Mitglied inaktiv
Liebe Biggi Welter, mein Sohn (13 Wochen) trinkt seit 3 Tagen nur noch 5 Minuten an der Brust. Danach spuckt er sie aus und wenn ich sie ihm dann wieder in den Mund schieben will, fängt er an zu brüllen und wendet sich ab. Und das auch morgens, nachdem er 10 bis 11 Stunden am Stück geschlafen hat. Da muß er doch Hunger haben..... Er ist aber nicht quengeliger als sonst und er will auch nicht öfter an die Brust.... Kann es sein, daß ihm das reicht? Er bekommt 5 Mahlzeiten auf die o.g. Weise am Tag. Aber ist es nicht so, daß die wirklich nahrhafte Milch erst nach 10 Minuten aus der Brust kommt? Ich hoffe, Sie können mir helfen. Ich habe schon Zweifel, ob er überhaupt satt wird auf diese Weise. Liebe Grüße Gesche
Liebe Gesche, es kann sein, dass Ihr Sohn inzwischen gelernt sehr viel effektiver an der Brust zu trinken und deshalb kürzer trinkt. In diesem Fall würde eine kurze Stilldauer ausreichen. Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn Ihr Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein. Möglicherweise schieben die Zähne in den Kiefer ein und das bereitet Ihrem Baby Unannehmlichkeiten, so dass ihm auch das Trinken an der Brust unangenehm ist. Viele Kinder sind sehr unleidlich, wenn die Zähne in den Kiefer einschieben. Wenn die Zähne jetzt einschieben können bis zum Durchbruch des ersten Zahnes noch mehrere Monate vergehen. Beobachten Sie die Stillmahlzeit einmal ganz genau. Hat Ihr Kind nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes Probleme mit dem Schlucken nachzukommen bzw. verschluckt es sich sehr leicht? Schießt die Milch regelrecht aus Ihrer Brust heraus? Fließt Milch aus dem Mundwinkel Ihres Babys? All dies sind Anzeichen für einen sehr starken Milchspendereflex. Es kommt vor, dass der Milchspendereflex so stark ist, dass das Kind nicht damit zurecht kommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern (weil Sie schon Angst vor dem nächsten Stillen haben), verschlimmert sich das Problem noch weiter. - nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohl fühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) - das Baby oft aufstoßen lassen. - den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen, llliebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Gesche, Laura ist jetzt 5 Monate und trinkt manchmal auch nur 5 Minuten und ist dann satt. Am Anfang dachte ich auch, das reicht ihr ja nicht, weil man immer liest, daß die "reichhaltige" Milch erst nach 10 Minuten kommt. Aber sie ist dann trotzdem zufrieden, und deshalb mache ich mir jetzt keine Sorgen mehr. Sie holt sich schon, was sie braucht, denke ich mir. Liebe Grüße Peggy
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