Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Kein Stillrhytmus - Probleme mit der Milchproduktion

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Frage: Kein Stillrhytmus - Probleme mit der Milchproduktion

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Hallo Frau Welter, momentan gibt es bei uns das Problem, daß Kalle äußerst unregelmäßig trinkt. Mal alle 5 Stunden (nachts und vormittags), dann plötzlich wieder im 2-h-Takt (besonders abends) und am nächsten Tag genau andersrum. Die Milchproduktion konnte bei mir durch den ständigen Wechsel sich wohl nicht auf seinen Hunger einpendeln, denn nachts habe ich oft zuviel Milch, abends aber wird er nicht satt, so daß ich dann abgepumpte MuMi oder gar Pre-Milch zufüttern muß. Was kann ich tun, damit Kalle etwas regelmäßiger wird? Danke und Grüße Elisa


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Elisa, das Verhalten Ihres Sohnes ist normal. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es es braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extermfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Zusätzlich wäre es sinnvoll, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden könnten, die Ihnen im direkten Gespräch noch gezieltere Tipps geben kann. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Auch ich stehe Ihnen gerne zur Verfügung, wenn Sie noch weitere Fragen haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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