petra0779
Hallo, ich habe eine Frage zur Ernährung meines Sohnes. Im Expertenforum Ernährung läuft der Link "Frage stellen" ins Leere, aber auch im Stillforum bin ich hoffentlich nicht falsch. Ich mache mir derzeit Gedanken, ob mein 11 Monate alter Sohn noch genug Milch bekommt: - Ich stille ihn Morgens - am Vormittag bekommt er einen Bananen-Getreide-Brei - Mittags einen Fleisch-Gemüse-Brei + Komponenten unserer Mahlzeit (z. B. Nudeln, Reis, Kartoffeln, Gemüse) + etwas Obst (Gläschen oder frisch) - am Nachmittag eine Stillmahlzeit + Reiswaffel oder Hirsekringel - am Abend Butterbrot + ein paar Löffelchen Obstbrei Bis vor Kurzem hat er nachts noch ein oder zweimal je aus einer Brust getrunken. Inzwischen fallen eine oder beide nächtliche Mahlzeiten immer öfter weg. Bekommt er durch die beiden verbleibenden Stillmahlzeiten noch genügend Milch und damit Calzium? Demnächst möchte ich die nachmittägliche Stillmahlzeit durch Obst o. Ä. ersetzen. Kann ich ihm stattdessen zum Abendessen einen Becher Kuhmilch geben? Vielen Dank für Euren Rat.
Kristina Wrede
Liebe petra0779, es lässt sich nicht so einfach beantworten, denn es hängt natürlich davon ab, wie viel er jeweils trinkt, aber auch was er sonst so isst. Generell wird empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen. Ab dem ersten Geburtstag kann der Milchbrei mit Vollmilch zubereitet werden. Joghurt kannst du auch geben. Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben. Notwendig ist die Milch - auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird - also nicht. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden). Am besten also besprichst du das mal mit eurem Kinderarzt, der ggf. auch ein Calciumpulver verschreiben könnte. Ich kann dir auch diese allerneuste Empfehlung der DGKJ ans Herz legen, die sehr aufschlussreich ist: http://www.dgkj.de/service/meldung/meldungsdetail/empfehlungen_zur_ernaehrung_gesunder_saeuglinge-1/ Lieben Gruß, Kristina
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