Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Langzeitstillen und Ehemann :-(

Frage: Langzeitstillen und Ehemann :-(

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Liebe Biggy, ich stille meinen Sohn immer noch, er ist jetzt 2 Jahre und 3 Monate. Ich warte immer noch daruf, dass er sich von alleine abstillt, er tut es aber nicht. Nun setzt mein Mann mich extrem unter Druck. Er motzt schon seit Monaten rum, dass ich endlich aufhören soll. Ich muß dazu sagen, dass wir einige Probleme miteinander haben. Aber darum geht es nicht. Mein Sohn und ich fühlen uns wohl mit der Stillerei, aber ich bin jetzt soweit, dass ich abstillen möchte. Dazu kommt, dass ich seit einiger Zeit wieder arbeite. Die Tagesmutter und auch mein Mann schaffen es nicht, meinen Sohn schlafen zu legen. (er macht noch 2-3 Std. Mittagsschlaf, weil er früh aufsteht). Mittags ist er immer an der Brust eingeschlafen, abends lege ich ihn so ins Bett, das klappt eigentlich immer gut. Er schläft erst immer, wenn ich von der Arbeit wieder da bin. Und ist dazu sehr quengelig und schlecht gelaunt. Mit seinen 2 Jahren habe ich mir auch wohl ein schwieriges Alter zum Abstillen ausgesucht. Er kann sehr hartnäckig sein.... Wie kann ich ihn jetzt behutsam, aber effektiv abstillen? Ich möchte das jetzt machen, weil glaube, dass er sich in nächster Zeit nicht abstillen wird und ich ihn nur stillen wollte, bis er 2 ist. Freiwillig gebe ich ihm die Brust übrigens nicht. Ich handel schon nach ihrem Motto, nicht anbieten. Danke für Ihre Hilfe und für´s Zuhören. Liebe Grüße Ina


Biggi Welter

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? Liebe Ina, für ein Zweijähriges ist das Stillen schon lange sehr bewusst ein Hort der Geborgenheit. Es gibt ihm nicht nur Nahrung und eine gute Portion Antikörper, sondern die Möglichkeit zum Auftanken und Sicherheit finden. Nun schreiben Sie, dass Sie mit Ihrem Mann „einige Probleme haben" mit dem Zusatz „aber darum geht es nicht". Sind Sie sich da so sicher? Unsere Kinder sind von Anfang an in der Lage Stimmungen zu erspüren, lange bevor sie sagen können „Mama, Papa streitet euch nicht" oder „ich habe Angst, wenn ihr euch nicht vertragt", fühlen sie, dass da etwas ist, was ihre kleine Welt ins Wanken bringt. Selbst wenn die Eltern vermeiden, sich offen vor den Kindern auseinanderzusetzen, spüren die Kinder doch, wenn es Unstimmigkeiten gibt. In dieser Situation ist es nicht verwunderlich, dass Ihr Sohn „hartnäckig" ist und weiterhin die vertraute Sicherheit und Geborgenheit sucht, die ihm das Stillen gibt. Denken Sie vielleicht einmal über diesen Aspekt nach und besprechen sie ihn auch mit Ihrem Mann, der vermutlich auch nicht daran denkt, denn vielen Menschen ist das in einer akuten Phase mit Partnerproblemen einfach nicht bewusst. Sprechen Sie mit Ihrem Sohn darüber, dass Sie der Meinung sind, dass es jetzt Zeit ist, das Stillen allmählich ganz zu beenden. Je nachdem wie weit er schon ist, können Sie mit ihm Abmachungen treffen, etwa „Du darfst nach meiner Rückkehr von der Arbeit noch an der Brust trinken, aber nur fünf Minuten". Diese Zeit können Sie dann schrittweise verkürzen. Oder aber Sie setzen sich ein Ziel „Bis zu den großen Ferien/Urlaub hören wir mit dem Stillen auf". Gleichzeitig wird Ihr Kind viel Körperkontakt brauchen. Wichtig ist auch, dass Sie dem Kind absolut sicher vermitteln, dass SIE abstillen wollen. Solange Sie noch Zweifel haben, wird Ihr Kind diese Zweifel spüren und entsprechend reagieren. Kinder brauchen Sicherheit, zwiespältige Botschaften verwirren sie sehr. Setzen Sie Ihre Hoffnung aber nicht zu sehr auf das Abstillen als Lösung für das Zubettbringen durch Vater oder Tagesmutter. Auch abgestillte Kinder lassen sich nicht immer problemlos durch andere Personen ins Bett bringen. Vielleicht wartet Ihr Kind auch einfach darauf, dass sie wiederkommen, ehe es schlafen kann und braucht noch einige Zeit, bis es sich daran gewöhnt hat, dass Sie nicht mehr den ganzen Tag da sind. Manche Kinder brauchen für solche Veränderungen länger als andere. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und eine baldige gute Lösung für Ihre Probleme. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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