Mitglied inaktiv
liebe Biggi Mein Sohn ist sieben Monate alt. Ich stille ihn viermal am Tag und von der letzten Mahlzeit zur ersten am Morgen vergehen etwa 12 Stunden (dies schon seit dem dritten Monat). In letzter Zeit dauerte es immer länger, bis der Milchspendereflex einsetzte. Ich spüre ihn jeweils sehr stark. Mein Sohn konnte an einem Abend nicht warten, bis er einsetzte, und so war es passiert. Ich war unter Druck und nichts ging mehr. So hab ich versucht, ihm das Fläschchen zu geben, für den Notfall, dass das Stillen nicht klappt. Lange hat er dies verweigert, aber nun nimmt er es. Nun geb ich ihm am Morgen und Abend vor dem Stillen Schoppen. Anschliessend dauert es aber noch länger, bis der Reflex einsetzt. So lange, dass er oft nicht warten kann. Meistens bin ich aber ziemlich entspannt! Darum versteh ich nicht, warum der Reflex nicht einsetzt! Eigentlich wollte ich ganz langsam abstillen und den Schoppen nur geben, wenn ich auswärts bin. Kann es sein, dass sich auch der Milchspendereflex nach einiger Zeit zurückbildet und darum immer länger braucht, bis er einsetzt? Was rätst du mir? Kann ich noch weiterstillen und wie kann ich den Reflex wieder zum funktionieren bringen? Ist es schlau, bei einer Mahlzeit Schoppen und Brust zu geben? Wenn nein, wie kann ich es machen, dass er trotzdem den Schoppen gewohnt bleibt? Fragen über Fragen... Bei einer Stillberaterin war ich schon. Die riet mir, in die Ferien zu gehen und mich zu entspannen, haha. Ist mir ja selber auch klar... Ich danke dir im Voraus für die Antwort, liebe Grüsse Anna
Liebe Anna, ich befürchte, dass dein Sohn sich zur Flasche hin abstillt. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Du deine Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringst. Versuche, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Du deinen Sohn anlegst. Warte nicht, bis dein Sohn sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Am besten wendest Du dich noch einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann wirklich schnell passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
liebe Biggi Vielen Dank für die Antwort. Folgendes wäre ich noch froh zu wissen: Kann sich ein Milchspendereflex abschwächen oder verspätet einsetzen mit der Zeit, wenn weniger gestillt wird? Muss ich mit der Flasche ganz aufhören, obwohl ich darauf angewiesen bin, dass er sie nimmt (Arbeit...)? Ich glaube eigentlich nicht, dass mein Sohn in Stillstreik getreten ist, sonderen dass das Problem der oft verspätete Reflex ist. Wenn er nämlich fit ist (vor allem am Mittag), dann zieht er mühelos lange und offensichtlich gerne, bis die Milch fliesst! liebe Grüsse, Anna
Liebe Anna, ich denke nicht, dass der Milchspendereflex das Problem ist, sondern dass dein Kind ihn nicht mehr so schnell auslösen kann. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es wäre schon sehr sinnvoll, wenn Du auf alle künstlichen Sauger verzichten könntest, damit dein Kind wieder lernt, die Brust richtig zu nehmen. Löffeln ist sicher relativ aufwändig und dauert relativ lange, doch die Becherfütterung ist mit etwas Übung nicht zeitaufwändiger als das Füttern mit der Flasche. Zum Becherfüttern gibt es spezielle Becher, aber Du kannst auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babysflaschen) verwenden. Der Vorteil der Säuglingsbecher ist, dass sie eine Maßskala haben Du weißt also, ob Du 30 oder 40 g hineingetan hast. Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Du kippst den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Probiere es einmal aus! LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
liebe Biggi Nur noch eine kurze Frage... Was denkst du, warum kann mein Junge den Reflex nicht immer gleich gut in Gang bringen? Am Nachmittag und am Abend klappt es immer am schlechtesten. Kann das mit Zahnen zu tun haben? Nun belästige ich dich nicht mehr weiter mit meinen Fragen (hihi) und danke dir ganz ganz fest für deine Antworten!!! anna
Liebe Anna, das Nervensystem eines Babys ist ständigen Reizen ausgesetzt und während des Tages sind das viel mehr Reize als in der Nacht. So ist es nicht erstaunlich, dass sich bis zum späten Nachmittag oder frühen Abend einiges aufgestaut hat und das Kind dann "über" reizt ist und sich wieder abreagieren und beruhigen muss. Dazu kommt, dass auch die Mutter nach einem langen Tag ebenfalls mehr oder weniger stark belastet und gestresst ist und sich die Gefühle und Stimmung der Mutter auf das Kind übertragen. LLLiebe Grüße Biggi
Ähnliche Fragen
Hallo, ich habe verschiedene Probleme und hoffe Sie können mir helfen. Unser kleiner Spatz ist jetzt 10 Wochen alt, ich stille ihn von Anfang an und genauso lange haben wir auch immer wieder Probleme mit der rechten Brust. Vor einer Woche hat sie geblutet, um den halben Nippel habe ich einen tieferen Riss, meine Hebamme kommt vorbei und lase ...
Ich hoffe Sie können mit helfen, bin ziemlich am Verzweifeln und komme mit meiner Stillberaterin nicht wirklich weiter. Ich vermute, ich habe einen starken Milchspendereflex. Ich hab schon einiges versucht, Blockstillen, ausstreichen, abbumpen, kurz vorher kühlen, verschiedene Stillpositionen mitunter Bergaufstillen (gefällt ihm gar nicht, das ...
Hallo Stillberatungsteam, Mein Kind ist nun 12 Wocheb alt und inzwischen klappt das stillen ganz gut- auf der rechten Seite. Wir hatten Anfangs beidseitig Probleme mit der Milchmenge und mussten zufüttern, inzwischen hat sich das aber gut eingependelt. Nun wollte ich die linke Brust etwas mehr stimulieren und das Gegenteil ist aufgetreten; ...
Hallo Frau Welter! Mein Sohn ist jetzt fast 7 Wochen alt und hat nach jedem Stillen Schluckauf, und hustet oftmals kurz wenn er liegt oder schläft. Zuletzt hat er auch einmal kurz gewürgt. Ich versuche ihn nach dem Stillen immer lang aufrecht zu halten aber ich habe einen starken Milchspendereflex und die Milch sprudelt immer heraus - für mich ...
Hallo liebe Biggi, mein Sohn wird nächste Woche 4 Monate alt. Ich stille ihn voll und jetzt stresse ich mich mit dem Milchspenderefle.. ich leide unter Angststörung und bekomme Angstzustände wegen allem... jetzt nachts kann ich mein MSR nicht auslösen. Jetzt will ich ihm eine flasche geben wenn es nicht klappt .. wir wollten heute probieren u ...
Hallo liebe Frau Welter, ersteinmal vielen Dank für Ihre Arbeit hier! Ich konnte schon so viel nützliches hier finden! Ich habe letzte Woche mein 2. Kind bekommen und möchte wieder voll stillen. Das hat auch anfangs alles super geklappt, ich hatte nach 2 Tagen den Milcheinschuss und er war glücklich. Aber jetzt habe ich das gleiche Proble ...
Liebe Biggi, Ich habe schon in meiner letzten und auch in der aktuellen Stillzeit mit meinem Sohn einen sehr starken, oft unangenehmen Milchspendereflex. Diesmal (mein Sohn ist 5 Wochen alt) ist es so schlimm, dass ich mit der Hand auf die nicht-stillende Brust drücken muss, weil es so kräftig sticht und zieht. Auch über den Tag verteilt, wenn ...
Guten Tag! Ich stille meine 6 Monate alte Tochter und mittags bekommt sie zurzeit einen Gemüsebrei. Seit vorgestern Abend bin ich krank, ich hatte gestern auch den ganzen Tag Fieber. Heute geht es mir schon und das Fieber ist weg. Vorgestern Abend habe ich sie noch normal gestillt und in der Nacht dann um 01:00 kam keine Milch mehr, der M ...
Hallo Biggi! Ich habe in diesem Forum schon viel gelesen, nun wende ich mich verzweifelt an dich. Ich habe mit meiner Tochter (morgen 4 Monate) das Problem, dass sie das Stillen plötzlich nicht mehr richtig mitmacht. Sie stillt eigentlich sehr regelmäßig alle 3 Stunden. Die letzten Tage wird sie auch nach 3 Stunden unruhig aber sobal ...
Guten Morgen, können Sie etwas zu dem Phänomen D-MER (Dysphorischen Milchspendereflex) sagen? Die Beschreibung des Phänomens klingt für mich sehr vertraut, leider gibt es noch wenige Informationen darüber. Viele Grüße!
Die letzten 10 Beiträge
- 8 Wochen Baby stillt nicht
- Milchbildung und Stillen
- Örtliche Betäubung - Auswirkung auf die Muttermilch
- Stillrhytmus Neugeborene
- Plötzliches Abstillen
- Schilddrüsenwerte und stillen
- Stillpause nach Zahn-OP wg Joddesinfektion
- Hand Fuß Mund unfreiwillige Stillpause
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen