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Kolik während dem Stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Kolik während dem Stillen

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Hallo, ich habe seit neuestem Probleme, dass meine 5-wöchige Tochter beim Stillen starke Blähungen bekommt, so dass ich glaube, dass sie nicht genügend ißt. Sie kommt deshalb auch häufiger als sonst. Gibt es irgendeinen Trick, wie man das während des Stillens verhindern kann, so dass sie wenigstens vernünftig essen kann ? Vielen Dank für Ihre Hilfe. Rita


Biggi Welter

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? Liebe Rita, es ist normal, dass Magen und Darm während des Stillens zu arbeiten beginnen. Durch die „Füllung" des Magens wird die Verdauungstätigkeit angeregt, was auch dazu führt, dass viele Babys während des Trinkens in die Windel machen. Ebenso normal ist es, dass das Stillverhalten eines Babys immer wieder wechselt. Gerade im Alter um etwa sechs Wochen herum ist bei den meisten Babys mit einem Wachstumsschub zu rechnen. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch und das Kind sucht auch nicht nach einem Schnuller, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Um Bauchprobleme zu vermeiden bzw. zu verringern ist es ganz wichtig, dass Sie auf korrektes Anlegen und Ansaugen des Babys achten. Ein gut angelegtes und richtig saugendes Kind schluckt wenig bis gar keine Luft beim Trinken. Luft, die gar nicht erst in den Bauch gelangt, kann dort auch keine Probleme machen. Am besten lassen Sie sich einmal von einer Stillberaterin in Ihrer Nähe beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann ganz gezielt Tipps zum Anlegen geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Da Sie befürchten, Ihre Kleine können nicht genügend Muttermilch bekommen, hier noch einige Punkte, an denen Sie ablesen können, dass Ihr Babys ausreichend trinkt: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt? Dann gedeiht Ihr Baby gut und bekommt auch die Milch, die es braucht. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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