Hallo,
Ich hatte letze Woche Milchstau mit gohem Fieber über zwei Tage. In der Zeit habe ich am ersten Tag an die betroffene Brust nicht angelegt, am Tag darauf schon 2-3 Mal.
Seitdem Stelle ich aber fest, dass keine Milch mehr rauskommt, nur minimal, beim Abpumpen vllt 10 ml...
Ich habe meinen Sohn. Trotzdem mehrmals täglich angelegt in der Hoffnung, dass die Brust wieder stimuliert wird, aber es wurde nur unmerklich mehr. Habe ich rechts aus Versehen abgestillt und kann ich das, falls ja, rückgängig machen?
Es irritiert mich auch, dass die Milchstaubrust trotz fehlender fließender Milch größer als die Stillbrust ist.
Danke für die Antwort, Sara
von
SaraHe
am 27.01.2015, 16:13
Antwort auf:
Keine Milch nach Milchstau
Liebe SaraHe,
deine Milch ist nicht plötzlich weg, es ist vielmehr so, dass eine Frau manchmal so angespannt oder seelisch aufgewühlt sein kann, dass der Milchspendereflex blockiert wird und die Milch deshalb nicht fließt. Wenn dies passiert, dann funktioniert in aller Regel das Abpumpen noch viel weniger, so dass der Eindruck entsteht, die Milch wäre weg. Leider entwickelt sich dann ganz schnell ein Teufelskreis: die Mutter glaubt, sie habe keine Milch mehr, dadurch ist sie noch angespannter und verzweifelter, was zu einer noch stärkeren Blockierung des Milchspendereflexes führt.
Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern.
Offenbar ist der Milchstau auch noch nicht ganz überwunden. Probiere einmal, ob die Milch leichter fließt, wenn du eine warme Auflage auf die Brust gibst vor dem Stillen (Kirschkernsäckchen, warmes Handtuch) und du die Brust vornübergebeugt sanft mit deinen Fingerspitzen lockerst).
Ruhe dich in den nächsten Tagen noch oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen.
Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen, dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll.
Du wirst sehen, es wird bald wieder ohne Probleme klappen.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 27.01.2015