Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Langzeitstillen wunde Brustwarze

Frage: Langzeitstillen wunde Brustwarze

suwa

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Liebe Stillberaterinnen, mein Sohn ist mittlerweile fast 2 ½ und hängt noch immer an der Mutterbrust. Er nuckelt häufig in der Nacht, im Halbschlaf, wo er manchmal die Kontrolle über seine Zähne verliert. Seine Lieblingsseite ist links, und da ist die Brustwarze stellenweise rot (sieht wie verbrannt aus), die Haut ist dünn und sehr trocken, das Stillen schmerzt an der Stelle, besonders, wenn ich in Kontakt mit seinen Zähnen komme, oder wenn er den Kopf nach hinten legt und so auf Zug geht. Ich denke, das Problem ist rein mechanisch, einerseits bedingt durch die Zähne (er beißt nicht, übt aber Druck aus) und andererseits durch seine Angewohnheit, an der Brustwarze zu ziehen beim Trinken. Kann man einem so großen Kind noch korrektes Stillen beibringen? Was mache ich nachts, ich werde teilweise erst wach, wenn es wehtut? Und wie kann ich ihm abgewöhnen, die Brustwarze, die er nicht im Mund hat, zu kneifen, zwicken, walken und zwirbeln? Reden und erklären bringt nichts.


Biggi Welter

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Liebe suwa, Du kannst deinen Kleinen beim Stillen darauf hinweisen, dass dir Beissen unangenehm ist und dass er zart und vorsichtig sein soll. Wiederhole diese Hinweise ein oder zwei Mal, wenn er es wieder vergisst und beim nächsten Mal nimmst ihn von der Brust. So wird er allmählich verstehen, dass Zubeißen an der Brust bedeutet, dass er die Brust verliert. Meist lernen die Kinder das recht rasch. Genau so ist es beim Kneifen. Wie so oft im Leben mit den Kleinen geht es hier nicht so sehr um das, was dein Kind macht, als um das, was du mit dir selbst machst. Uns Müttern fällt es oft schwer, auch für uns selbst da zu sein. Wie sehr achten, lieben und respektieren wir uns selbst? Wo sagen wir "STOP, du überschreitest eine Grenze und das lasse ich nicht zu!" Gerade wenn wir selbst (und das betrifft ja die meisten unserer Generation) nicht unbedingt mit liebevollen, einfühlsamen Eltern gesegnet waren machen wir oft den Fehler, davor zurückzuscheuen, unseren Kindern ein klares NEIN vorzugeben. Wir möchten sie ja nicht unglücklich machen! Nur machen wir sie auch nicht glücklich damit, dass wir sie alles machen lassen, alles ertragen und erdulden - oder dadurch, dass wir bestimmte Situationen vermeiden (so wie du das ja auch beschreibst), denn damit präsentieren wir ganz klar das Bild einer schwachen, hilflosen Mutter. Und das wiederum verunsichert unsere Kinder und gibt ihnen eine Macht, die sie nicht brauchen, nicht wollen und nicht haben sollten. Zurück zum "Kneifen": Es ist eine Angewohnheit, die sich dein Kleiner jetzt erst wieder abgewöhnen muss. Das ist nicht ganz einfach, weil es von dir ganz klar Konsequenz verlangt. Immer wenn er kneifen oder kneten möchte, sagst du ganz deutlich NEIN und hältst sein Händchen fest. Wird er selig weiter trinken? Keinesfalls, er wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie er in diesem zarten Alter seinen Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Sohn ja trotzdem gut, er bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Er ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihm und sei du ruhig und klar, so dass er sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du ihn ein wenig ablenken wollen (falls er sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in seiner Nähe und versicherst ihm, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald er sich etwas beruhigt hat. Vielleicht kannst du ihm auch eine Knet- und Kneif-Alternative anbieten, ein weiches Schnuffeltuch etwa. Es gibt auch Mütter, die sich eine spezielle "Still-Halskette" basteln, an der dann einige haptisch interessante Dinge hängen (Holzringe etwa, oder kleine Igelbälle, oder auch Styroporkugeln mit verschiedenen Stoffüberzügen) an denen die Kleinen "fummeln" können. Wenn du konsequent bleibst, sollte er in 2 bis 3 Tagen damit aufgehört haben. LLLiebe Grüße Biggi


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