Mitglied inaktiv
Liebe LLL Beraterinnen, zunächst einmal ein ganz ganz großes Lob für dieses hervorragende Forum und die kompetenten und einfühlsamen Antworten. Ich habe schon auf viele meiner Fragen hier nur durch Recherche und Lesen Antworten erhalten, aber auch schon "live" von Euch. Ich danke Euch dafür. Nun meine Frage (die ich zu einem Teil schon im KiArzt Forum gestellt habe): Ich habe eine glücklicherweise sich gerade bessernde heftige Brustentzündung, nehme seit 3 Tagen Antibiotika und habe offenbar derzeit sehr wenig Milch (Tendenz abnehmend). Meine Kleine (3 Monate, voll gestillt), ist zunehmend hungrig und selbst durch häufiges beidseitiges Anlegen pro Mal auch in sämtlichen Still-Positionen seit heute gar nicht mehr sattzukriegen, aber auch die letzten Tage waren schon sehr unruhig. Die Windeln sind seltener nass und der Stuhlgang (sonst 7-8 Mal täglich) ist ebenfalls seltener geworden (dafür 2-3 mal täglich heftiger Durchfall), sie schmatzt ständig und sucht nach der Brust, aber ich kann ihr nichts mehr geben. In meiner Verzweiflung habe ich heute ein Fläschchen mit 1er Nahrung gegeben, was mir auch der Arzt geraten hatte, falls meine Milch nicht ausreicht, jetzt ist sie satt und glücklich und ich bin erheblich entspannter... - Ist ein solches Zufüttern bei einem solchen "Leerlauf" der Brust für eine Zeit in Ordnung? - Wie kann ich meine Brust wieder zu ihren früheren Leistungen "anspornen"? - Ich habe Sorge, dass ich dauerhaft nicht mehr genug Milch habe (vor der Mastitis hatte ich eher das gegenteilige Problem), was mich natürlich wieder ziemlich unter Druck setzt. Ich möchte ein halbes Jahr voll und insgesamt gerne ein ganzes Jahr Stillen... Ist diese Angst begründet? - Kann der Milchmangel auch daran liegen, dass eines der Medikamente mit Pfefferminzöl geschmacksverbessert ist? Lieben Dank für Eure Antwort und herzliche Grüße!
Liebe ddoubledan, danke für das liebe Lob :-). Es kann sein, dass die Milch durch das Pfefferminzöl anders schmeckt und das Kind deshalb streikt. Es kommt höchst selten vor, dass die Milch plötzlich "wegbleibt". Solche Situationen gibt es, wenn die Mutter plötzlich einem überaus großen Stress ausgesetzt ist (z.B. weil das Kind einen Unfall hatte oder andere einschneidende Ereignisse vorgefallen sind). Dann kann es dazu kommen, dass die Muter so verkrampft ist, dass der Milchspendereflex ausbleibt. Aber wie schon gesagt, das ist sehr selten, außerdem vorübergehend und man kann etwas dagegen tun. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Auch das Zufüttern ist sehr kritisch zu sehen, da der Milch sonst kein größerer Bedarf gemeldet wird und das Kind außerdem saugverwirrt werden kann. Ich werde dir jetzt allgemeine Tipps geben, wie Du deine Milchmenge steigern kannst. Hab ein wenig Mut und Geduld und Du wirst sehen, dass es bald wieder klappt. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse des Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Nach ein paar Tagen müssten auf diese Weise sowohl deine Milchmenge als auch dein Baby zunehmen. Wenn nicht, melde dich nochmals. Wichtig ist auch, dass das Kind keine künstlichen Sauger bekommt, denn leider kann es auch passieren, dass ein Kind doch saugverwirrt ist und nicht immer den Milchspendereflex auslösen kann. Wenn Du also Schnuller oder Flaschen gibst, verzichte einmal ganz darauf und beobachte, ob es besser wird. Zusätzlich wäre es sinnvoll, wenn Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden könntest, die dir im direkten Gespräch noch gezieltere Tipps geben kann. LLLiebe Grüße, Biggi
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