Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Krankenhaus

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Krankenhaus

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Hallo, ich musste vor einer Woche leider plötzlich ins Krankenhaus, mein Sohn ist 5 1/2 Monate alt, während dieser Zeit war er leider nicht bei mir, und ich konnte ihn nicht stillen, wie ich es bis dahin tat. Im Krankenhaus habe ich abgepumpt und die milch eingefroren, natürlich nur die, die auch verwenden durfte. Wegen der Medikation ist die Milch weniger geworden, und ich schaff lang nicht mehr die menge abzupumpen die er benötigt( ich weiß, beim anlegen bekommt er mehr raus, als ich bei Pumpen) Ich habe etwa 4 mal beide Seiten am tag abgepumpt und kam auf etwas mehr als 200ml. Ich rauche...und meine Frage nun, sollte ich ihn wieder anlegen? oder lieber abstillen. Ich habe auch das Gefühl, dass er nur allein mit der Milch nicht mehr glücklich ist, Mittags bekommt er ab und an Kartoffeln und Gemüse und abends einen Brei. Während der Woche Folgemilch und Brei am Abend. Stillen ist ein so schönes Gefühl, aber nun ist er einmal weg vom nikotin und ich will ihn nicht wieder in gefahr bringen...Vielen Dank


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Liebe Mutti 30.07., auch wenn Sie rauchen, können Sie Ihr Baby weiterhin stillen. Gerade wenn Sie noch nicht abstillen möchten, können Sie das Stillen doch noch genießen und die Milchmenge wird sich von ganz alleine wieder erhöhen. Auch Ihr Baby wird die Nähe nach der Trennung sicherlich genießen. Sie können außerdem zusätzlich weiterhin Beikost anbieten, sollten es aber noch langsam angehen lassen, da Ihr Baby noch sehr jung ist. Auch wenn Sie abstillen möchten, braucht Ihr Baby keine Folgemilch, die Erklärung ist ganz einfach: Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung. Wenn Sie sich die Zusammensetzung der künstlichen Säuglingsnahrungen anschauen, dann können Sie sehen, dass Pre Nahrung eindeutig zu bevorzugen ist. Spätestens bei der sogenannten Folgemilch 2 ist es dann sogar so, dass diese kaum noch an die Muttermilch angepasst ist, oft sehr süß ist und von der Zusammensetzung her so, dass sie nicht mehr als ausschließliche Nahrung für das Kind ausreicht. Sie darf deshalb auch nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden. Es gibt Länder, in denen Folgenahrungen gar nicht erhältlich sind. Eltern erhoffen sich, was die Werbung ja auch deutlich suggeriert, dass ihre Kinder mit einer Folgenahrung seltener gefüttert werden müssen und länger schlafen. Das ist der Hauptgrund, warum diese Nahrungen verkauft werden. Ich hänge Ihnen noch einen Artikel dazu an. Herzlichen Gruß, Kristina Pre, 1 oder 2 - was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung von Denise Both, IBCLC Die EU Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten: · Säuglingsanfangsnahrung · Folgenahrung · Antigen Reduzierte Nahrung Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen. Unter einer Pre Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden. "1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden. Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch. Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden. Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung).


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