Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Mein Kind will wenn sie wach ist immer trinken

Frage: Mein Kind will wenn sie wach ist immer trinken

Manuela-84

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Guten Tag Meine Tochter (kam 1 Monat zu früh per Kaiserschnitt zur Welt) ist jetzt 9 Wochen alt. Nun will sie seit ca.1 Woche wenn sie wach ist dauernd gestillt werden... d.h. sie ist kaum 10 Minuten zufrieden und dsnn nötzt und weint sie und ist auch nicht richtig zufrieden wenn ich sie herumtrage... wenn ich ihr dann die Brust gebe trinkt sie jedesmal, jesoch nicht lange und dann ist sie nachher wieder zufriedener. Das kann momentan fast alle 3/4 Stunden sein wenn sie nicht schläft. Auch will sie kaum mehr schlafen den Tag hindurch wenn sie im Bettli oder Stubenwagen ist. Wenn ich sie mit dem Bauch auf mich lege dann schläft sie etwa 2 1/2Stunden... nachts schläft sie dann recht gut. Abends hat sie fast jeden Abend eine schreikrise die bis zu 3 stunden dauern kann. Zwidchendurch wieder besser dann wieder schlimm. Dann will sie noch öfter an die Brust... wirklich DAUERND. Wenn sie dann genug müde ist schläft sie endlich bei mir ein und dann kann ich sie ins Bettchen legen und dann kann es sein dass sie dann bis 4 1/2 Stunden am stück schläft bis sie wieder trinken will. Dann hab ich abends wenn sie so viel will (trinkt dann jeweils aber nicht lange an der Brust)oft das Problem dass dann die Milch nicht immer grad fliesst wenn ich sie so streng anlegen muss (Milchspendereflex setzt dann so spät ein) und dann wird sie hässig und schreit wieder. Da denke ich oft ob ich wohl nicht genug Milch habe...? Hätten Sie mir da eine Erklärung, bin manchmal echt verzweifelt. Liebe Grüsse Lela


Biggi Welter

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Liebe Lela, das hört sich nach dem ganz normalen Trinkverhalten eines verhältnismäßig jungen Menschenkindes an. Das„Marathonstillen“ ist in diesem Alter so weit verbreitet, dass es als „normal“ angesehen werden sollte. Der Fachausdruck dafür lautet „Cluster Feeding“. So kleine Babys wollen häufig, aber vor allem in unregelmäßigen Abständen gestillt werden und fast alle Babys haben eine Tageszeit, zu der sie fast ununterbrochen an der Brust trinken (oder auch nur nuckeln) wollen. Das Marathonstillen kann für Dich sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Wichtig ist, dass Du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. • Nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige Dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann Dir auch Deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, Deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für Deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für Dich tust ... • Vielleicht findest Du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit Deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du Dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Liebe Grüße Biggi


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