Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milch in der Nacht

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Milch in der Nacht

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo biggi, unser kleiner wird mit seinen 4 monaten voll gestillt und er hat auch keinen schnuller. am tage schläft er machmal 3 std am stück doch in der nacht kommt er alle 1,5-2 std.und mag an die brust. er trinkt dann auch, aber nie lange. ich bin sooo müde...kann es sein, dass in der nacht die milch nicht mehr so sättigend ist wie am tage? kann man dagegen was tun? lieben dank im voraus hannah


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Hannah, die Muttermilch ist am Tage nicht sättigender als in der Nacht, aber viele Babys, vor allem etwa ab vier bis sechs Monaten, haben tagsüber soviel Ablenkung, dass sie „keine Zeit haben“, um zu trinken. Das Versäumte holen sie dann in der Nacht nach. Falls dies die Ursache ist, lässt sich Abhilfe schaffen, indem ihr euch zum Stillen tagsüber immer wieder in eine ruhige und ablenkungsarme Umgebung zurückzieht. Ein weiterer Grund für häufiges Stillverlangen und Aufwachen in der Nacht in diesem Alter ist die Entwicklung des Kindes. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Hannah, meine Tochter ist acht Wochen alt und eine kleine Raupe Nimmersattt. Wenn ich ihr die Brust zwischendurch anbiete, trinkt sie sie ohne zu zögern leer. Wenn sie nachts unruhig ist und die letzte Mahlzeit ist erst 1,5h her, lege ich sie seitlich vor mich mit ihrem Rücken zu meiner Brust. So kann sie sich durch die Nähe beruhigen ohne den Geruch der Brust vor der Nase zu haben. Versuch doch mal ihn auf diese Weise, wenigstens für eine halbe Stunde zu hinauszutrösten. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass dein Sohn nachts nicht satt wird. Immerhin wartet er tagsüber doppelt so lange. Und schließlich brauchst auch du nachts ein bißchen Schlaf. Mit lieben Grüßen Katrin


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Biggi, auf der Suche nach einer Stillberatung im Internet bin ich auf euren Schriftwechsel gestoßen und würde mich gerne "einklinken". Mein Sohn ist am Montag 1 Jahr alt geworden und ist noch ganz scharf auf die Brust. Ich habe da auch generell kein Problem mit, sondern bin bereit, ihn erstmal noch weiter zu stillen. Er trinkt tagsüber noch 3x (immer vor den beiden Tagesschläfchen und abends vor dem Einschlafen). Er nimmt weder einen Schnuller, noch lutscht er am Daumen (hat er beides hinter sich, aber beides wollte er irgendwann nicht mehr). Er befriedigt nun sein Nuckelbedürfnis (was glaube ich ziemlich stark ist) ausschließlich an meiner Brust. Und ich nehme an, dass das auch der Grund dafür ist, dass er nachts mehrmals aufwacht und an die Brust will (er ist allerdings noch kein ganz großer Esser -könnte es doch Hunger sein?). Ich dulde das momentan noch, weiß aber nicht, wie lange ich das noch tun soll. Das Stillbuch von der LL-Liga und auch das Buch von Dr. William Sears habe ich beide gelesen, und die Meinung von beiden ist ja wohl, dass man dem Kind auch nachts die Brust nicht verweigern sollte (soweit die Mutter den wenigen Schlaf verkraften kann). Ich packe das momentan auch noch ganz gut, weil ich nachmittags meistens einen Mittagsschlaf mache, nicht berufstätig bin etc.. Aber gerade letzte Nacht wollte er so oft an die Brust, dass ich mir überlegte, ob das wirklich sein muß oder ob ich ihm das jetzt nicht doch mal abgewöhnen sollte (er ist ja immerhin schon 1 Jahr alt). Nachts schläft er teils in seinem Bettchen direkt neben meinem Bett, teils bei uns im Ehebett. Tagsüber schläft er in seinem Zimmer. Im Liegen stillen ist mir irgendwie nicht so bequem, daher setze ich mich immer im Bett auf. Meistens schlafe ich ziemlich schnell wieder ein, aber jetzt kommt auch noch dazu, dass er sich bei uns im Ehebett doch etwas breit macht und ich ihn immer mal zur Seite schieben muß. Die letzte Nacht war jedenfalls etwas nervig. Generell finde ich es aber eigentlich schön, wenn er bei uns schläft. Jetzt aber konkret meine Fragen: 1) Wie sieht das Für und Wider aus, ein 1-jähriges (oder sogar noch älteres) Kleinkind nachts zu stillen? Ist das wirklich ein unbedingt zu befriedigendes Bedürfnis oder vielleicht nicht doch eine Gewohnheit, auf die ein "großes Baby" verzichten könnte? 2) Wie könnte das Abgewöhnen ablaufen? Ich würde das als Mutter eigentlich gerne selber tun und nicht dem Vater überlassen, wie das manchmal vorgeschlagen wird (da mein Sohn wissen soll, dass ich als Mutter nachts trotzdem noch für ihn da bin, auch wenn er die Brust nicht mehr von mir bekommt). Könnte das Abgewöhnen auch funktionieren, wenn er direkt neben mir im Ehebett schläft? Oder wäre da ein "Ausquartieren" des Kindes in das eigene Zimmer unumgänglich? Da Hannah und Katrin eventuell in ein paar Monaten auch in einer ähnlichen Situation sein könnten, ist mein Beitrag vielleicht auch für die beiden interessant. Ich hoffe jedenfalls, ich habe niemanden "überrumpelt". Über einen Rat würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank schon mal und Grüße Magda


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, unsere Tochter wurde am 01.10.2007 geboren und bekommt ca 5 Brustmahlzeiten. Sie bekommt meist gegen 20-21 Uhr die letzte Mahlzeit und schläft dann bis 4-5 Uhr durch. Durch die lange Zeit produziert meine Brust sehr viel Milch sodas es oft weh tut. Was kann ich tun das meine Brust in der Nacht nicht mehr ganz so viel Milch produziert? L ...

Hallo, unsere Tochter wurde am 01.10.2007 geboren und bekommt ca 5 Brustmahlzeiten. Sie bekommt meist gegen 20-21 Uhr die letzte Mahlzeit und schläft dann bis 4-5 Uhr durch. Durch die lange Zeit produziert meine Brust sehr viel Milch sodas es oft weh tut. Was kann ich tun das meine Brust in der Nacht nicht mehr ganz so viel Milch produziert? L ...

Hallo, meine Tochter ist 8 Wochen und ich stille voll. Sie schläft schon seit längerer Zeit durch, was mich auch sehr freut, jedoch habe ich dann das Problem, dass am Morgen meine Brüste zu voll sind und manchmal schon schmerzen. Ich weiß, dass ich die Brüste Nachts ausstreichen könnte, gibt es noch eine andere Möglichkeit, denn durchschlafen t ...

Hallo, ich bin kurz vorm verzweifeln. Ich möchte meinen Sohn (8Monate) nun gerne abstillen. Tagsüber klappts auch super. Er isst fleißig seinen Brei. Auch die letzte Stillmahlzeit um 19:00 Uhr ist erfolgreich gestrichen. Nur in der Nacht also so 23:00 und dann noch 2-3 mal trinkt er noch und natürlich früh. Jetzt hab ich schon Pre und Folgemilch ...

Hallo, mein Sohn ist 8 Monate alt und kommt seit Geburt an jede Nacht im 1,5 bis 2 Stunden Rhythmus. Tagsüber sind es eher alle 2 bis 3 Stunden. Vor 6 Wochen haben wir zudem mit der Beikost begonnen. Ansonsten stille ich voll. Es gibt immer wieder Zeiten (so wie jetzt gerade auch), in denen meine Milch nachts nicht reicht. Woher ich das weiß? ...

Liebes Beratungsteam, unser kleiner Sohn ist jetzt 9 Monate. Er war ein vollgestilltes Kind und hat (leider) nie gelernt aus dem Fläschchen zu trinken. Wir haben es auch nicht versucht ihm zwanghaft beizubringen da das Stillen sehr gut geklappt hat. Wir haben ihm verschiedenste Marken und Typen von Flaschen angeboten, auf alle hat er aber nur he ...

Hallo, mein Sohn ist 9 Monate alt und ich stille ihn ein mal in der Nacht (dabei trinkt er aber nur kurz und schläft dann gleich ein). Manchmal verweigert er die Brust in der Nacht. Am morgen bekommt er dann einen Obst-Getreide Brei zum Frühstück. Dann Mittagessen mit Kartoffel-Genüse-Fleisch Brei,nachmittags bisschen Obstmus und abends Milchbr ...

Guten Tag Mein Baby ist aktuell 7Mt alt und trinkt in der Nacht meist um 22 Uhr(ich gebe ihr im Schlaf nochmals die Brust) und kommt zwischen 3-5Uhr nochmals zum trinken. Manchmal reicht auch der Schnuller aus. In einem Monat werde ich 3-4 Nächte pro Monat wieder arbeiten gehen. Mein Mann wird diese Nächte zu unserem Baby schauen. Nun über ...

Ich pumpen seit der Geburt unserer Maus. Da sie sehr klein und sehr leicht war, war ihr stillen zu anstrengend und auch ihr Mund zu klein. Mussten mit Spritzen füttern. Nun pumpe ich seit 4 Monaten und habe jetzt in der Nacht nicht mehr genug. Wir geben nun in der Nacht 150ml Pre, habe aber damit ein großes Problem, weil ich mir denken ich kann mei ...

Hallo in die Runde! Meine Tochter ist heute genau 3 Wochen alt und ist eigentlich von Anfang an eine sehr gute Trinkerin, ich stille sie voll. Sie trinkt tagsüber in der Regel so alle 3 Stunden, dann aber auch meistens so 45 Minuten. Nachts schläft sie meistens so 4 Stunden durch und trinkt dann auch 45-60 Minuten. Mein Problem ist dass ich ...