Mitglied inaktiv
Hallo, ich hab diesen Text schonmal so ähnlich bei Birgit Neumann gestellt, sie riet mir dazu, mich hier beraten zu lassen. Meine Tochter ist fast 9 Monate alt, sie wurde 6 Monate voll gestillt. Ihr Ernährungsplan sieht in etwa so aus: ca 7.30 Frühstück: etwas Brot, dünn mit Frischkäse (mag keinen Getreide Brei auf Wasserbasis) ca 9.00 Stillen : zum Einschlafen ca 12.00 Mittag: ca 130 g Gemüse Kartoffel o. Reis Brei mit Fleisch (Gläschen) zudem wird vieles in Mini Mengen probiert, was der Rest der Familie ißt -ok??? ca 14.00 Stillen zum EInschlafen nachmittags evtl minimale Obstmengen (Banane oder Gläschen) 18.00 : ca 200 g Brei bestehend aus Pre Milch, Dinkel Flocken, Öl 19.00 Stillen zum Einschlafen, mehrmaliges Stillen in der Nacht Nun die Frage: Sie trinkt keine Pre Milch aus der Flasche, (Muttermilch schon), sie ekelt sich regelrecht. Da ich so langsam VOR ALLEM NACHTS abstillen möchte, würde ich ihr gerne abends eine Einschlafflasche geben (lassen). Darf ich ihr da abgekochte Kuhmilch geben, muß ich sie dann verdünnen? Oder lieber eine "Kindermilch" oä? Dankeschön für die Mühe und viele Grüße
Liebe zitrone3, generell wird empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen. Ab dem ersten Geburtstag kann der Milchbrei mit Vollmilch zubereitet werden, die dann auch nicht mehr verdünnt werden muss. Die Zusammensetzung von Kuhmilch ist nicht für Babys geeignet. Kuhmilch enthält unter anderem zu viel Eiweiß. Wird die Milch mit Wasser verdünnt, dann verschieben sich zwar die Nährstoff und Salzgehalte im Verhältnis zueinander, aber es wird noch immer nicht das erreicht, was für das Baby optimal ist und der Organismus des Kindes ist sehr schnell überfordert, vor allem der Verdauungstrakt und die Nieren. Außerdem handelt es sich um artfremdes Eiweiß und man weiß inzwischen, dass die zu frühe Einführung von artfremden Eiweißen das Allergierisiko deutlich erhöht. Selbst wenn das Kind scheinbar ohne Probleme Kuhmilch und Milchprodukte im Babyalter verträgt, bedeutet dies keineswegs, dass sich daraus nicht langfristig doch Probleme ergeben können. So weisen zum Beispiel Studien darauf hin, dass eine zu frühe Einführung von Kuhmilch das Diabetesrisiko im späteren Leben vergrößert. Das macht sich dann erst Jahre später bemerkbar und kaum jemand denkt dann noch an die Kuhmilch, die der Mensch als Baby bekommen hat. Ich hänge Ihnen auch noch einen Text an, der nochmals erklärt, warum zuviel artfremde Milch nicht von Vorteil ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkund und Jugendmedizin e.V. (Prof. Dr. B. Koletzko) zu Beikostprodukten auf Milchbasis http://www.dgkj.de/stellen.htm Beikostprodukte auf Milchbasis Stellungnahme der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin: Hans Josef Böhles, Jobst Henker, Mathilde Kersting, Berthold Koletzko (Vorsitzender), Michael J. Lentze, Reinhard Maaser, Friedrich Manz, Frank Pohlandt, Hildegard Przyrembel (Gast) Kuhmilch in der Ernährung im 2. Lebenshalbjahr Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin hat zum Einsatz von Kuhmilch und Kuhmilchprodukten sowie von milchhaltiger Beikost Stellung genommen (1). Bis zum Ende des ersten Lebensjahres soll mindestens eine Milchmahlzeit pro Tag gegeben werden, die aus Muttermilch oder Säuglingsmilchnahrung besteht (2,3). In den ersten 10 12 Lebensmonaten wird die Verwendung handelsüblicher Trinkmilch nicht empfohlen (4,5), vor allem weil Trinkmilch einen niedrigen Eisengehalt hat, die Resorption von Nichthämeisen auch aus anderen Lebensmitteln behindert, und bei Säuglingen gehäuft okkulte Blutverluste im Stuhl induziert (6 8). Vorläufige, bisher nur in Abstractform mitgeteilte Beobachtungen weisen darauf hin, dass die Eisenversorgung im zweiten Lebenshabjahr nicht nur durch Trinkmilch, sondern in gleicher Weise auch durch fermentierte Milchprodukte beeinträchtigt werden kann (9). Auch hinsichtlich der Zufuhr anderer Nährstoffe ist Trinkmilch für die Säuglingsernährung insgesamt deutlich ungünstiger als Muttermilch oder Säuglingsmilchnahrungen, u. a. ist der Proteingehalt der Kuhmilch mehrfach höher als in der Muttermilch. Mit der Beikost erhält der Säugling im 2. Lebenshalbjahr einen Getreide Milch Brei mit ca. 200 ml Milch/Tag, der selbst zubereitet oder industriell hergestellt (Trockenprodukte, Gläschenkost) sein kann. Ein zusätzliches Angebot von Milch und Milchprodukten (z. B. Joghurt, Quark) mit der Beikost ist nicht erwünscht, denn im 2. Lebenshalbjahr wird mit der derzeitigen Ernährungspraxis bereits eine weit über dem Bedarf (10) liegende Eiweißzufuhr bis zu täglich 5g/kg Körpergewicht und mehr erreicht (11 13). Ein zusätzlicher Verzehr von Milch und Milchprodukten würde zu einer weiteren Erhöhung der Eiweisszufuhr führen, die keinen Nutzen hat, aber vermeidbare renale und metabolische Belastungen mit sich bringt. Eine den Bedarf überschreitende Eiweisszufuhr erfordert eine Steigerung der renalen Harnstoffausscheidung. Bei Erwachsenen führte eine mässige Steigerung der Eiweisszufuhr zu einem adaptiven Anstieg der glomerulären Filtrationsrate (GFR) und der Nierengrösse (14,15). Die potentielle renale Molenlast der Kuhmilch ist mit 46 mosm/100 kcal mehr als dreimal so hoch als bei Muttermilch (14 mosm/100 kcal) und etwa doppelt so hoch wie bei üblichen Beikostprodukten (23 mosm/100 kcal) und Säuglingsmilchnahrungen (20 39 mosm/100 kcal), so dass für eine ausgeglichene Wasserbilanz eine höhere Flüssigkeitszufuhr erforderlich werden kann (16). Eine hohe Proteinzufuhr im Säuglingsalter erhöht die Konzentrationen zirkulierender Aminosäuren und stimuliert die Insulinsekretion (17). Epidemiologische Studien zeigten eine Assoziation zwischen hoher Eiweisszufuhr im Säuglings und Kleinkindalter und einem erhöhtem Adipositasrisiko im späteren Lebensalter (18 20). Als zugrundeliegender Mechanismus wird eine durch Protein stimulierte IGF 1 Sekretion mit Auswirkungen auf das Gewebewachstum diskutiert. Diese Hypothesen lassen sich mit der Beobachtung vereinbaren, dass gestillte Kinder im späteren Alter ein niedrigeres Adipositasrisiko aufweisen als flaschenernährte Kinder, die eine höhere Eiweisszufuhr erhalten . Vergleichbare Effekte wurden in experimentellen Untersuchungen beobachtet . Zudem verdrängt in der Praxis der Säuglingsernährung ein übermässiger Verzehr von Milch und Milchprodukten andere, vollwertige Beikostmahlzeiten mit hohen Gehalten von Kohlenhydraten und anderen erwünschten Bestandteilen und beeinträchtigt somit die Qualität der Nährstoffzufuhr. Insgesamt ergibt sich also durch reichlichen Verzehr von Milch und Milchprodukten im Säuglingsalter kein Vorteil, aber es besteht begründete Besorgnis über mögliche Nachteile. Produktangebot In jüngerer Zeit werden neue Formen von verzehrfertigen Beikostprodukten angeboten, die als wesentlichen Bestandteil Kuhmilch und Kuhmilchprodukte enthalten und zum Einsatz schon ab dem 7. bzw. 8. Monat als Zwischenmahlzeit oder als "Dessert" ausgewiesen werden. Produkte mit Bezeichnungen wie "Joghurt Töpfchen", "Quark Töpfchen", "Früchte Duett" (mit Joghurt bzw. Quarkcreme) oder "Frucht und Joghurt" (bzw. Quark) enthalten zu je etwa einem Drittel Joghurt bzw. eine Milch Quarkmischung und Früchte verschiedener Art, mit einem hohen Proteingehalt von bis zu 3 g pro 100 g Produkt. "Pudding" bzw. "Dessert" enthalten weit überwiegend Kuhmilch. "Meine ersten Fruchtzwerge" sind Frischkäseprodukte mit sehr hohem Gehalt an Eiweiss (4,3 g/100g), Fett (4,7 g/100g), Zucker (14,8 g/100 g) und Energie (133 kcal/100g). Ein Einsatz von proteinreichen Beikostprodukten ist in der Säuglingsernährung überflüssig und nicht erwünscht. Zwischenmahlzeiten sollten bevorzugt aus Obst und Getreide oder Getreideprodukten bestehen. Sie werden beim Übergang auf die Familienernährung gegen Ende des 1. Lebensjahres eingeführt . In der Familienernährung kann die Milch mit Beginn des 2. Lebensjahres in Form von handelsüblicher pasteurisierter Trinkmilch oder ultrahocherhitzter (H )Milch, z. B. als Getränk im Rahmen von Brotmahlzeiten, gegeben werden. Ein Austausch im Verhältnis 1 : 1 gegen Joghurt ist möglich. Quark ist aufgrund des relativ hohen Eiweiß und Caseingehaltes und des niedrigen Calciumgehaltes nicht zu empfehlen. Empfehlung: Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin spricht sich dafür aus, Kuhmilch und Kuhmilchprodukte im ersten Lebensjahr nur in sehr begrenztem Umfang und in denaturierter (erhitzter) Form im Rahmen eines Getreide Milch Breis einzusetzen. Eine Einführung weiterer milchhaltiger Beikost wird nicht empfohlen. Anschrift für die Verfasser: Univ. Prof. Dr. Berthold Koletzko Dr. von Haunersches Kinderspital der Universität München Lindwurmstrasse 4, D 80336 München Fax: 089 - 5160 3336 E mail:Claudia.Wellbrock@kk i.med.uni muenchen.de
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