Mitglied inaktiv
Hallo! Meine Tochter ist jetzt 5 Wochen alt und trinkt sehr schlecht, ca 2-3 minuten, manchmal auch 5 und dann ist schluß, dann schreit sie mich an. nach ner stunde kann ich sie wieder anlegen... ich habe versucht abzupumopen und es ihr über die flasche zu geben, das klappt auch ganz prima, das habe ich aber sehr selten getan. was kann ich tun? gruß Annika
? Liebe Annika, Leider ist es bei uns so, dass viele Eltern einfach eine falsche Vorstellung davon haben, wie sich ein Baby verhält. Die wundervollen Hochglanzprospekte, die einer jeden Schwangeren in die Hand gedrückt werden erzählen nämlich nur die halbe Wahrheit. Wenn dann die raue Wirklichkeit hereinbricht, ist die Mutter so verunsichert, dass sie glaubt mit ihrem Kind oder ihrem Verhalten wäre etwas falsch, wo doch in Wirklichkeit einfach eine falsche Erwartungshaltung geweckt wurde. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Sie sehen also, dass sich Ihr Baby genau so verhält, wie es von einem Kind in diesem Alter zu erwarten ist. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Nicht zu vergessen ist auch die Bedeutung des non-nutritiven Saugens, des Saugens, das nicht der Ernährung dient. Die Verlockung kann groß sehr groß sein, dazu einen Schnuller anzubieten, aber die Risiken, die der Schnuller mit sich bringen kann, sollten dabei nicht unterschätzt werden. Lassen Sie sich einmal von einer Stillberaterin in Ihrer Nähe beim Stillen zuschauen und achten Sie auf die Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby, um festzustellen, ob überhaupt ein Handlungsbedarf besteht. Solange Ihr Baby die folgenden Kriterien erfüllt, wird es satt und gedeiht: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sollten diese Punkte wider Erwarten nicht erfüllt sein, dann wenden Sie sich bitte schnellstmöglich an eine Stillberaterin vor Ort, die mit Ihnen gemeinsam überlegt, wie Sie vorgehen können, um Ihre Milchmenge an den Bedarf Ihres Babys anzupassen oder eventuell Maßnahmen zu ergreifen, um das Trinkverhalten Ihres Kindes zu beeinflussen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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