Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchmenge

Biggi Welter

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Frage: Milchmenge

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Hallo Biggi! Meine Tochter ist fast 7 Monate alt und bekommt seit etwa 7 Wochen mittags Gemüse. Ansonsten wird sie noch voll gestillt. Nun habe ich aber seit einigen Wochen das Gefühl, die Milchmenge nimmt immer weiter ab obwohl ich sie alle 2 Stunden anlege (sie trinkt dann auch) und auch nachts 1-2 mal stille. Momentan mag sie kein Gemüse mittags mehr essen, der Mund bleibt einfach zu. Ich denke aber es sind die Zähnchen und wie werden ein paar Tage Gemüsepause einlegen. Immer wenn ich sie dann anlege, dauert es 1. total lange bis überhaupt Milch kommt und 2. hat sie schon bald alles weggetrunken (sie zieht dann wie verrückt aber es kommt nichts mehr). Allerdings nörgelt sie hinterher nicht. Sie hat auch etwas abgenommen (etwa 300g). Was kann ich tun um die Milchmenge wieder zu steiger oder geht es wirklich langsam dem Ende entgegen? Ich trinke ausreichend (alk.freies Weizenbier, Malzbier, Stilltee), ich lege sie häufig an, warme Duschen, wenig Stress. Die Milchflasche nimmt sie nicht an, nur gelegentlich ungesüßten Tee. Ich möchte noch gerne bis etwa zum 8. Monat stillen (mal sehen wie das mit der Beikost weitergeht, bei Bedarf natürlich auch noch länger). Hast du einige Tipps für mich oder ist das normal und mein Gefühl täuscht mich? Danke schonmal im Vorraus und weiter so!!! Liebe Grüße Corinna


Biggi Welter

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? Liebe Corinna, wenn dein Kind abnimmt, dann ist es sicher an der Zeit, dass es von der Kinderärztin/arzt angeschaut wird. Gleichzeitig kannst Du dich mit einer Kollegin in Verbindung setzen, die mit dir gemeinsam bespricht, was Du tun kannst, um deine Milchmenge wieder zu steigern. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Bis Du eine Kollegin erreicht hast, hier einige allgemeine Tipps zur Steigerung der Milchmenge. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen so oft anlegen wie es möglich ist. Wenn dein Baby zu Hause ist etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeide den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis deines Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse des Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massist es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast Dieses `Wecken und WechselnA wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Um die Milchproduktion zu steigern ist zusätzliches Pumpen sinnvoll. Allerdings sollte dir eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn dir eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und dir zeigt wie Du die Brust massieren kannst. Achte darauf, dass DU so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommst (am besten legst Du dich zusammen mit dem Baby ins Bett, vorausgesetzt Du hast die Möglichkeit dazu) und dich möglichst ausgewogen und ausreichend ernährst. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Du musst keinen Milchbildungstee trinken und wenn Du ihn trinken willst, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Bei jedem Abpumpen eine Flasche Mineralwasser zu trinken ist NICHT sinnvoll!!! Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung (`schwemmt ausA) und die Milchbildung verringert sich. Du trinkst genügend, wenn Du dich nicht ausgedörrt fühlst, wenn der Urin hell ist und Du keine Verstopfung bekommst. Biete bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch wird erreicht, dass das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achte auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen des Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Die zur Zeit notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher, Fingerfeeder oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern solltest Du dir von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an der Brust erfolgen. LLLiebe Grüße Biggi


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