Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Langzeitstillen...

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Frage: Langzeitstillen...

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Hallo Biggi, mein Mann muß wegen diverser Probleme eine Psychotherapie machen. Gleich bei der 1. Sitzung fragte der Therapeut ihn nach seinem Sexualleben. Mein Mann ist damit völlig unzufrieden und sagte das auch - ich habe einfach NULL Lust, seit das 2. Kind geboren ist, wir haben höchstens 1 x monatlich Verkehr. Er meinte, es läge vielleicht daran, daß ich unsere Tochter (14 Monate) noch stille. Darauf fragte der Therapeut, warum ich das noch tue, das könne schon ein Grund sein, aber Stillen in diesem Alter sei doch völlig unnötig. Ich habe den Eindruck, die beiden Herren sind der Meinung, ich enthalte meinem Mann etwas - nämlich die permanente Verfügbarkeit meines Körpers - vor dadurch, daß die Kleine jederzeit (ca. 4 x täglich bzw. nachts) gestillt wird und durch die Hormone (?)bei mir Lustlosigkeit vorherrscht. Ehrlich gesagt bin ich schon ganz schön sauer - auf beide. Was meinst du dazu? Muß ich mich rechtfertigen dafür, daß ich so lange stille? Sollte ich nicht auch von meinem Mann etwas Zurückhaltung und Geduld erwarten dürfen? Seine schlechte Laune bei längerem "Entzug" nervt doch eh schon genug, ich will mich aber auch nicht von ihm unter Druck setzen lassen! Er sei halt nur ein Mann und brauche "das" regelmäßig - möglichst täglich, meint er... allein der Gedanke reicht mir schon... Wir sind übrigens gut 10 Jahre verheiratet und verstehen uns - abgesehen von diesem Thema - wunderbar! Vielen Dank fürs Zuhören Samantha


Biggi Welter

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? Liebe Samantha, ehrlich gesagt musste ich ganz schön schlucken, als ich deine Anfrage gelesen habe. Meine Antwort ist nun nicht alleine die einer Stillberaterin, sondern auch von meinem Verständnis als Frau geprägt. Mich hat weniger die Tatsache betroffen gemacht, dass der Therapeut keine Ahnung vom Stillen hat und auch nichts von den Vorteilen des Langzeitstillens für Mutter und Kind weiß, sondern vielmehr, dass ja dein Mann offensichtlich Probleme mit sich selbst (und vermutlich auch seiner Umwelt) hat, Du nun als Sündenbock herhalten sollst und diese Haltung von dem Therapeuten noch unterstützt wird. Ganz abgesehen davon, dass nach 14 Monaten die Hormonsituation der Frau kaum mehr so ist, dass das Stillen Einfluss auf die Sexualität hat, liegt deine „Unlust" ja wohl an ganz anderen Dingen und das dürfte sowohl deinem Mann als auch dem Therapeuten klar sein, wenn sie sich einmal in deine Situation hineinversetzen (JA, das kannst Du sowohl von deinem Mann als auch von dem Therapeuten erwarten). Sprich deinem Mann gegenüber ganz klar aus, dass Du dich nicht als ständig verfügbares Sexualobjekt zur Befriedigung seiner Bedürfnisse siehst (das muss KEINE Frau) und dass KEIN Mensch Sex gegen seinen Willen haben muss. Eine erfüllte Sexualität kann nur dann entstehen, wenn beide Partner Achtung voreinander haben und bereit sind ihr eigenes Ego hintenan stehen zu lassen. In einer liebevollen Beziehung gibt es immer ein Geben und Nehmen und niemals nur ein einseitiges Fordern. Wir sind Gott sei Dank aus dem Zeitalter heraus, wo Frauen als Besitz ihrer Männer betrachtet wurden und sie sogar per Gesetz zur Erfüllung der „ehelichen Pflicht" gezwungen wurden. Das Stillen ist nur ein vorgeschobener Grund, der wahre Grund liegt ganz wo anders und es wäre wichtig, dass ihr beide (eventuell gemeinsam mit dem Therapeuten) an den Problemen eurer Beziehung arbeitet. Schuldzuweisungen und Sätze wie „ es wäre ja alles anders, wenn Du nicht ..." werden euch in keiner Weise helfen. Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit, ich habe das Gefühl, Du wirst sie brauchen. LLLiebe Grüße Biggi


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