Guten Morgen:)
Meine Tochter ist am Samstag 1 Jahr alt geworden und möchte von jetzt auf gleich nicht mehr gestillt werden. Sie beißt mich und drückt mich weg. Grundsätzlich ist das für mich völlig in Ordnung. Ich finde es gut, dass sie den Zeitpunkt wählt. Wir lagen bis gestern eine Woche im RSV im Krankenhaus, da hat uns das stillen sehr geholfen, weil sie bisher keine andere andere Flüssigkeit zu sich nehmen möchte. Ich habe jetzt natürlich Sorge, dass sie zu wenig Flüssigkeit erhält. Sie ist auch noch nicht besonders fit. Wir haben verschiedene Becher, Flaschen etc ausprobiert, sie trinkt aber absolut nichts.
Mir tut nun natürlich nach dem aprupten Verweigern der Brust die Brust ordentlich weh. Pfefferminztee trinke ich schon. Was kann ich tun, damit die Milchbildung schnell nachlässt? Ein bisschen Abpumpen, damit der Druck nachlässt, du funktioniert nicht. Ausstreichen auch nicht wirklich.
Ich bin für jeden Tipp dankbar.
Viele Grüße Julia
von
Julia2002
am 16.01.2024, 10:38
Antwort auf:
Kind verweigert Brust
Liebe Julia,
dein Kind streikt ganz einfach und wenn du nicht jetzt abstillen möchtest, gibt es einige Tricks.
Du kannst zunächst immer wieder versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Wenn du jetzt jedoch abstillen möchtest, dann gibt es folgende Tipps:
Wenn sich die Brust gespannt anfühlt, schmerzt oder sich Knoten bilden, solltest du entweder gerade so viel Milch ausstreichen oder eben abpumpen, dass die Spannung nachlässt oder (falls die Brust nicht gestaut ist und "nur" schmerzt) die Brust kühlen.
Bei vielen Frauen klappt das Ausstreichen wirklich besser, probiere es mal unter der Dusche oder lege vorher einen warmen Waschlappen auf!
Bitte streiche aber wirklich nicht mehr aus, als unbedingt notwendig, sonst wird die Milchproduktion wieder angeregt. Deine Brust wird sich daran gewöhnen, dass die Nachfrage nicht mehr gegeben ist und die Milchproduktion immer weiter verringern und schließlich ganz einstellen, aber sie braucht etwas Zeit dazu.
Es ist auch empfehlenswert, den Salzkonsum während des Abstillens einzuschränken. Es ist nicht notwendig die Flüssigkeitszufuhr einzuschränken, trinke entsprechend deinem Durstgefühl.
Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums.
Auch solltest du keinesfalls die Brust hochbinden. Was hilfreich sein kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf.
Wenn du keine Probleme mit einer prallen, schmerzhaft spannenden Brust oder einem Milchstau usw. (mehr) hast, besteht kein Handlungsbedarf mehr. Deine Brust wird ganz allmählich die Milchproduktion vollständig einstellen und noch in der Brust vorhandene Milch wird vom umgebenden Gewebe resorbiert werden. (Keine Sorge, die Milch in der Brust wird nicht „schlecht").
Falls du dich für naturheilkundliche oder homöopathische Mittel zur Unterstützung des Abstillprozesses interessierst, wende dich bitte an einen entsprechend ausgebildeten Arzt oder eine Hebamme.
Alles Gute!
Biggi
von
Biggi Welter
am 16.01.2024