nitnit
Hallo, mein Sohn (9 Wochen alt) ist seit über einer Woche extrem anhänglich. Er lässt sich kaum ablegen und weint, sobald ich es nur versuche. Wenn er dann weint und sein Papa ihn beruhigen will, klappt das nur ganz selten.. auf meinen Armen geht es dann allmählich wieder. Hinzu kommt, dass er nun andauernd an die Brust will (er wird voll gestillt und das hat bisher ganz gut geklappt). Wenn er gestillt wird, schläft er dabei ein. Sobald ich ihn in sein Bett oder neben mich auf die Couch legen möchte, wird er wach, fängt an zu weinen und möchte direkt wieder an die Brust. Er weint und nuckelt dann an meiner Schulter, Armbeuge oder am Finger. Er nimmt aber keinen Schnuller. Das jedoch von Beginn an schon nicht - finde ich an sich sich gar nicht weiter schlimm. Also dachte ich, vielleicht braucht er jetzt einfach was zum Nuckeln. Aber den Schnuller (jeglicher Art) verweigert er weiter. Den nimmt er, wenn überhaupt nur im Auto - warum auch immer!? Also dachte ich, hat er vielleicht wirklich direkt wieder Hunger. Einmal angelegt trinkt er tatsächlich auch eine Weile, bis sein Saugen in ein Nuckeln übergeht. Dann löse ich ihn von der Brust (er ist dann meist auch wieder im (Halb-)Schlaf) und direkt wird er wach und weint und will (?) weiter an die Brust. Es kommt dann häufig vor, dass er (anscheinend) zu viel trinkt und die Milch dann wieder ausspuckt.. Manchmal lässt er die Brust aber auch von alleine los und schläft dann einfach ein. Dann lässt er sich auch ablegen. Jedoch fängt das ganze Spiel von vorne an, wenn er bemerkt, dass er abgelegt wurde bzw. ich nicht mehr neben ihm liege. Wenn er aber mal schläft, dann unruhig. Er wimmert und erschrickt oft. Er wird dann wach, indem er irgendwie ängstlich schreit. Als hätte er schlecht geträumt.. Seitdem das ganze losging sind wie gesagt ca. 1,5 Wochen vergangen und in dieser Zeit hat er aber weiter gut zugenommen und wirkt sonst auch nicht krank oder ähnliches. Ich verstehe sein Verhalten nur teilweise nicht. Das ständige gestillt werden wollen und die Milch dann sogar wieder ausspucken müssen.. Mein Mann und ich können kaum was unternehmen, weil unser Sohn auch draußen z.B. beim Spazieren gehen mit Kinderwagen nur jammert. In einer Trage bzw. einem Tragetuch beruhigt er sich dann doch öfter, aber nicht immer. Zum Schluss aber noch: Er hat auch seine ruhigen Momente, in denen wir spielen und Quatsch machen können - diese lassen sich nur eben an einer Hand abzählen.. ich kann ihn ja nicht 24/7 an die Brust „hängen“. Was könnte da los sein? Übersehe ich irgendwas oder habe ich was verkehrt gemacht? Bin über jeden Rat dankbar.
Liebe nitnit, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlummernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn dein Kind nicht alleine schlafen will und ständigen Körperkontakt sucht. Die Tage sind einfacher, wenn das Baby am Alltag teilnehmen kann. Dazu ist ein Tragetuch das optimale Hilfsmittel. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Das Baby kann die Nähe der Mutter spüren, es wird sich an ihrem Körper beruhigen, Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Du hast mindestens eine Hand frei (und auch deinen Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuche es einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglicht es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit Ihnen die Perspektive zu teilen. Babys sind von Geburt an (bzw. bereits im Mutterleib) eigene, individuelle Persönlichkeiten mit eigenem Charakter, Temperament und auch mit eigener Stimmungslage. Ob eine Mutter ein ruhiges, zufriedenes, (fast) immer lächelndes Baby hat oder ein Kind, das als „Schreibaby" bezeichnet wird, das hängt nicht zwingend von ihren Fähigkeiten als Mutter ab. Vieles ist einfach angeboren. Wenn dein Kind viel quengelt und weint, dann kann es sein, dass es ein Baby mit erhöhten Bedürfnissen ist, ein High Need Baby, wie diese Kinder von dem amerikanischen Kinderarzt Dr. William Sears genannt werden. Ein High Need Baby braucht sehr viel mehr Einsatz von seiner Mutter/Eltern. Es ist kein „pflegeleichtes" Kind. Oft zeigen sich die Erfolge der Bemühungen der Mutter erst nach längerer Zeit und die Mutter zweifelt an sich selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass Mütter/Eltern wissen, dass es High Need Babys gibt und wissen, dass sie keine „Schuld" haben. Sehr gut beschrieben sind High Need Babys in dem Buch „Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears und Dr. Sears gibt auch Anregungen und Erklärungen, was Eltern tun können, um zu einem einfacheren Alltag mit ihren Kindern zu kommen. Wichtig ist, dass Du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... • Vielleicht findest Du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. • Eine Möglichkeit für die Nacht ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. • Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch dein Kind wird älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken und auch zu einem ruhigen Gespräch und Nähe mit deinem Mann. Vergiss dich selbst nicht: Gönne dir etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. LLLiebe Grüße, Biggi
3wildehühner
Das ist vollkommen normal! Draußen ist es super heiß; auch ein Baby, so wie auch die Erwachsenen ; hat dann vermehrt Durst! Zudem ist in dem Alter häufig ein Mehrbedarf an Milch festzustellen aufgrund vom Wachstum. Und dieser wird nur von der Brust produziert, wenn das Kind dementsprechend oft angelegt wird.
JanaM92
Hallöchen, das Verhalten klingt ganz normal. Das Baby braucht die permanente Nähe der Mutter. Irgendwann wird es besser und es kann Phasen geben, wo das Baby wieder nur an die Brust möchte. Es ist dann sehr schwierig etwas zu unternehmen. Du solltest Orte suchen, um unterwegs stillen zu können. Das macht etwas mobiler :)
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