Vielleicht erinnert ihr euch. schon mit knapp vier Monaten hat mir meine Kinerärztin geraten, Beikost einzüführen, weil meine Tochter für ihre Größe und ihr alter ein leichtgewicht ist. Sie ist jetzt 19 Wochen alt, 63 cm groß und 5600 g schwer.
Bei Geburt war sie 51 cm groß und wog 3220 g.
Auf die Frage, ob ich zufüttere, sagte ich, dass ich's versucht hätte, sie aber alles mit der Zunge wieder rausschiebt und ich sie deshalb danach wieder stille.
Jetzt die Empfehlung von ihr:
Vor jedem stilen ein Paar Löffel, damit sie es lernt.
Mit Fleisch anfangen (wg Eisen) und nach dem Mittagsgläschen nicht mehr stillen, damit die Kleine lernt, dass sie Essen muss um satt zu werden.
Bin ich ne schlechte Mutter, wenn ich nicht auf die Aussagen vom Kinderarzt höre? Was, wenn meine Kleine wirklich unterernährt ist?!
Ich stille voll, ca alle zwei Std (auch nachts), ohne Tee, Flasche und Schnuler.
Und ich bin auch der Meihnung, dass ich Milch habe. Die Stilleinlagen sind immer nass.
Und auch die Windel meiner Tochter!
Hoffe, ihr habt einen Tip!
Liebe Grüße
Bianca
Mitglied inaktiv - 23.11.2009, 17:38
Antwort auf:
Meine Kinderärztin macht mich wahnsinnig...
Liebe Bianca,
vor laaaanger Zeit, als ich noch in der Ausbildung zur Stillberaterin war, hat meine Ausbilderin immer gesagt "wenn man die Gewichtszunahme eines Babys bremsen will, dann sollte man bereits relativ früh mit Beikost beginnen, wenn man die Gewichtszunahme steigern will, dann sollte man auch bei dem kleinsten bisschen Durst stillen".
Das Zufüttern von Beikost bei einem zögernd zunehmenden Kind sollte immer sehr kritisch gesehen werden, vor allem dann, wenn das Kind noch keine sechs Monate alt ist. Zunächst sollten andere Möglichkeiten ausprobiert werden bzw. überprüft werden (z.B. häufigeres Anlegen), ob die Zunahme tatsächlich zu gering ist oder einfach dem individuellen Tempo dieses Kindes entspricht.
So haben z.B. Karotten gerade mal 22 kcal pro 100 g, im Gegensatz zu Muttermilch mit fast 70 kcal pro 100g. Das bedeutet, dass Sie mit der Beikost eine Nahrung mit niedrigerem Kalorienwert einführen und dadurch die hochkalorische Nahrung (Muttermilch) ersetzen, was eher zu einer Verlangsamung der Gewichtszunahme, denn zu einer Steigerung der Zunahme führen wird.
Außerdem ist die zu frühe Einführung von Beikost eine Belastung von Darm und Nieren (erhöhte Molenlast) und erhöht das Allergierisiko.
Wie sehen denn Sie und Ihr Partner aus und wie haben sie beide als Kinder ausgesehen? Die Statur eines Menschen ist genetisch festgelegt und wenn Ihr Kind zu den eher kleinen und zierlichen Kindern oder langen und dünne Kindern gehört, dann hat es keinen Sinn es "mästen" zu wollen, damit es größer und kräftiger wird.
Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort, die Euch SEHEN kann und auch das Saugverhalten des Kindes beurteilen kann. Sie kann Ihnen dann auch sagen, wie Sie weiter vorgehen können.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 23.11.2009
Antwort auf:
Meine Kinderärztin macht mich wahnsinnig...
Ging mir genauso.
(Liebe Grüße an Dich Biggi, ich bin gar nicht mehr dazu gekommen, zu antworten, sorry!!!)
Das hat mich total genervt, dass die schöne Babyzeit so mit diesem Gewichts"problem" belastet wird. Unsere Tochter ist jetzt fast 6 Monate alt und wiegt 6 kg - ist also auch (zu) leicht.
Wann immer wir versucht haben, Flaschennahrung oder Beikost zuzufüttern, hat sie mit Blähungen reagiert und in der Woche dann fast nichts oder tatsächlich gar nicht zugenommen.
Sollten wir durch irgendeinen dummen Zufall (Nuckelei oder sonstwas) die "Füllmenge" unseres Kindes mal überschritten haben, hat sie uns das "Zuviel" in schöner Regelmäßigkeit wieder entgegengespuckt.
Sie trinkt verhältnismäßig oft, schläft tagsüber gute 4 Stunden am Stück, spielt lange (auch allein), ist aufmerksam, kann sich drehen, schläft dafür nachts sehr schlecht und die Windeln sind auch mehrmals am Tag richtig schwer und nass. Stuhlgang hat sie auch täglich und reichlich.
Wir haben noch immer die Babywaage zuhause und wiegen 1 x pro Woche, aber der Stress, dem wir ausgesetzt waren (und noch immer sind, denn sie wiegt ja immer noch zu wenig), hat zur Folge, dass wir die Arztbesuche meiden, wenn sie nicht unbedingt notwendig sind. Das halte ich für schade und bedenklich, denn wir hatten immer ein sehr gutes Verhältnis zu unserem Kinderarzt, aber diese dauernden aufgezwungenen vermeintlichen "Mastaktionen", die schlußendlich vor lauter Bachweh immer das Gegenteil zur Folge hatten, haben unser Verhältnis doch ganz schön gestört.
Ich will nicht in Abrede stellen, dass sie vielleicht wirklich ein Problem hat - mit der Verdauung, ein empflindlicher Magen, verträgt vielleicht nur kleine Protionen, irgendwas in der Art -, aber Muttermilch verträgt sie immer noch am besten, warum soll ich sie also mit etwas anderem quälen?!
Wir werden sicherlich immer mal wieder versuchen, ihr Beikost anzubieten, aber nicht mehr gezwungenermaßen, sondern weil sie langsam tatsächlich alt genug dafür wird und ihr Verdauungstrakt irgendwann auch in der Lage sein wird, seine Arbeit zu tun. Wir werden aber die Abstände entsprechend ihrem Verhalten bestimmen und nicht entsprechend ihrer Gewichtskurve...
Dir alles Gute und lass Dich nicht stressen!!! (Ich weiß, ist leichter gesagt als getan...)
Mitglied inaktiv - 24.11.2009, 00:46