Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Kleinkind (2,5) will nachts teils stundenlang nuckeln

Frage: Kleinkind (2,5) will nachts teils stundenlang nuckeln

Jolly_jumper13

Beitrag melden

Hallo :) Unser Sohn ist ein echter Still-fan. Unter Tags haben wir es mittlerweile ziemlich reduziert auf Morgens, nach der Kita und dann zum Einschlafen, eventuell nochmal dazwischen. Fragen würde er trotzdem öfter aber er lässt sich oft gut ablenken oder hat eigentlich Hunger, so dass er dann was zu Essen bekommt. Er kann ganze, sehr lange Sätze sprechen, diskutiert gerne mit uns, ist generell sehr aufgeweckt und versteht alles. Beim Stillen spielt er dann gerne Baby, damit er es rechtfertigen kann weil eigentlich ist er ja schon groß ;-) Ich bin die einzige, die ihn ins Bett bringen kann, es dauert immer mindestens eine Stunde, ohne "Buma machen" geht es gar nicht. In der Kita kann er aber mittlerweile sehr wohl ohne Brust einschlafen. Mittlerweile bin ich wieder schwanger und die Brust ist anscheinend nach einer gewissen Zeit am Abend "leer", dadurch dürfte er anscheinend Angst haben, dass die Quelle bald versiegt und hängt ab dem ersten Aufwachen stundenlang an mir und nuckelt. Wenn ich sage, dass er bitte auch wieder mal aufhören soll, fängt er zu weinen an, er schläft in der Zeit auch extrem unruhig und bis maximal 6 Uhr. Eine Geschichte beruhigt ihn zb kurz aber dann will er wieder nuckeln.. Wasser hätte er natürlich auch aber das will er meistens nicht. Nur Buma. Er hat auch schon besser geschlafen, ist teils nur einmal aufgewacht pro Nacht aber nach einer langen Krankheitsreihe sind seit Monaten die Nächte sehr unruhig. Gibt es Tipps, wie man ein sehr stillliebendes Kleinkind ganz behutsam auch Nachts abstillen kann? Besonders kann ich mir gar nicht das Einschlafstillen wegdenken, unser Kleiner kann wenn er will auch bis 22 Uhr wach bleiben und zeigt keine Müdigkeit, ruhig liegen und schläfrig werden ist auch nicht seins..nur das Stillen stellt ihn lange genug ruhig, dass er auch loslassen und einschlafen kann, früher war es lange das Tragetuch. Ich freue mich über Tipps! Liebe Grüße


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Jolly_jumper13, höre mal ganz genau ich dich hinein, was empfindest DU? Ist es für DICH eher schon ein Machtkampf? Fühlst DU DICH wohl? Wenn du dich nicht mehr wohl fühlst, dann ist es dein gutes Recht etwas zu ändern. Stillen ist eine ZWEIERbeziehung und du musst dich nicht zwingen. Sicherlich ist es für deinen Sohn ein leibgewonnenes Ritual und er wird die Brust schmerzlich vermissen, aber wenn es dich nur noch nervt, dann spürt dein Kleiner das auch. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und du deinem Kind klar erklärst und sagst, was du willst und was du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Das Wichtigste ist jetzt, dass du Klarheit für dich bekommst. Möchtest du sofort komplett abstillen, oder wäre ein "wir stillen nur noch abends zum Einschlafen und morgens vor dem Aufstehen" auch ok für einige Zeit? Je klarer für dich ist, was dein Ziel ist, desto besser lässt es sich erreichen. Denn unsere Kinder spüren jeden Zweifel in uns und dann fällt es ihnen schwerer, uns zu folgen (im wahrsten Sinne des Wortes). Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Wenigerstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Überdenke deine Beziehung zu deinem Kind. Dein Kind wird Regeln lernen und das kann es auch in diesem Alter! Auch DEINE Gefühle sind wichtig und wenn du dich unwohl fühlst, dann ist es dein gutes Recht, etwas zu ändern! Wenn du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Weniger- oder Abstillen, dann wird dein Kind fühlen „Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung. Vielleicht ist es aber auch so, dass du gar nicht sooo sehr genervt bist und merkst, dass es so noch okay ist für dich. Dein Kind wird diese Phase hinter sich lassen, auch ohne Druck. Und das Abstillen wird auch nicht leichter oder schwieriger. Ich kann dir noch einen Tipp geben: In diesem Alter hilft es oft, einen "Abstilltag" zu definieren. Dazu kannst du eine "Abstillparty" ansetzen, oder ihr vereinbart ein besonderes Abstillgeschenk, das sich dein Kleiner jetzt schon aussuchen darf, und welches er an dem Tag X, den ihr vorab vereinbart, bekommen wird, weil er ja dann nicht mehr stillen wird. Erfahrungsgemäß ist ein Zeitraum von 10 bis 14 Tagen ganz gut. Ihr könnt jeden Tag darüber sprechen, dass am Tag X das letzte Mal gestillt wird, und dein Kleiner dann sein Abstillgeschenk bekommen wird. So kann er sich mental auf den Wechsel vorbereiten, und die Vorfreude lässt bei ihm den Verzicht aufs Stillen in den Hintergrund rücken. Ich wünsche Euch einen friedlichen Weg, der für alle passt! Lieben Gruß Biggi


Jolly_jumper13

Beitrag melden

Hallo Biggi, vielen Dank für deine Antwort! Eigentlich wäre mir am liebsten, wenn sich unser Sohn selber entscheiden würde aufzuhören. Das Tragetuch hat er sich zb innerhalb von 2 Tagen selber abgewöhnt... Sonst habe ich doch ziemlich das Gefühl, dass ich ihm was Geliebtes wegnehme. Ich habe aber die Befürchtung, dass er gerne ewig weitermachen würde, mein Neffe wird zb mit 5 noch gestillt, das möchte ich eigentlich nicht und ist finde ich auch nicht unbedingt nötig weil er da bestimmt schon seine Gefühle auch anders regulieren kann. Das Nuckeln ist für ihn auch nicht wichtig zur Sättigung, er kann vorher und nachher futtern und trinken als ob nichts wäre, ich denke es hat bei ihm nur mit Nähe und Sicherheit zu tun. Die Nuckelorgien in der Nacht sind aber doch sehr zehrend für mich, ansonsten würde es mich eigentlich gar nicht stören. Außer das Gefummel an den Brustwarzen, das er sich nicht mehr abgewöhnen will ;-) Ein Faktor ist auch mein Mann, der mir schon öfter zu verstehen gegeben hat, dass er findet ich sollte langsam aufhören und auch ihn stören die unruhigen Nächte. Ich weiß aber nicht, ob abstillen daran überhaupt etwas ändern würde, unser Sohn ist nicht so der gute Schläfer... Ich hab außerdem ein bisschen Angst, dass unser Sohn das Gefühl hat, dass ihm sein Geschwisterchen die Milch wegnimmt, falls er erst gegen Ende der Schwangerschaft viel weniger kriegt. Tandem stillen kann ich mir grad nicht so wirklich vorstellen. Gibt es sowas wie eine grobe Richtung, wann sich Kinder normalerweise selber entscheiden aufzuhören? Liebe Grüße


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Jolly_jumper13, jedes Kind stillt sich irgendwann von selbst ab. Der Abstillprozess gehört zur Entwicklung eines Kindes wie Krabbeln Lernen, Laufen Lernen oder Sprechen Lernen. Wird es dem Kind überlassen, wann es sich abstillt, so geschieht dies selten vor dem zweiten Geburtstag in vielen Fällen etwa mit drei Jahren, es gibt aber auch Kinder, die sich länger Zeit lassen. Das durchschnittliche weltweite Abstillalter wurde lange Zeit mit vier Jahren und drei Monaten angegeben, durch die aber leider sinkenden Stillzahlen ist auch diese Zahl inzwischen gesunken. Lieben Gruß Biggi


Jolly_jumper13

Beitrag melden

Danke liebe Biggy! Ich werde mal in mich gehen und nachfühlen, was ich wirklich will. Liebe Grüße


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, meine Tochter 23 Monate hat seit einigen Tagen ein sehr langes Nuckelbedürfniss. Sie möchte am Tag und auch nachts weniger an die Brust ( Wegen SWS???) . Wenns an Einschlafen Mittags und Abends geht, dann nuckelt sie bis zu einer Stunde. Ich werde dann schon ganz kribblig und meine Warzen merken das viele Nucken auch. Wenn ich ihr wie sonst ...

Liebe Frau Stillberaterin, Mein Sohn ist 10 Monate alt und ist JEDE Nacht stundenlang wach. Und ohnr Dauernuckeln schläft er nicht mehr ein... Was kann ich tun... Ich hab ein 2 jahre altes kind auch noch und halte das nicht mehr aus... Ich brauche dringend Schlaf... Denken Sie es liegt daran das er die Brust zum einschlafen geaohnt ist? Und wenn ...

Hallo, Ich weiß nicht, ob Sie die richtige Ansprechperson für meine Frage sind. Wenn nicht, dann Entschuldige ich mich dafür. Meine Tochter ist momentan 5 Monate alt und meine Gedanken schweifen immer mehr zum Thema abstillen. Ich lieb das Stillen und die dadurch enge Beziehung zu ihr, aber ich habe Angst, den Abschluss nicht zu finden, d ...

Hallo Frau Welter,  mein Baby ist nun 8 Wochen alt und ich stille von Geburt an voll.  seit Woche 2 quälen uns hier Bauchschmerzen und Unruhe.  mein kleiner will seit 3 Wochen non-stop an die Brust, findet schwer in den Schlaf und wenn dann nur 30 Minuten und danach quälen ihn Bauchschmerzen und er will wieder an die Brust.  Ich habe langsam ...

Hallo Biggi, Ich habe eine Frage zum Trinkverhalten meines Sohnes, der jetzt 10 Monate alt ist. Kurz zu unserer Vorgeschichte: Wir hatten von Anfang an eine sehr schwierige Stillbeziehung. Er hat anfangs leider kaum zugenommen und nicht effektiv getrunken. Ich habe sehr darum gekämpft, stillen zu können. Nach sehr vielen Terminen mit Hebamme, St ...

Hallo, unser Stillstart war schwierig, mein Milcheinschuss hat auf sich warten lassen, wir haben spontan zugefüttert mit der Flasche, gleichzeitig habe ich versucht neben dem Anlegen mit der Medela Symphony mit 1 Pumpset meine Milchproduktion in Gang zu bringen. Das ging ca. 3,5 Wochen so. Dann hab ich langsam das Zufüttern gestoppt und nur noc ...

Hallo Frau Welter, Unsere Tochter ist 12 Monate alt und ich möchte abstillen. Tagsüber ist sie quasi schon abgestillt (außer sie krank). Vor dem schlafen gehen stille ich sie, lese ihr etwas vor, singe ein Lied und lege sie ins Bett. Das klappt wunderbar und sie schläft gut ein. Dann schläft sie ca. 2-3 Stunden gut und dann geht der nächtliche ...

Hallo,  meine Tochter ist 9,5 Monate alt und wird noch(voll) gestillt. Ich stille sie Tag und Nacht nach Bedarf, sie isst aber auch sehr gut mit am Tisch. Bekommt mittags und abends Brei und isst aber auch schon Brot mit frischkäse, Nudeln, Spätzle usw Nun aber meine Frage. Sie macht es mir zur Zeit, vorallem beim Mittagsschlaf nicht leicht. ...

Hallo, mein Kind ist 9 Konate alt. Wir hatten wirklich schwierige Phasen beim Stillen (Stillstreik usw.). Es bekommt keinen Nuckel und auch keine Flasche. Schon seit geraumer Zeit wird zur Beruhigung am Ärmel genuckelt. Das hat das Stillen bislang nicht beeinträchtigt. Die letzten Monate über verlief das Stillen vergleichsweise unproblematisch. ...

Sehr geehrte Frau Welter, meine Kleine ist jetzt 2 Jahre und 1 Monat alt. Ich "stille" noch immer, wobei man dazu sagen muss, dass ich nie genug Milch hatte. Durch anfängliche Stillstaus gab es irgendwann Probleme bei der Milchproduktion. Ich habe damals auch nicht genug angelegt, weil ich Schmerzen hatte. Erst durch eine Beratung habe ich gele ...