Mitglied inaktiv
Liebe Biggi Welter, ich habe eine 4-5 Wochen alte kleine Tochter, die ich voll stille. Ab dieser Woche möchte ich einen Kurs zur Rückbildungsgymnastik besuchen und muß sie deshalb abends mit meinem Mann allein Zuhause lassen. Vorsorglich wollte ich etwas Milch abpumpen, kenne mich aber damit gar nicht aus. Vielleicht kannst Du mir dazu ein paar Fragen beantworten: -Benutzt man besser eine Handpumpe oder eine elektrische? - Wann sollte ich die Milch abpumpen, ich habe Angst, daß dann beim Stillen vielleicht nicht mehr genug Milch in der Brust ist. - Wieviel Milch braucht sie denn für eine Mahlzeit. - Kann man mehrere zu unterschiedlichen Zeiten abgepumpe Milchportionen mischen oder ist das nicht gut? - Wie lange hält sich Milch im Kühlschrank oder der Tiefkühltruhe? - Muß ich mir Sorgen machen, daß sie nach der Flaschenmahlzeit die Brust nicht mehr will? Wäre schön, wenn Du mir da etwas weiterhelfen kannst, damit ich in Zukunft beruhigter das Haus verlassen kann und mein Mann zuversichtlicher die Kindsbetreuung alleine übernehmen kann. Viele Grüße die Mami von Tina
? Liebe Mami von Tina, welche Pumpe eine Frau verwendet hängt davon ab, mit was sie sich besser fühlt, wie oft sie pumpen muss und wie sie mit der Pumpe zurechtkommt. Hier lässt sich keine allgemeine Aussage machen. Es gibt allerdings auch Frauen, die trotz absolut reichlichem Milchangebot nicht erfolgreich pumpen können. Für diese Frauen kann das Handausstreichen die bessere Wahl sein. Generell sollte keine Frau eine Pumpe in die Hand nehmen, ohne dass sie eine ausführliche Pumpberatung erhalten hat. Pumpen muss gelernt und geübt werden und dann kommt es auch noch auf die verwendete Pumpe an, denn da gibt es sehr große Unterschiede. Deshalb kann ich dir nur wärmstens empfehlen, dich an eine Kollegin vor Ort für eine Pumpberatung zu wenden. Es ist immer sinnvoll nur kleine Mengen und die dann eventuell mehrmals am Tag abzupumpen, denn dann wird nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen. Zwei oder drei Mal am Tag etwa 30 ml ergibt rasch einen reichlichen Vorrat. Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch • 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) • 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) • 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch • 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät • 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank • 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) • 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant - 19 ° C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. Wenn Milch für eine voll ausgetragenes, gesundes Baby zu Hause (nicht im Krankenhaus) abgepumpt wird, reicht es, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen. Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4°C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37°C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4°C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden und Muttermilch kann nicht über einen längeren Zeitraum hinweg warmgehalten werden. Bei der Wahl des Gefäßes muss darauf geachtet werden, dass es gut zu reinigen ist, eventuell sterilisiert werden kann, lebenmittelecht ist und dicht verschlossen werden kann. Falls Du Muttermilch in Kunststoffbeuteln einfrieren willst, sollten diese nicht aus Polyethylen bestehen. (Es gibt spezielle Beutel zur Aufbewahrung von Muttermilch). Du kannst Muttermilch in Glas oder Kunststoffflaschen einfrieren, dabei solltest Du beim Einfüllen jedoch etwa zwei Platz lassen, damit sich die Milch beim einfrieren ausdehnen kann, ohne dass die Flasche platzt. Am einfachsten ist es, wenn Du die Milch gleich in die Flasche, in der Du sie aufbewahren willst abpumpen, so vermeidest Du das Umschütten, bei dem Milch verschüttet und verunreinigt werden kann. So, das war jetzt ein Schnellkurs über das Abpumpen, die Aufbewahrung und Behandlung von abgepumpter Muttermilch. Ich hoffe, damit deine Frage beantwortet zu haben, wenn noch etwas offen geblieben ist, einfach nochmals fragen. Am besten sprichst Du aber noch einmal ausführlich direkt mit einer Kollegin über das Abpumpen und auch über die Fütterung, denn Flasche ist nicht die einzige Möglichkeit und das Risiko einer Saugverwirrung ist nie auszuschließen. LLLiebe Grüße Biggi
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