Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Migräne

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Migräne

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, seit meinem sechsten Lebensjahr leide ich unter Kopfschmerzen und seit vielen, vielen Jahren auch unter Migräne. In meinen Schwangerschaften bin ich stets Symptomfrei, aber nach den Geburten ging es leider immer wieder los. Da ich nun schon mehrere Kinder habe, belasten diese "Anfälle" mich in der Stillzeit ganz besonders, weil ich mich nicht ausruhen oder einfach ins Bett legen kann, geschweige Medikamente einwerfen kann. Hier nun auch meine Frage: wenn ein Anfall `mal wieder unerträglich zu werden scheint, wie muss ich mich verhalten, wenn ich doch einmal mein Medikament einnehmen muss. Reicht es, wenn ich die Milch an diesem Tag abpumpe und wegschütte, oder geht das Medikament (Imigran) noch längere Zeit in die Muttermilch über? Hast Du hierzu nähere Informationen für mich oder weißt Du an wen ich mich mit meinem Anliegen wenden kann ? Also der Arzt weiß auch nichts genaues. Viele liebe Grüße Pünktchen


Biggi Welter

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? Liebe Pünktchen, schade, dass dein Arzt nicht weiß, dass es in Berlin die Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie gibt, bei der sich jeder Arzt genau informieren kann, welche Behandlungsmöglichkeiten es für seine schwangeren und stillenden Patientinnen gibt. Die Adresse steht nicht nur in der Roten Liste (unter Beratungsstellen), sondern es gibt immer wieder auch Artikel von und über Dr. Schaefer und sein Team in den medizinischen Fachzeitschriften. Migräne kann auch in der Stillzeit behandelt werden. Ich zitiere dir aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: „Ergotamintartrat (z.B. Ergo Sanol spezial N) vermag eher die Symptome des Ergotismus durch Übergang in die Milch zu verursachen als das weniger fettlösliche Dihydroergotamin (z.B. Dihydergot, DET MS). Generell kann die Milchproduktion bei Ergotaminderivaten - dazu gehören auch Cabergolin (Dostinex), Lisurid (Cuvalit, Dopergin) und Mythysergid (Deseril) - durch die antiprolaktinämische Wirkung abnehmen. Exakte Daten zum Übergang von Ergotaminalkaloiden in die Muttermilch liegen bisher nicht vor. Sumatriptan (Imigran) hat einen M/P-Quotienten von etwa 5. Nach subkutaner Injektion von 6 mg (bei fünf untersuchten Frauen) wurden 3,5 % der Dosis für ein vollgestilltes Kind errechnet. Unter Berücksichtigung einer oralen Bioverfügbarkeit von 14 % und einer im Säuglingsalter eingeschränkten Clearence liegt die gewichtsbezogene Dosis zwischen 0,7 und 4,9 % (Wojnar-Horton et al., 1996). Angaben zu Unverträglichkeiten beim gestillten Kind liegen zu Sumatriptan bisher nicht vor, sind aber aufgrund der üblichen kurzfristigen (Einzeldosis)-Anwendungen kaum zu erwarten. ... Empfehlung für die Praxis. Wirkt bei Migräne Paracetamol als Analgetikum der Wahl auch im oberen Dosisbereich nicht ausreichend, können Kombinationen mit Coffein und in Einzeldosen auch mit Codein versucht werden. Ibuprofen, Azetylsalizylsäure, Dihydroergotamin sowie Sumatriptan sind ebenfalls akzeptabel. Dies gilt auch für die antiemetische Behandlung mit Dimenhydrinat, Meclozin und Metoclopramid." Im Zweifelsfall kann sich deine behandelnde Ärztin/Arzt wie bereits gesagt mit der Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie in Berlin Tel.: 030-30308111 in Verbindung setzen. Das Team um Dr. Schaefer hat einen speziellen Beratungsdienst für ÄRZTE und ÄRZTINNEN zu Medikamentenfragen usw. in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Herzlichen Dank füt die Info, liebe Biggi! Schade, dass sich die Ärzte das vielfach so einfach machen, indem sie einem sagen, dass es da leider keine gesicherten Daten gibt und man eben zum Aushalten genötigt wird. Denn wer wirklich unter Migräne leidet und dann noch wie ich vier Kinder hat, weiß, dass die "Not" dann wirklich groß sein kann. Vielen, vielen lieben Dank nochmals !!!


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