Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, mein Sohn (9 Monate) verweigert seit gestern abend die Brust. Bisher wurde er noch 3 mal tagsüber und nachts bis zu 2 mal gestillt. Möglicherweise hängt diese Verweigerung mit dem letzten Stillen gestern abend zusammen: Da hat der Kleine mich in die Brustwarze gebissen und ich hab' ihm daraufhin in die Wange gekniffen, um ihm zu zeigen, dass er das lassen soll. Daraufhin ist er sehr erschrocken und hat geweint. Ich mache mir deshalb natürlich große Vorwürfe, aber bei seiner Schwester hatte ich mit dieser Taktik Erfolg. Auf jeden Fall hat mein Sohn jetzt seit über 12 Stunden nichts getrunken. Er ist noch relativ gut drauf, aber zum einen tut mir natürlich mein Busen sehr weh und zum andern möchte ich auf gar keinen Fall jetzt schon abstillen. Bitte geben Sie mir einen Rat, wie ich ihm meine Brust wieder schmackhaft machen kann. Danke, Stefanie
Liebe Stefanie, Ihr Kind ist wohl so erschrocken, dass es mit einem Stillstreik reagiert. Wenn ein Kind Zähne bekommt, dann muss es sich zunächst selbst erst einmal an die "neuen Dinger" in seinem Mund gewöhnen und es muss in manchen Fällen erst lernen, wie es an der Brust trinken kann, ohne dass es diese neuen Zähne in die Brust der Mutter "eingräbt". Beißversuche des Kindes finden meist gegen Ende der Stillmahlzeit statt, denn Babys können nicht gleichzeitig saugen und beißen. Das bedeutet, man muss sein Kind gut beobachten, so kann man beim Beißen/Beißversuch sofort den Finger in den Mundwinkel des Kindes stecken und die Brustwarze herausziehen. Wenn das Kind zu beißen beginnt, den Kopf und den Körper des Babys vorsichtig noch etwas näher zu sich ranziehen. Wichtig ist auch dem kleinen Baby zu sagen: "Nicht beißen, das tut mir weh!" Vor dem Stillen kann man dem Kind einen gekühlten Beißring, einen nassen kalten Waschlappen, eine gefrorene Karotte (solange noch keine Zähne da sind, die kleine Stücke abbeißen können) anbieten. Die Mutter kann auch das Zahnfleisch vor der Stillmahlzeit massieren. Babys beißen nicht aus "Gemeinheit" oder bewusst ihre Mütter. Sie bringen damit ihre Unzufriedenheit, ihr Unwohlsein und ihre Schmerzen zum Ausdruck. Nun aber zum Stillstreik. Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu `bündeln". Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein `C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: o im Umhergehen stillen, o in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, o im Halbdunkeln stillen, o im Halbschlaf stillen, o das Baby mit der Brust spielen lassen, o unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, o alle künstlichen Sauger vermeiden, o das Baby massieren, o viel Körperkontakt (Haut auf Haut), o und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die Ihnen die Becherfütterung zeigen kann und Ihnen auch sonst noch weitere Tipps geben kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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