Liebe Biggi,
zu 'ANfang unserer Stillzeit hatte ich eine ziemlich starke Brustentzündung, die mit Antibiotikum behanelt werden musste.
Jetzt, nach 9 Monaten erfolgreichem Stillen, habe ich zum zweiten mal innerhalb von vier Wochen einen Milchstau. Und sehr gereizte Brustwarzen. Úm in Zukunft etwas gewappneter zu sein: Was können ALLES Ursachen für einen Milchstau, der ja zur Brustentzündung führen kann, sein?
Und wg. der gereizten Brustwarzen: ich habe von meiner Hebamme schon damals Purelan von Medela bekommen. Reicht das aus?
Mein Frauenarzt verschreibt jedesmal Garmastan (*fürchterlich*); darum möchte ich den ungern zu Rate ziehen.
Liebe Grüße
Stella
Mitglied inaktiv - 21.03.2002, 08:21
Antwort auf:
Mastitis?
?
Liebe Stella,
die Hauptursache für Milchstau und Brustentzündung ist Übermüdung der Mutter.
Bitte leg dich sofort ins Bett und ruf deine Frauenärztin/arzt an. Die von dir beschriebenen Symptome weisen auf eine Brustentzündung hin.
Ein Milchstau kann sich zu einer Brustentzündung entwickeln, offene oder wunde Brustwarzen können die Eintrittpforte für Keime sein und sobald sich zu einem Milchstau grippeähnliche Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Fieber hinzugesellen MUSS eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Nur sie/er kann entscheiden, ob Medikamente notwendig sind.
Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen.
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, solltest Du jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Du solltest alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Häufiges Stillen rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Außerdem sollte beim Auftreten von Fieber und Schüttelfrost oder grippeähnlichen Symptomen ein Arzt aufgesucht werden, da unter Umständen Medikamente erforderlich sind.
Und nochmals: Wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.
Laut Öko-Test 8/99 ist Garmastan weniger zu empfehlen, weil die Salbe Emulgatoren enthält, die Schadstoffe in die Haut einschleusen können. Außerdem enthält die Salbe das stark hautreizende Desinfektionsmittel Cetylpyridiniumchlorid, von dem angenommen wird, dass es selbst nach dem Duschen noch an der Haut haftet, was für das Baby weniger bekömmlich ist. Dazu kommt, dass die Wirksamkeit dieses Präparates ohnehin sehr zweifelhaft ist und der darin enthaltene Zucker bei einer eventuellen Soorinfektion dem Erreger Nahrung bieten würde.
Außerdem ist jede Salbe, die vor dem Stillen abgewischt werden muss problematisch, weil das Abreiben die ohnehin schon gereizte und geschädigte Haut weiter belastet.
Wenn deine Brustwarzen anhaltend wund bleiben, dann nützt keine Salbe der Welt etwas, solange nicht die Ursache beseitigt ist. Als erstes muss die Stilltechnik und das Saugverhalten deines Kindes überprüft und eventuell korrigiert werden und außerdem sollte untersucht werden, ob eventuell ein Soor vorliegt. Das erste kann eine Stillberaterin vor Ort machen, die Untersuchung auf Soor muss von einer Ärztin/Arzt durchgeführt werden.
Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus.
Gute Besserung und LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 21.03.2002
Antwort auf:
Mastitis?
Kann Milchstau (einseitig) auch eine Begleiterscheinung einer Grippe/ ERkältung sein? ICh habe leichtes Fieber, Kopfschmerzen, schlecht geschlafen, mir ist kalt...?!
Mitglied inaktiv - 21.03.2002, 09:43
Antwort auf:
Mastitis?
Vielen Dank!
Meine Postleitzahl:
26427
Mitglied inaktiv - 21.03.2002, 17:03
Antwort auf:
Mastitis?
?
Liebe Stella,
ich fürchte, das ist LLL-Diaspora.
Frage bitte bei Frau Annemarie Stolzenburg Tel.: 0421-483846 nach, wo Du die nächstgelegene LLL-Stillberaterin findest.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 21.03.2002