Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchmenge nach einem Jahr

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchmenge nach einem Jahr

SonjaF79

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Liebe Biggi, ich stille meinen 12 Monate alten Sohn noch jeden Morgen und möchte dies auch noch eine Weile so beibehalten, weil es uns beiden sehr gut gefällt. Meist frühstückt der Kleine als "zweites Frühstück" noch mit meinem Mann und mir zusammen am Tisch und isst ca. eine halbe Scheibe Vollkornbrot mit Butter und etwas Obst. Das ist dann die Zwischenmahlzeit zwischen Frühtsück und Mittagessen. Bislang war ich davon ausgegangen, dass sich die Milchmenge, die der Kleine sich Morgens an meiner Brust "holt", in den vergangenen Monaten nicht verändert hat, da er Morgens noch genauso lange trinkt wie vor Einführung der Beikost bzw. festen Mahlzeiten. Ich bin also von ca. 200 bis 240 ml ausgegangen. (Sein Stillrhythmus hatte sich vor Beikostbeginn sehr regelmäßig "eingestellt" mit vier Stillmahlzeiten in 24 h) Was sich allerdings im Laufe des 10. Stillmonats verändert hat, ist, dass meine Brüste rund um die Uhr sehr weich sind und selbst während dem Stillen weich bleiben. Ich habe also seither nie das Gefühl, das meine Brüste "voll" sind. Das hat mich aber nicht irritiert, da der Kleine weiterhin Morgens einen satten und zufriedenen Eindruck macht. Nun sagte mir meine Frauenärtzin heute, dass ich vermutlich morgens nicht mehr sehr viel Milch gebe, da meine Brüste auch dann nicht spannen, wenn ich einmal statt Morgens erst am Nachmittag oder gar am Abend stille. Kann das sein? Das würde ja bedeuten, dass mein Kleiner Morgens gar nicht mehr die ca. 200 ml Muttermilch trinkt wie zuvor, sondern deutlich weniger? Dann hätte er während der letzten Wochen wohl zu wenig Milch pro Tag erhalten, denn ich habe ihm zusätzlich zu der morgendlichen Stillmalhzeit bislang nur Abends einen Brei mit 200 ml Vollmilch gegeben, sonst keinerlei Milchprodukte. Was rätst Du mir: Soll ich ihm nun im Laufe des Tages außer dem Abendbrei noch eine weitere Milchmahlzeit geben (Käsebrot, Joghurt)? Oder reicht das morgendliche Stillen, der Abenbrei und hin und wieder etwas Käse, da der Kleine inzwischen ja ein Jahr alt ist und sowieso weniger Milch benötigt? Meine zweite Frage ist: Falls ich einmal die morgendliche Stillmahlzeit ganz ausfallen lasse und erst 48 h später wieder stille - wird sich dann meine Milchmenge sofort noch weiter reduzieren? Vielen Dank!


Biggi Welter

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Liebe SonjaF79, ich kann dir nicht sagen, wie viel Milch dein Kind trinkt, aber eine weiche Brust ist sicher kein Indikator für zu wenig Milch. Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben. Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden). Wenn Du weniger oft anlegst, wird sich die Milchmenge reduzieren, aber es gibt viele Frauen, die monatelang nur noch ab und zu und sehr unregelmäßig anlegen. Du musst ausprobieren, wie das bei dir klappt. LLLiebe Grüße Biggi


Steffela

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Seitdem mein kleiner total unregelmäßig stillt, mal mehr mal weniger ist meine Brust eigentlich auch immer weich. Richtig Milch kommt erst dann wenn er trinkt


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