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Kind wieder an die Brust bringen - wie stehen die Chancen?

Frage: Kind wieder an die Brust bringen - wie stehen die Chancen?

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Hallo liebes Stillteam, kurz zu unserer Geschichte: Mein Sohn wurde am 28.6.16 geboren, er ist jetzt 3 Wochen alt. Von Anfang an hat er mit der falschen Technik an der Brust getrunken (Zunge über der Warze), weder ich noch die Schwestern und Stillberaterinnen im KH haben das bemerkt, ich hatte nur fürchterlich wunde Brustwarzen *aua*. Am 3. Lebenstag wurde er mit einer Neugeborenen-Infektion und Saugschwäche auf die Neo-Intensiv verlegt. Von da an wurde er erst per Sonde, dann mit Flasche ernährt. Er war 10 Tage im KH. Ich pumpe seither meine komplette Milch ab. Im KH hat er die Brust nie genommen, ich hatte es bei fast jeder Mahlzeit probiert, hatte Kontakt zu einer Stillberaterin und zu meiner Hebamme. Wir sind nun seit 1,5 Wochen wieder zuhause und er will absolut nix von der Brust wissen, ich versuche ihn anzulegen, er schleckt nur an der Warze rum, nimmt sie kurz in den Mund und spuckt sie wieder aus. Er saugt nichtmal an. Wir sind auch in Behandlung bei einer Logopädin, weil er anscheinend zu schwache Muskeln im Mund- und Zungenbereich hat und sein Unterkiefer zu weit hinten ist... Mich stresst das Pumpen sehr und ich frage mich ob es noch eine realistische Chance auf stillen gibt?! Wie seht ihr das? Ich habe leider nicht alle Zeit der Welt, da ich noch eine 2-jährige Tochter zuhause habe, die jetzt schon sehr knatschig ist, weil ich sie oft zu Oma bringe oder sie zuhause alleine spielen muss. Mein Tagesablauf dreht sich nur noch um pumpen, sterilisieren, wickeln, füttern etc. Das Pumpen kollidiert ständig mit irgendwelchen Aktivitäten meiner Tochter, hatte auch schon zweimal einen Milchstau, weil ich nicht rechtzeitig gepumpt hatte. Wenn mal jemand zu Besuch kommt, um das Baby zu sehen, muss ich oft mal im Schlafzimmer verschwinden, weil jetzt "Pumpzeit" ist und ich nicht nochmal einen Milchstau riskieren will, das schränkt mich in meiner Lebensqualität echt ein :-( Ich würde es für meinen Sohn echt gerne durchziehen, wenn es eine realistische Chance gibt, aber momentan leiden alle so sehr unter der Situation, am meisten tuts mir um meine Tochter leid, die leider so gar nichts von ihrer Mama hat, habe mich sonst sehr viel mit ihr beschäftigt. Wir haben übrigens so ziemlich alles schon durch, anpumpen und dann erst anlegen, Brusternährungsset, Stillhütchen etc. Er hat teils echt Hunger und liegt dann 10 min. vor der Brust, schleckt ab und zu und brüllt dann irgendwann aber echt vor Hunger... Muss ich ihm das weiter antun? Mich macht das ganze natürlich sehr traurig, denn ich bin eine überzeugte Stillmami, meine Tochter konnte ich problemlos stillen. Aber vielleicht muss ich es einfach akzeptieren, dass er so einen schweren Start ins Leben hatte und stillen nicht alles ist? Vielleicht könnt ihr mir ja Tipps oder auch Denkanstöße geben. Habe irgendwie ein schlechtes Gewissen, jetzt aufzugeben und ihm die Flasche zu geben, andererseits kann es so wie jetzt mit der Pumperei auf Dauer auch nicht weitergehen :-( LG Steffi


Biggi Welter

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Liebe Steffi, es tut mir so leid, dass es solche Probleme gibt und Du solch einen Stress hast. Es gibt ganz sicher eine Chance, aber ich bin ehrlich und sage dir, dass es nicht leicht werden wird. Du musst regelmäßig abpumpen, dein Baby sollte keine Flaschen und keinen Schnuller bekommen und muss langsam lernen, wie es an der Brust trinken kann. Du könntest deinen Arzt bitten, dass er dir ein Rezept für eine Haushaltshilfe gibt, dann könnte diese dich unterstützen und dir die Hausarbeit abnehmen und auch mal das große Kind nehmen. Wenn es dann klappt, dann wird es leichter. Du kannst aber auch sagen, Du kannst nicht mehr, nur solltest Du das wirklich wollen und nicht aus momentaner Überforderung aufgeben. Ich habe jetzt kein Rezept für dich, wie Du deine Gefühle und die Bedürfnisse deiner Kinder miteinander in Einklang bringen kannst. Ich kann dir nur an Herz legen, in einer stillen Stunde (oder vielleicht eher Minute, bei dir dürfte die Zeit auch eher knapp sein) für dich selbst zunächst einmal eine Bestandsaufnahme zu machen und für dich selbst in Reine kommen, was DU für dich als wichtig und richtig erkennst. Wenn Du es erst einmal geschafft hast, deine eigene Position gründlich zu bestimmen, dann wird es dir auch leichter fallen, zu erkennen, was für dein Kind absolut wichtig ist und wo es vielleicht Einschränkungen verkraften kann. Auch solltest du dir vor Ort eine kompetente Kollegin suchen, die dich unterstützt und das Saugverhalten des Babys kontrolliert. Gerne können wir auch telefonieren, wenn Du mir deine Nummer schickst (biggi@die-welters.de), rufe ich dich gerne an. LLLiebe Grüße Biggi


FullOfJoy

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Es klingt, als erzähltest du unsere Geschichte, hatten auch Logopädie wegen ähnlicher Problematik. Wir haben da nach Castillo Moralez gearbeitet. Irgendwann so mit 9/10 Wochen hab ich gesagt, jetzt oder nie. Und ab da nur noch gestillt. Es ging, vorsichtshalber hat er noch 1-2 x am Tag eine Flasche bekommen, die habe ich dann irgendwann auch abgesetzt. Möglich ist es also. Allerdings muss ich ehrlich zugeben, es war mega stressig, auch ich habe einen 2-Jährigrn daheim. Ich weiß also, wovon du redest. Ich hatte mir irgendwann eine Deadline gesetzt, weil ich nicht mehr konnte. Alles Gute und du kannst mir gerne schreiben (damit ich nicht Biggis Forum vollspamme) P.S. Mit knapp 1 Jahr stille ich noch fast voll, da er Beikost verweigert...


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