Bin etwas verwirrt: Milchmenge medikamentös reduzieren bei Brustentzündung?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Bin etwas verwirrt: Milchmenge medikamentös reduzieren bei Brustentzündung?

Hallo, ich war heute morgen tatsächlich beim Arzt wegen meiner Brustentzündung. Dort war ich mit meiner laufenden und sprechenden Samira die Attraktion des Tages, keiner wollte so recht glauben, dass ich noch stillte *ggg. Auf jeden Fall hat mir der Arzt ein hpmöpatisches Mittel verschrieben, dass die Milchmenge reduzieren soll. Die Brust ist wohl nur sehr wenig entzündet und das hohe Fieber hängt eher mit meiner Erkältung zusammen. Jetzt bin ich etwas verwirrt, da ich dachte, dass man bei einem Milchstau das Kind so häufig wie möglich anlegen sollte. Samira wird aber sicherlich nicht so viel trinken wollen, wenn kaum Milch kommt :-(. Momentan ist sie sowieso leicht abgelenkt und hat kaum Zeit zum essen oder stillen. Vielleicht hast du noch einen guten Rat für mich. Liebe Grüße, Doris mit fast noch vollgestillter Samira

Mitglied inaktiv - 09.07.2002, 12:22



Antwort auf: Bin etwas verwirrt: Milchmenge medikamentös reduzieren bei Brustentzündung?

? Liebe Doris, manchmal kann es sinnvoll sein, bei einer Brustentzündung die Milchmenge zu reduzieren, um so der Stauung entgegenzuwirken. Grundsätzlich ist es jedoch wichtig, die Milch am Fließen zu halten und das Kind oft und regelmäßig anzulegen. Außerdem ist RUHE ein ganz wichtiger Faktor, denn die Hauptursache für Brustentzündungen ist Übermüdung gefolgt von negativem Stress. Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, solltest Du jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Du solltest alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Häufiges Stillen rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Ob es sinnvoll ist, dein Kind zu wecken oder sonst zu häufigerem Stillen anzuregen, muss individuell und situationsabhängig entschieden werden. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 09.07.2002



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Brustentzündung

Guten Morgen, ich habe/hatte eine Brustentzündung (Knoten,Schmerzen,Schüttelfrost,Gliederschmerzen,glühende Brust). Von Di auf Mi habe ich in der Nacht vermutlich Fieber gehabt, seitdem geht es aber bergauf. Jetzt habe ich nur noch einen großen Knoten (oder viele kleine, die obere Hälfte ist verhärtet) und Schmerzen in der Brust. Ist es noch notwe...


Wie die Häufigkeit des nächtlichen Stillens reduzieren?

Liebe Frau Welter, mein Sohn (11 Monate) ist ein Stillbaby durch und durch und wir genießen dies beide. Abstillen ist für uns beide daher noch kein Thema (ich würde gerne der WHO-Empfehlung folgen und ihn mind. 2 Jahre stillen). Allerdings ist er nachts sehr häufig an der Brust und ich mache mir Gedanken um seine Zähnchen, da die Muttermilch ja ...


Milchstau/Brustentzündung schmerzfrei!

Hallo Mein kleiner ist 3 Monate und wird voll gestillt. Kann ein Milchstau bzw Brustentzündung schmerzfrei/ schmerzarm auch verlaufen?? Habe seit 2 Tagen einen harte Stelle in der Brust. Brust ist an dieser Stelle auch gerötet. Ein kleiner Lymphknoten ist in der Achsel vergrößert. Die Stelle an der Brust ist etwas druckempfindlich aber kei...


Stillen reduzieren

Hallo, erst einmal vielen Dank für Ihre wertvolle Arbeit! Ich schreibe Ihnen, weil ich mit unserer Stillsituation sehr unzufrieden bin. Mein Sohn (14 Monate) fordert sich sehr häufig und auch sehr penetrant die Brust ein. Er isst ausreichend Familienkost und trinkt gerne aus dem Glas Wasser. Seit kurzem arbeite ich wieder und er ist mehrere ...


Brustentzündung?

Hallo! Ich stille meine Tochter (8 Monate) und sie bekommt zusätzlich seit 2,5 Monaten Beikost. Wir sind derzeit in Kroatien im Urlaub und seit 2 Tagen habe ich einen roten Fleck an der rechten Brust; warm und schmerzhaft. Das stillen war auf dieser Seite auch etwas unangenehm. Gestern ging es mir plötzlich relativ schlecht, heißt Kopfschmerzen...


Wie stillen reduzieren

Ich stille seit elf Monate und habe lediglich die Abendmahlzeit und ein Snack mit Beikost ersetzt. Flüssig ist das meiste Milch. Im neuen Jahr steht nun ganztägig Kita an abpumpen und Milch bringe verboten ) Ich Versuche die Mahlzeit morgens mit Wasser und Essen zu ersetzen doch leider braucht die kleine Milch. Sie heult und setzt ihrem Willen durc...


Schmerzen nach Brustentzündung

Liebe Frau Welter, ich habe vor fast 4 Wochen entbunden und hatte gleich in der zweiten Woche auf beiden Seiten einen Milchstau und auf einer Seite im Anschluss eine Brustentzündung. Die Schmerzen gingen leider nicht recht weg. Die Brust ist weich, schmerzt aber sehr vor und nach dem Stillen. Es zieht von der Brustwarze bis in die Achsel. Auch d...


Brustentzündung nach Biss vom Baby

Liebe Frau Welter! Mein Baby wird nächste Woche 9 Monate alt. Von Geburt an bis jetzt wurde er ohne Probleme voll gestillt. Er isst auch brav Beikost, zusätzlich stille ich ihn am Vormittag, Nachmittag und am Abend zum Schlafengehen. Ich stille ihn vorwiegend mit der rechten Brust, da er vor allem nachts auf dieser Seite bei mir im Bett trinkt;...


Stillen reduzieren , doch nichts anderes wird angenommen

Liebe Biggi, Mein Gynäkologe sagt, ich müsse das Stillen reduzieren, da es mein Herz zu sehr belaste. Mein Sohn, 10 Monate alt, nimmt aber nichts anderes, obwohl wir täglich Fläschchen und Becher anbieten. Wenn man damit in die Nähe seines Gesichts kommt, boxt er es weg und zieht an meinem Shirt bzw will mir in den Ausschnitt greifen. Wir la...


Zu Stillen reduzieren , aber nix anderes..

Hallo liebe Biggi, danke für deine liebe und ausführliche Antwort!!! Ja, es wird vermutlich postnatale Kardiomyopathie sein (Troponinwerte erhöht, Schwächegefühl, Rhythmusstörungen)- es gibt schon Studien, die belegen, dass Prolaktin das Herz schädigen kann :-( . Chemisch is es angeblich ein Stresshormon. Ich möchte nicht abstillen, aber ...