Hallo!
Ich bin total verunsichert. Und zwar folgendes:
Meine Tochter wurde Ende Januar mit einem Gewicht von 3450 g per Ks zur Welt geholt.
Direkt nach dem Ks legte ich sich das erste Mal an. Sie spcukte aber dann paar Std. später ziemlich viel. Die Schwester erklärte mir das es am Fruchtwasser liegen würde.
Sie nahm sehr viel ab im kh. Sie wurde zusätzlich die ersten Tage nicht satt, da ich erst am 4. Tag den Milcheinschuss hatte. Wurde dann schon im Kh nach dem anlegen mit Aptamil HA Pre nachgefüttert. Entlassungsgewicht war 3170 g.
Zu Hause sollte ich nun so weiter machen. Klappte aber nicht immer alles so gut, brauchte oft 1,5 Std. zum Stillen, da sie immer wieder einschlief.
Musste sie grundsätzlich zum stillen wecken. Und auch jetzt mit 5 Wochen würde sie jede Mahlzeit verschlafen, wenn ich sie nicht wecken würde.
Meine Hebamme riet mir, die Flasche hinterher wegzulassen. Sie würde sich nicht melden, weil sie schon zu viel trinkt und dadurch sehr lange satt wäre. Nach zwei Tagen stellten meine Hebamme und ich fest, das sie eher abnimmt als zunimmt. Also sollte ich wieder nach jedem Stillen zufüttern.
Nun hatten wir letzte Woche Dienstag die U3 und der Kinderarzt war sehr zufrieden mit ihr. Sie wog 3800 g.Er sagte 150 g müsse ein Stillkind pro Woche zunehmen. Sollte alles so weiter machen. Die letzten paar Tage verweigerte sie die Flasche nach dem Stillen. Ich freute mich, da ich davon ausging das nun ausreichend Milch vorhanden wäre.
Gestern war meine Hebamme wieder da und war schockiert. Sie sorgte sich sehr. Denn unsere Tochter wog mit voller Pampers 3800 g. Also eher abgenommen als zugenommen.
Sie meinte , sie wäre vom Brusttrinken zu erschöpft, würde deswegen die Flasche nicht mehr nehmen. Sollte unbedingt weiter zufüttern und von nun an 50 ml pre vorab geben, dann anlegen , zwischen den Seiten wickeln.
Sie trank die 50 ml, saugte dann zwei Minuten an der Brust und schlief wieder ein. Jedesmal nach dem Wecken saugte sie nur wieder kurz und schlief weiter.
Habe mir dann überlegt das es so nicht weiter gehen kann und ich vielleicht besser abstillen sollte, bevor sie nochmehr abnimmt. Ich möchte ja das es ihr gut geht und sie gesund ist.
Laut meiner Hebamme soll ich dann nun im Wechsel Flasche geben und Anlegen, damit die Umstellung leichter gelingt. So mache ich es seit gestern mittag. Sie trinkt aber nie die Brust leer, so das ich mjetzt oft hinterher abpumpe, aus Angst ein Milchstau zu bekommen.
Ich bin seit gestern nur noch am Weinen weil ich im Grunde eigentlich gar nicht abstillen möchte, mir aber keine Rat mehr weiß.
Ist Abstillen die einzigste Möglichkeit? Oder gibt es noch andere Möglichkeiten?
Abpumpen möchte ich nicht, da ich noch einen 5 jährigen Sohn habe und mir die nötige Zeit für die doppelte Arbeit fehlt.
LG
von
zwergi1285
am 04.03.2015, 12:14
Antwort auf:
Meine Tochter 5 Wochen alt nimmt nicht zu, abstillen?
Liebe zwergi1285,
in Absprache mit dem Kinderarzt und in Zusammenarbeit mit einer Stillberaterin vor Ort, wäre es der erste Schritt, festzustellen, wodurch die geringe Gewichtszunahme verursacht wurde und ob es notwendig ist sofort zusätzliche Nahrung zu geben und dabei gleichzeitig daran zu arbeiten die Milchmenge der Mutter zu erhöhen oder ob zunächst noch abgewartet werden kann mit der zusätzlichen Nahrung und die Mutter mit geeigneten Maßnahmen ihre Milchproduktion ankurbeln kann.
Aus der Distanz kann ich dir jetzt keines Falls sagen, was in deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt Du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung und sprichst nochmals mit dem Kinderarzt (oder holst die Meinung eines zweiten Kinderarztes ein), ob es möglich ist, zunächst zu versuchen, das Kind durch ausschließliches Stillen weiter zu ernähren oder ob sofort Handlungsbedarf also die zusätzliche Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung besteht.
Ist es notwendig zusätzliche Säuglingsnahrung zu geben, dann sollte diese Nahrung möglichst nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode nach dem Anlegen gegeben werden (z.B. Becher). Gleichzeitig sollte durch die im folgenden beschriebenen Maßnahmen versucht werden, die Milchmenge der Mutter zu erhöhen und das Kind zu häufigerem Trinken an der Brust anzuregen.
Die Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gelten auch dann, wenn keine Zusatznahrung erforderlich ist.
Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen.
Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden
Eventuell ist es tatsächlich sinnvoll zusätzlich zu pumpen, vielleicht kannst Du dir für das ältere Kind Unterstützung holen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör“ stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen).
Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus“) und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys.
Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung.
Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen.
Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden.
Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, ihr eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln.
Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben.
Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird sie ganz sicher einen Schub machen!
Probier es mal aus!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 04.03.2015