Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Kind hat sich abgestillt (?)

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Kind hat sich abgestillt (?)

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Biggi, gestern morgen hat mein Sohn (gerade 1 Jahr geworden) zum letzten Mal an der Brust getrunken. Normalerweise bekommt - oder besser bekam - er morgens und nachmittags Muttermilch. Gestern nachmittag dann ohne Vorwarnung Lippen zusammengepreßt und Kopf weggedreht, sanfte Überredungsversuche endeten im Kreischanfall. Seitdem - keine Chance. Er will nicht. Ich zermatere mir das Hirn, woran das liegen könnte, Zähne, Pilz etc. habe ich ausgeschlossen, es ist aus meiner Sicht auch nichts vorgefallen und gerade in letzter Zeit waren unsere Stillmahlzeiten so schön, daß ich dachte "So kann es noch von mir aus lange bleiben". Ich bin fürchterlich traurig darüber, meinen Sohn kratzt das aber offensichtlich überhaupt nicht. Jetzt meine Fragen: Kann es wirklich sein, daß so ein kleiner Mann von jetzt auf gleich "beschließt", daß er nicht mehr will? Oder soll ich hin und wieder nochmal probieren, ob er doch will? Was mach ich denn mit meiner Brust? Wenn ich was zum Anbieten haben möchte müßte ich ja naturgemäß viel pumpen, will ich jetzt tatsächlich abstillen, ja nur das nötigste abpumpen... und letzte Frage: Soll ich ihm nun einen Milchnahrung anbieten (richtige Milch darf er noch nicht wg. familiärer Kuhmilcheiweißallergie-Gefährdung)? Es kommt aber ja eine HA-Nahrung in Frage - und wieviel müßte er jetzt so ungefähr bekommen an Milch/Milchprodukten/Milchbrei? Er macht's mir ja nicht unbedingt leicht, denn Käse isst er nicht und aus der Flasche trinkt er auch nicht und aus dem Becher zieht sich alles eeeewig hin und ich komme auch nicht wirklich auf Mengen... auch deshalb wollte ich noch so lange wie möglich weiterstillen, aber nun ja... Ich bin ziemlich fassungslos und deprimiert, daß mir fristlos "gekündigt" wurde... schnief. Traurige Grüße, Ellen


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Ellen, selten stillt sich ein Baby in diesem Alter so schnell von alleine ab, es kann sein, dass dein Kleiner streikt. Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben. Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden). Meld dich doch morgen einmal kurz, wie die Nacht war, ich drück die Daumen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Biggi, hier meine PLZ: 21266 Genauso hab ich's versucht, aus dem Mittagschlaf heraus und auch letzte Nacht, als er ein bißchen vor sich hingemeckert hat (er schläft noch neben mir) hab ich versucht, ihn anzulegen, aber selbst im Halbschlaf nachts um 3 Uhr war nichts zu wollen... Ich kapier es einfach nicht und mir ist ein Jahr eigentlich auch zu wenig, ich für meinen Teil hatte eigentlich vor, noch mindestens das 2. LJ zu stillen. Vielen Dank und bis morgen, Ellen


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Ellen, wende dich an Frau OPITZ LÜDERS Christel, Tel.: 040 7015579, sie ist eine erfahrene Beraterin, die vielleicht ein paar Tipps hat. Ich wünsche mir, dass Du heute schreibst, dass es in der Nacht gut geklappt hat… LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Biggi, leider, leider nicht! Ich hab es heute morgen direkt nach dem ersten "Sich-Regen" auf der anderen Seite probiert, aber mittlerweile weiß er selbst im Halbschlaf schon, was kommt, wenn ich ihn in die eine oder andere Liegeposition bringe. Er wird schon ernst, wenn ich eine Brust freimache. Da ist nichts zu wollen. Gestern abend habe ich noch abgepumpt, es kamen aber nach 24 h nicht-Stillens nur 130 ml scheinbar nur Vormilch (dennheute morgen auf der Milch im Kühlschrank)war kaum Rahm und mehr krieg ich nicht raus - meine Brust und Milchpumpe vertragen sich generell nicht so gut miteinander...), heute morgen hab ich nur 20 ml abgepumpt bekommen... ich werde gleich sofort Deine Kollegin anrufen, aber irgendwie bin ich ^schon ziemlich mutlos. Viele Grüße, Ellen


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Ellen, ich habe erst kürzlich eine Mutter hier gehabt, deren Baby wirklich lange gestreikt hat und alle dachten schon, dass es nun vorbei ist mit der Stillzeit ……sie hat nicht aufgegeben und es klappt wieder! Martina, wenn Du da bist :-) meld dich doch kurz, ja? Hast Du mit Christel gesprochen? Was sagt sie? LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Da meldet sich leider im Moment niemand, aber ich bleib dran... Ellen (bin gerade dabei, meinen Sohn zu füttern, deshalb im Telegrammstil - sorry)


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Biggi, heute mittag habe ich Frau Lüders-Opitz erreicht - aber natürlich konnte sie auch nur vermuten. Jedenfalls werde ich nicht die Flinte ins Korn werfen, allerdings stehe ich ja etwas mit der Pumperei auf Kriegsfuß... vorhin habe ich 15 min gepumpt und hatte ganze 20 ml zusammen...trotz Anwärmen usw. Aber nützt ja nichts. Meinst Du, das bringt überhaupt was, bei diesen grandiosen Mengen? Vorhin hatte ich meinen Sohn immerhin mal soweit, daß er fröhlich glucksend mit den Zeigefingern auf meiner Brust rumpiekste und "piii" (= pieps ;-) ) sagte. Ich glaube, wir nehmen erstmal die Strategie "entkrampfen", bevor ich ihn wieder anzulegen versuche. Ist schon sehr frustrierend das Ganze, ich komme mir sehr abgeschoben vor (vielleicht fühlt meine Tochter sich permanent so, seit ihr kleiner Bruder da ist?) Ich danke Dir für Deine Mühe und geb dann mal mein Bestes *schiefgrins* Ellen


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo meine Tochter habe ich jetzt seit gut 1 Woche tagsüber abgestillt um ihr den Start in die Kita zu erleichtern an sich klappte es leichter als gedacht sie fragt zwar immer mal wieder danach aber ich erkläre ihr dann immer das wir später wenn wir schlafen gehen wieder stillen können mal wirkt sie traurig und sagt bitte Mama und jammert etwas wa ...

Hallo liebe Biggi, mein Sohn ist 13 Monate und wurde bis einschließlich zum 6. Monat voll gestillt. Ab dem 7. Monat habe ich mit Beikost begonnen. Seit 4 Wochen habe ich nun Schmerzen beim Anlegen. Nicht permanent. In dieser Zeit hat es ca. 2 Wochen mal gut geklappt. Da waren wir im Urlaub und ich habe tagsüber auch oft gestillt. Er speich ...

Liebe Biggi, nach 21 Monaten Stillbeziehung hat mein Sohn nun entschieden, nicht mehr zu stillen. Wir haben seit er 11 Monate alt ist nur noch nachts gestillt. Seit 4 Tagen ist er nachts nun gar nicht mehr gekommen. Ich gehe davon aus, dass es es damit mit dem Stillen war. Muss ich bezüglich meiner Brust etwas beachten? Ich spüre, dass sie n ...

Hallo Biggi, meine Tochter hat eine Lieblingsseite und unmerklich habe ich die andere abgestillt. Sie ist fast 10 Mon alt und isst bereits gut Brei und langsam auch festere Nahrung. Dennoch stille ich nach Bedarf mit der anderen Seite. Nachts meldet sich meine Tochter noch alle 1-2 Stunden, nun habe ich Sorge, dass sie nicht satt wird von e ...

Liebe Stillberaterin, Meine Tochter(12 Monate) muss leider innerhalb 4 Wochen krankheitsbedingt abgestillt werden. Sie schläft nur an der Brust ein und weiter und weint und schreit wenn ich ihr die Brust verweigere (teils Stunden) Sie wacht nachts alle 1-2 Stunden auf und bekommt dann die Brust an der sie lediglich nuckelt und kaum trinkt. Schnu ...

Hallo Biggi, meine 25 Monate alte Tochter ist eine schlechte Esserin (geringe Mengen von ca. 100Gramm und relativ kleine Auswahl), in der Kita verweigert sie das Essen komplett. Zudem ist sie (von Beginn an) recht lütt (aktuell 9,5kg bei 80cm), weswegen ich sie mittags aus der Kita abhole und mit ihr gemeinsam zu Hause Mittag esse. Ich arbeite i ...

Hallo biggi, Ich hoffe, das du gut ins neue Jahr gekommen bist. Ich habe folgendes Problem. Vor eineinhalb Wochen haben meine eineinhalb jährige und ich abgestillt. Dies ging ziemlich schnell von heute auf morgen. Zuvor hatte ich sie noch zum einschlafen gestillt und nach bedarf. So 1-4 mal täglich. 1-4 mal, weil sie auch ganz großartig vom P ...

Hallo ich habe eine fast 15 monate alte Tochter und ich hatte meine periode die ganze stillzeit nicht dann hatte ich meine periode wieder bekommen für 3 tage und 32 tage später nochmal für 5 tage und jetzt hab ich sie wieder nicht seid 1 monat und 3 wochen .. schwangerschaftstest gemacht vor 2 wochen war negativ . Ist das normal ?      ...

Hallo :)  mein Sohn ist grade 14 Monate alt und er hat aktuell Hand Mund Fuß.  er hatte ziemlich starke Schmerzen und hat deshalb auch wenig gegessen und eigelich nur Wasser getrunken weil das schön kühlt...    Samstag Sonntag war der Ausschlag im Mund am schlimmsten.  Ich habe bis Samstag am Tag noch recht viel gestillt, mein kleiner ...

Hallo Frau Welter, meine Tochter ist 2,5 Jahre alt und wurde am Samstag abgestillt.  Das Einschlafen am Samstag war sehr schwierig und mit 2 Stunden weinen verbunden. In der ersten und zweitenNacht wurde sie 3 mal wach und hat nach der Brust gefragt, als ich ihr sagte dass es leer ist hat soe das ohne Probleme oder weinen akteptiert und sich a ...