Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Langzeitstillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Langzeitstillen

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Liebe Biggi Welter, ich habe eine Tochter, 2 Jahre und 2 Monate alt und einen Sohn, fast 3 Monate alt. Ich habe meine Tochter die gesamte Schwangerschaft über gestillt, zum Schluss kam fast keine Milch mehr und sie hat nur noch ca. einmal am Tag getrunken. Seit mein Sohn auf der Welt ist, und wieder viel Milch vorhanden ist, trinkt sie wieder sehr viel Muttermilch. Seit 3 Wochen geht sie nun in den Kindergarten und will jetzt noch mehr trinken, hauptsächlich wenn sie müde ist und wenn sie schlecht drauf ist. Sie hört auch nicht von selbst auf zu trinken, ich muss ihr immer sagen, dass sie aufhören soll. Manchmal akzeptiert sie das, oft ist sie aber auch sehr wütend. Vielleicht muss ich noch dazusagen: Ich arbeite und mein Mann hat Erziehungsurlaub genommen (mein Büro ist im selben Haus wie unsere Wohnung, deswegen geht das mit dem Stillen). Zum Beispiel ist es so, dass mein Mann unsere Tochter vom Kindergarten abholt. Dann hat unser Sohn hunger und ich gehe in die Wohnung um ihn zu stillen. Wenn er Muttermilch trinken darf und sie nicht, dann ist sie wütend, schreit und wirft sich auf den Boden. Wenn unser Sohn es noch aushält trinkt sie zuerst und dann er. Und dann ist es so, dass sie oft nicht mehr aufhören will. Beide gleichzeitig stillen finde ich sehr unbequem, deswegen scheidet diese Lösung aus. Nun zu meiner Frage: ich weiß nicht, ob es besser ist, ihr das Stillen zu verbieten, sodass sie sich nicht immer so aufregen muss oder ob wir so weitermachen sollen und warten, bis sie von selbst aufhören möchte. Wenn mein Mann mit den Kindern alleine ist, ist sie, wie er sagt, friedlich und gutgelaunt, und wenn ich komme, geht das Geschrei los. Was denken Sie darüber? Viele Grüße aus Stuttgart


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? Liebe Mikky, die Geburt eines Geschwisterkindes und dann auch noch der Beginn des Kindergartens, das ist für ein Kind schon sehr einschneidend. Sie muss nun nicht nur die Mutter teilen, sie muss auch mit all dem neuen, was der Kindergarten mit sich bringt klar kommen und es ist auch nicht auszuschließen, dass es für die Kleine schwierig ist, dass das Baby zu Hause sein darf, während sie weg „muss“. Hier ist viel Geduld gefragt und viel Nähe für die Große. Zwar hat das Baby eindeutig Vorrang an der Brust, doch Ihre Tochter sollte das nicht als Zurückweisung empfinden. Bitte auch nicht mit dem Argument arbeiten „Du bist ja schon groß“. Ihre Tochter ist zwar im Verhältnis zu dem Baby „groß“, aber sie ist immer noch ein kleines Mädchen in einer für es oft verwirrenden Welt, in der das Stillen ein Fixpunkt ist, der Halt und Sicherheit bietet. Wichtig ist jetzt: Besonders viel Aufmerksamkeit für das ältere Kind und es in die Versorgung des Kleinen mit einbeziehen. Dennoch können Sie Regeln für das Stillen der Tochter aufstellen, die dann auch mit liebevoller Konsequenz eingehalten werden und den Einstieg zum Abstillen darstellen können (nicht müssen). Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel- und Lesestunde für das größere Kind. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine `StillkisteA. In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto - je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Haben Sie Geduld mit sich und Ihrer Tochter. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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