Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

langsam abstillen - aber wie???

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Frage: langsam abstillen - aber wie???

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liebe biggi welter, hhmm, wie fang ich an. also: simon ist 13 monate alt, wurde von anfang an und für ca.7-8 monate voll gestillt. (den allerersten karottenversuch gabs schon mit 6 monaten, da wir aber alle zu diesem zeitpunkt durch den tod meiner mutter ziemlich aus der bahn geworfen waren, hats gedauert, bis regelmässigkeit in die sache kam.) ich hab von geburt an nach bedarf gestillt, und es hat sich nie ein rhythmus eingestellt - vielleicht aus meiner eigenen schuld, da ich mich schon dabei ertappt hab, recht schnell "mit der brust bei der hand" zu sein. so haben sich nie fixe mahlzeiten eingestellt. mittlerweile isst simon mit uns mit, kriegt noch obst zusätzlich, ca. 4 mahlzeiten am tag insgesamt, wir bemühen uns sehr, das nun halbwegs gleichmässig zu gestalten, fällt uns aber nicht leicht, aber das schaffen wir. ABER:simon trinkt nach jeder mahlzeit, zwischendurch, nachts sowieso, wenn er aufwacht (ein bis zwei mal, manchmal öfter)lässt er sich nur durch den busen beruhigen, leider haben wirs auch geschafft, dass er beinah nur an der brust einschläft. irgendwie hab ich das gefühl, den richtigen zeitpunkt verpasst zu haben, so generell, ab wann ich ihm was vorgeben sollte (ritual, bestimmte zeiten,...), weil ich so lange das gefühl hatte, er weiß schon, was gut für ihn ist. und nun weiß ich nimmer weiter und sehn mich doch schon nach ein bisschen mehr freiheit, es ist keine rundum glückliche stillbeziehung mehr. und ich weiß nicht, wo und wie ansetzen. brust verweigern? ablenken? wann? - ich möcht nicht gleich ganz abstillen, aber irgendeinen fortschritt wünsch ich mir. achja: flascherl mit abgepumpter mumi haben wir probiert, vor langer zeit, er wusste nie, was er damit anfangen soll und kann schon lange recht gut aus dem glas trinken. puh, ich hoffe, das war genug information, um einen ansatz zu finden udn rufe - so laut, dass mensch es bis deutschland hört - um hilfe. agnes, simon und der papa, der sich auch schon recht minderwertig vorkommt und gern mal länger allein wär, mit einem nicht nach dem busen weinenden zwergl.


Biggi Welter

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? Liebe Agnes, sicher hast Du nichts falsch gemacht. Es ist wohl eher so, dass deine Erwartungen und Vorstellungen nicht mit dem übereinstimmen, wie sich so ein Menschlein im Allgemeinen entwickelt, denn Simon verhält sich nicht außergewöhnlich für sein Alter. Der Punkt ist jetzt, dass Du dich in der Situation nicht mehr wohl fühlst und dass deshalb ein Weg gefunden werden sollte, wie dein Wohlbefinden in Einklang mit den Bedürfnissen deines Kindes wieder hergestellt werden kann. Bei einem mehr als zwölf Monate alten Kind musst Du nun nicht mehr zwingend mit der Flasche anfangen. Milch kann genau so gut aus dem Becher getrunken werden (wenn nicht besser). Die Flasche ist kein zwingender Teil der Babyausstattung. Wie wäre es, wenn Du dir jetzt einmal genau überlegst, was Du möchtest und was Du nicht mehr möchtest. Dann schaust Du dir diese Wünsche an und überlegst, was kurzfristig zu realisieren sein könnte und was länger dauern dürfte und danach machst Du dir eine Art Plan, wie Du vorgehen kannst, um deine Ziele zu verwirklichen. Dabei ist es ganz wichtig, dass Du dir sicher in deinen Entscheidungen bist, denn jeden Zweifel wird dein Kind sofort spüren und entsprechend reagieren. Langzeitstillen bedeutet keineswegs, dass der Vater ausgeschlossen sein muss. Ich kenne unzählige langzeitgestillte Kinder (meine eingeschlossen), die ein sehr inniges Verhältnis zu ihrem Vater haben und auch viel mit ihm unternehmen - sogar ohne Mutter. Leider erlebe ich hier immer wieder, dass Männer das Stillen als Vorwand nehmen, dass das Kind ja „so an der Mutter hängt", sich in Wirklichkeit aber oft einfach nicht wirklich mit dem Kind beschäftigen. Wobei ich dies deinem Partner nicht unterstellen mag, doch in den meisten Fällen verbringt die Mutter einfach viel, viel mehr Zeit mit den Kindern als der Vater und so ergibt sich zwangsläufig eine engere Bindung an die Mutter. Wenn Du abstillen oder teilweise abstillen willst, dann versuche es vielleicht mit einer der folgenden Methoden: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du Deinem Kind die Brust nicht von Dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die Deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du Dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt Dich hinzulegen, wenn Du Dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es Dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn Dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir, dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedesmal deinem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Du kannst dein Kind ja zuerst stillen und dann deinem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Womöglich wäre „punktuelles Abstillen" eine Lösung für euch. Es ist eine Alternative zum vollständigen Abstillen. Damit meine ich, dass zu bestimmten Zeiten nicht mehr gestillt wird oder Du versuchst dein Kind davon zu überzeugen, nach einer ausreichend langen Zeit an der Brust, etwas anderes zu tun. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Außerdem möchte ich dir das Buch „Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen, das bei La Leche Liga und jeder La Leche Liga-Stillberaterin (also auch bei uns) und im Buchhandel erhältlich ist. Kopf hoch, es wird wieder besser werden. LLLiebe Grüße Biggi


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