Asteri
Hallo, ich habe folgendes Problem. Seit ca. 1 Woche kränkel ich etwas vor mich hin und jetzt hat es mich ganz umgehauen. Nun ist es so, dass mein Kleiner fast 14 Wochen alt schon seit 2-3 Wochen nicht mehr vernünftig an der Brust trinkt. Er saugt auf jeder Seite ca. 10 Minuten und dann ist Ende. Dann fängt er an zu maulen und an der Brustwarze zu ziehen und zu zerren. Es ist auch leider so, dass ich überhaupt nicht mehr, sprich nicht ansatzweise pralle Brüste bekomme. Nur wenn ich wirklich zwischen dem Stillen sprich über Nacht (ca. 10 Stunden) nicht gestillt habe. Er schläft auch kaum noch tagsüber. Mindestens 5 volle Windeln haben wir und zunehmen tut er auch. Alle hier beschriebenen Tipps, Wechsel Stillen, Stilltee, häufiges Anlegen es hilft alles nix. Mittlerweile habe ich auch so wunde Brustwarzen vom Zerren und Ziehen, dass Anlegen sehr schmerzhaft ist. Zum Abend wird es sogar noch schlimmer, da kommt er fast jede Stunde, aber bekommt gefühlt kaum Milch, da er höchstens 3-4 Minuten saugt und dann zieht und zerrt. Mein Milchspendereflex ist nach wie vor sehr stark und zieht richtig in der Brust. Ich bin kurz vorm verzweifeln, er wird einfach nicht satt. Bin die letzten Tage schon gezwungen ihm Pre zu geben, da er sonst nicht aufhört zu weinen. Außerdem hat er trotz Pre 220ml nach 2 Stunden schon wieder Hunger. :( Kann es sein, dass ich meine Milchmenge trotz aller Bemühungen nicht steigern kann? Mit freundlichen Grüßen
Liebe Aster, ich glaube, dass dein Baby saugverwirrt ist und nicht mehr korrekt und effektiv trinken KANN. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis du jemanden erreichst oder sich die Situation wieder entspannt, helfen hoffentlich auch diese Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. LLLiebe Grüße, Biggi
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