Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, meine Tochter ist jetzt 3 Monate alt. Anfangs hatte ich richtig viel Milch so das ich nach den Mahlzeiten noch abpumpen mußte. So kam nach den Stillen immer noch eine Menge von 200ml zusammen. Doch mit einem Mal versiegte die Milch und sie wurde nur noch einmal am Tag satt mit Muttermilch. Ich würde nun aber gerne wieder voll stillen. Wie bekomme ich das am besten wieder in Gang. Ich wohne in Barsbüttel (PLZ 22885), vielleicht, kannst Du mir ja eine Stillberaterin in meiner Nähe empfehlen. Vielen Dank schon im vorraus und liebe Grüße Vampi
? Liebe Vampi, ich fürchte, Du hast einen Wachstumsschub fehlinterpretiert. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Milch plötzlich einfach so „versiegt". Es kann zwar zu Schwankungen in der Milchmenge kommen und gerade bei einem Wachstumsschub das Baby häufiger hungrig erscheinen als gewohnt, doch in der Regel lässt sich durch vermehrtes Anlegen und eventuell noch ein wenig Ruhe das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wieder herstellen. Am besten wendest Du dich wirklich an eine Stillberaterin vor Ort, die dich bei der Steigerung deiner Milchmenge unterstützt. Die nächstgelegene LLL-Stillberaterin für dich dürfte Frau Beate Wolf-Teepe (Tel.: 040-5892318) sein. Falls es noch eine näher gelegene LLL-Stillberaterin gibt, kann Beate dir das sagen. Bis Du Beate oder eine andere Stillberaterin erreichst, hier einige allgemeine Tipps für die Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Es ist nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten „damit sich mehr Milch ansammelt", denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet. Um das Interesse deines Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und läßt es aufstossen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe Dich oft aus und entspanne Dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft Dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. In aller Regel, lässt sich mit den oben genannten Maßnahmen die Milchproduktion recht rasch wieder ankurbeln und an den Bedarf des Kindes anpassen. LLLiebe Grüße Biggi
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