Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Mein Baby fast 5 Monate möchte Nachts alle 2 Stunden gestillt werden

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Mein Baby fast 5 Monate möchte Nachts alle 2 Stunden gestillt werden

Charly88

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Hallo zusammen, Ich bin inzwischen leider etwas verzweifelt. Mein Sohn ist nun fast 6 Monate und ich stille seit Geburt voll. Seit ca 10 Wochen kommt er Nachts konstant alle 2 Stunden und möchte an die Brust. Manchmal trinkt er nicht viel und beruhigt sich nur damit. Ich bin inzwischen ziemlich kaputt und frag mich ob und was ich tun kann? Ich halte das nicht mehr lange aus. Tagsüber hält er es oft schon länger als 2 Stunden aus. Er nimmt keinen Schnuller und „Fertigmilch“ auch nicht. Ich hoffe sie können mir einen Rat geben? Liebe Grüße


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Liebe Charly88, Das (vermehrte) nächtliche Aufwachen ab etwa vier bis sechs Monaten ist etwas, was bei so vielen Kindern zu beobachten ist, dass es als „normal" zu bezeichnen sein dürfte. Es ist auch eher die Regel, denn die Ausnahme, dass ein Baby nicht durchschläft (was sich nebenbei bemerkt auch daran erkennen lässt, dass es eine Flut von „Ratgebern" gibt, die den Eltern Methoden versprechen, wie sie das Kind zum Durchschlafen „erziehen" können). Jedes Kind hat seinen eigenen Zeitplan und wenn das Kind so weit ist, dass es durchschlafen kann, dann wird es das auch tun, genau so wie es zu dem für es richtigen Zeitpunkt laufen, sprechen und auf einem Bein stehen können wird. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Abstillen wird dir jetzt sicher keine ruhigeren Nächte schaffen. Wenn Du gerne liest kann ich dir „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears, sowie "Ich will bei euch schlafen" von Sibylle Lüpold empfehlen. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Du genügend Ruhe für dich bekommst und nimm alle Hilfe für Haushalt usw. an, die Du bekommen kannst, damit Raum und Luft für deine Erholung bleibt. Du kannst auch mal schauen, ob du dir vom Hausarzt eine Haushaltshilfe verschreiben lassen kannst (geht nur bei Kassenpatienten), wenn du belegst, dass Papa oder Oma nicht fürs Kleine da sein können und du ausgebrannt bist. Das schafft Entlastung und je nach Absprache kannst du den Einsatz auf längere Zeit ausdehnen, um so zumindest die lästigsten Arbeiten abgenommen zu bekommen und dir selbst Ruhe zu schenken. Lieben Gruß, Kristina


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