Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

"Milchproduktionsdauer" nach Abstillen

Frage: "Milchproduktionsdauer" nach Abstillen

Mitglied inaktiv

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Hallo, Wielange kann noch auf die Milch zurückgegriffen werden, wenn z.B. 2-3 Tage gar nicht mehr gestillt wurde. Läßt sich das dann trozdem noch "reaktivieren"? Mein Kind wurde bisher 7 Monate voll gestillt. Stillen hat mir und meinem Kleinen bisher Spaß gemacht. Jetzt wird er 9 Monate und bekommt die Brust nur noch morgens und nachmittags. Leider trinkt er nicht aus dem Becher/Flasche Wasser etc. Er deckt seinen Flüssigkeitsbedarf fast ausschließlich durch Stillen. Das Stillen am Morgen darauf könnte er glaub ich am ehesten verzichten. Aber nachmittags nimmt er das "auftanken" an der Brust auch gerne für eine Auszeit. Als nächsten Schritt dachte ich, daß Stillen am Morgen einzustellen. Ist das sinnvoll, oder doch eher das am Nachmittag? Eigentlich würde ich Ihn gerne weiter stillen wollen, jedoch muß ich spätestens im Juli wieder arbeiten gehen. Nachmittags könnte es eher sein, daß ich zur gewohnten Zeit nicht da wäre und er dann evtl. auf seine Brustmahlzeit verzichten müßte (abpumpen mag ich nicht und fertige Fläschchennahrung soll er auch nicht kriegen). Sollte dies an mehreren Tagen hintereinander passieren, wielange kann dann trotzdem noch gestillt werden? (Menge wird weniger, ist klar) Wann "versiegt" die Milch? Ich dachte, daß er statt dieser Mahlzeit dann Obst bekommen sollte. Wie kann ich ihn mehr zum Wasser trinken bringen? Ich würde ihn gerne weiter solange stillen wollen, bis er selber es nicht mehr möchte. Sollte es dennoch nicht klappen, wielange brauchen Kinder wirklich Milch, denn Milchpulver soll er wirklich nicht bekommen. Was kann ich ihm stattdessen anbieten? Eine Hebamme meinte, daß Kinder durchaus im 1. Lebensjahr gestillt oder fertige Nahrung bekommen sollten....?! Ich hoffe, ich hab mein Problem halbwegs verständlich niedergeschrieben. Vielen lieben Dank bereits im voraus für die Antwort


Biggi Welter

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Liebe sunflower911, es gibt Frauen, die noch jahrelang nur mehr einmal in 24 Stunden stillen und die Brust stellt sich problemlos auf nur mehr eine Stillzeit pro Tag ein. Es gibt aber auch Frauen, bei denen eine so seltene Stimulation der Brust nicht genügt, um die Milchbildung aufrecht zu erhalten. Wenn Sie also längere Pausen machen, schadet das weder Ihrem Kind noch Ihrer Brust und Sie können Ihr Baby stillen, wenn Sie zu Hause sind und es kann Beikost bekommen, wenn Sie arbeiten. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird dieser Bedarf nicht mit Muttermilch gedeckt, dann braucht das Kind einen Ersatz. Das kann bis zum ersten Geburtstag entweder künstliche Säuglingsnahrung oder ein Milchbrei sein. Ab dem ersten Geburtstag kann das Kind Kuhmilch und Kuhmilchprodukte erhalten, es sei denn, es wäre eine Unverträglichkeit bekannt. Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Sie bekommen es im Buchhandel, bei einer LLL-Beraterin oder auch hier im Still-Shop. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Vielen lieben Dank für die Antwort! Ihre Antwort hat mich auch darin bestärkt, den Kleinen weiterhin zu stillen. Gruß sunflower911


Mitglied inaktiv

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Hallo, leider ist mir erst jetzt noch eine Frage auf Ihre Antwort eingefallen. Sorry.. Warum ist es denn so wichtig, Kinder bis zum 1. Lebensjahr zu stillen bzw. Fläschen zu geben? Grundsätzlich würde mein Kleiner auch sein Brot und seinen Brei essen. Ich selbst halte stillen eben für das Beste und gebe ihm daher auch noch die Brust. Ihm wäre es aber glaub ich relativ egal, ob er Brust oder Brot bekommt. Liebe Grüße sunflower911


Biggi Welter

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Liebe sunflower911, der Organismus eines Babys ist in den ersten sechs Monaten auf eine Ernährung mit Muttermilch ausgerichtet. Eine Einführung von Beikost vor diesem Zeitpunkt (wobei man sich natürlich nicht um ein paar Tage hin oder her streiten darf) kann zu einer Überlastung der Nieren (erhöhte Molenlast) und des Verdauungssystems führen. Je früher die Einführung anderer Nahrung beginnt, umso höher ist das Risiko. Gerade in den ersten Wochen und Monaten, ist der Darm noch sehr unreif und die Darmschleimhaut ist durchlässig. Artfremdes Eiweiß kann vor allem in den ersten Monaten die noch nicht ausgereifte Darmschleimhaut passieren und so in den Blutkreislauf gelangen. Der Körper sieht dieses Eiweiß als Fremdstoff an und kann eine allergische Reaktion auslösen. Nach sechs Monaten ist der Darm erheblich reifer und die Gefahr geringer. Doch nicht nur Eiweiße können die Darmschleimhaut passieren, sie ist auch für andere Stoffe durchlässig und die können ebenfalls Probleme verursachen. Um zu vermeiden, dass dies passiert, sollte möglichst sechs Monate ausschließlich gestillt werden ohne irgendwelche zusätzliche andere Nahrung oder Flüssigkeit und dann die Beikost langsam begonnen werden. LLLiebe Grüße, Biggi


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