Mitglied inaktiv
Hallo. Ich bin zwar leider noch nicht schwanger, aber etwas überschattet meinen Kinderwunsch. Nach der Geburt meines ersten Kindes habe ich gestillt. Mein Sohn war allerdings nicht bei mie, sondern musste in die Kinderklinik, also habe ich Milch abgepumpt. Ergebnis war, dass ich pro Tag bis zu 10 große Fläschen füllte und sie der Kinderklinik schenkte. Die Milch lief wunderbar und ich war davon überzeugt, dass es nur dazu kam, weil ich meinen Sohn nicht von Beginn an anlegen konnte. Dann wurde ich vier Jahre später wieder schwanger und bekam ein Mädchen, das direkt nach der Geburt (ein KS wegeb BEL) bei mir sein konnte. Diesmal habe ich mich richtig auf das Stillen gefreut, weil ich nicht mit Problemen rechnete, da sich die Milchmenge ja jetzt nach dem Bedarf und nicht nach der Pumpe richten sollte, aber diesmal war alles noch viel schlimmer. Ich bekam am dritten Tag, nachdem bis dahin immer nur ein Wenig milch austrat,einen solch enormen Milcheinschuss, dass ich es vor Schmerzen kaum noch aushielt. Alle Versuche der Hebammen blieben erfolglos. Weder Kühlung noch Massagen noch Ausstreichen noch Homöopatie haben geholfen.Meine Brus war so stark angeschwollen, dass sie um 3 Körbchengrößen wuchs. Nach 4 Tagen habe ich es dann nicht mehr ausgehalten und um Hilfe gefleht. Ich bekam dann 1 Pravidel. Der gewünschte Erfolg blieb aber leider aus und so bekam ich am nüchsten Tag eine weitere und weil es wieder nicht vorran ging am Abend noch eine halbe. Nachdem ich dann in der Nacht massieve Kreislaufprobleme bekam, ging dann aber die Milch zurück und ich fühlte mich wieder wohler. Jetzt haben mein Mann und ich den Wunsch nach einem weiteren Kind, aber ich habe große Angst, dass ich wieder die gleichen Probleme bekomme. Ich möchte so gern stillen, aber muss ich davon ausgehen, wieder so einen enormen Milcheinschuss zu bekommen? Bitte entschuldigen Sie, dass ich so weit ausgeholt habe, aber das liegt mir wirklich schwer am Herzen. Ich bedanke mich vorab für Ihre Mühe. MfG Umm Salim
Kristina Wrede
Liebe Umm Salim, es tut mir leid, dass Ihre Stillerfahrungen nicht so waren, wie Sie es sich gewünscht haben. Das muss sich beim zweiten Kind aber nicht zwangsläufig wiederholen. Die Schwellung der Brust beim initialen Milcheinschuss muss lange nicht immer stark ausgeprägt sein und es ist auch keinesfalls so, dass bei allen Frauen die Brüste "heiß" sind. Viele Frauen erleben den Milcheinschuss mit nur geringer Schwellung und leicht erwärmter Brust. Der initiale Milcheinschuss tritt meist am zweiten bis vierten Tag nach der Geburt auf und ist ein normaler Vorgang, der den Beginn der reichlichen Milchbildung anzeigt. Es kommt zu einem Spannungsgefühl in der Brust, einer leichtem Empfindlichkeit der Brust, die Venenzeichnung auf der Haut wird deutlicher, der Drüsenkörper wird fester und die Brust größer. In den Alveolen wird merh Milchgebildet und die Bläschen füllen sich. In der Brust zirkulieren vermehrt Blut und Lymphflüssigkeit (Schwellung und vermehrte Wärme). Nur ein kleiner Teil der Brustvergrößerung ist auf die erhöhte Milchmenge zurückzuführen, in erster Linie liegt es an der Lymphflüssigkeit. Wichtig ist es, dass die Frau von Anfang an das Baby häufig und uneingeschränkt anlegt, dann verläuft der Milcheinschuss am problemlosesten. Ganz kurz kann man die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen oft stillen uneingeschränkt stillen keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Das Baby sollte so bald wie möglich nach der Geburt zum ersten Mal angelegt werden und dann jederzeit und ohne zeitliche Einschränkung an die Brust dürfen, wenn es das will. Bei eher schläfrigen Kindern oder Babys mit verstärkter Neugeborenengelbsucht muss die Mutter unter Umständen den Takt angeben und dafür sorgen, dass das Kind mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an der Brust trinkt. Tee, Glukoselösung oder Wasser sind überflüssig und vor allem bei einer eventuell verstärkten Neugeborenengelbsucht sogar kontraproduktiv. Das Bilirubin (der gelbe Farbstoff, der für die Gelbfärbung der Haut bei der Neugeborenengelbsucht verantwortlich ist) wird nur zu zwei Prozent über den Urin ausgeschieden, der Rest wird durch den Darm ausgeschieden. Daher ist es unsinnig, die Gelbsucht "ausschwemmen" zu wollen. Wichtig ist, dass der Darm mit Nahrung versorgt wird und die Verdauung angeregt wird, das Mekonium möglichst rasch ausgeschieden wird. Das Kolostrum, die wichtige erste Milch wirkt abführend und begünstigt damit die Ausscheidung des Bilirubins. Der Organismus eines Neugeborenen ist auf viele, kleine Mahlzeiten eingestellt. Sein Magen hat etwa die Größe eines Teebeutels. Kleine Mengen an Muttermilch sind also absolut richtig und in Ordnung. Wichtig ist, dass Ihr Baby ab dem zweiten, dritten Tag mindestens drei bis vier Darmentleerungen hat und ausreichend Urin ausscheidet. Eine Gewichtsabnahme von etwa sieben Prozent des Geburtsgewichtes innerhalb der ersten Tage ist normal, bis zehn Prozent sind bei einem ansonsten gesunden Kind tolerierbar. Spätestens mit drei Wochen sollte Ihr Baby sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Milchbildungstee ist nicht notwendig und es hat keinen Sinn ihn bereits während der Schwangerschaft zu trinken. Wenn überhaupt Milchbildungstee getrunken wird, dann bitte auch nicht mehr als höchstens zwei bis drei Tassen täglich, da mehr zu Bauchproblemen beim Kind führen kann. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen können Sie am besten dadurch vorbeugen, dass Sie sich informieren. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie sich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informieren. Nochmals: Ganz wichtig ist dass Sie wissen, wie korrekt angelegt ist und woran Sie erkennen, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. "Stillen Rat und praktische Hilfe für alle Phasen der Stillzeit" von Marta Guoth Gumberger und Elizabeth Hormann, "Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, "Stillen einfach nur stillen" von Gwen Gotsch, das erste bekommen Sie im Buchhandel, die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL Stillberaterin) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Erkundigen Sie sich auch einmal, vielleicht gibt es in Ihrer Nähe ein stillfreundliches Krankenhaus, dort verläuft der Start der Stillbeziehung oft sehr viel besser und es gibt echte und gute Unterstützung nach der Geburt. Lieben Gruß, Kristina
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