Mitglied inaktiv
Hallo und Hiiiilfe! Meine Tochter ist 7 Monate alt und ich habe sie 6 Mon. voll gestillt. Nun bekommt sie mittags und abends Beikost, aber es ist dennoch nicht möglich, auch nur ein bißchen weniger zu stillen. Ich habe immer nach Bedarf (also oft...) gestillt und die Kleine schläft auch NUR an der Brust ein. Nun würde mich das nicht weiter stören, aber in 4 Mon. werde ich wieder arbeiten, bis dahin MUSS die Kleine zumindest tagsüber abgestillt sein. Bis jetzt gestaltet sich jeder Versuch, mal nicht zu stillen bzw. das Kind mittags einfach mal ohne Brust in meinem Arm, Bett etc. einschlafen zu lassen als mehrstündiges Schreidrama, was irgendwann im Stillen endet, da keiner von uns Beiden dies aushält. Die Kleine verweigert jede Flasche, Becher etc. Was tun??? Ich will von dieser Holzhammermethode "einfach-nicht-stillen" weg, habe aber den Zeitdruck mit den bleibenden 4 Mon. im Nacken. Und: kostet eine Stillberatung vor Ort etwas? Wenn ja, wie viel? Meine PostleitzahL: 48268 Greven. Danke, Tatjana
Liebe Tatjana, sicher ist es richtig und gut, einem sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: "zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird "eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit "ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Sie haben noch ganze vier Monate Zeit, Ihr Baby an die feste Kost zu gewöhnen, das ist in diesem Alter viel Zeit! Wenn Sie dann arbeiten, wird Ihr Baby genau wissen, dass eine andere Person nicht stillen kann und so auch leichter andere Kost akzeptieren, Ihre Tochter spürt, dass Sie sich ihr entziehen wollen und das macht sie unsicher, so dass sie noch mehr "klammert", noch stärker Ihre Nähe und die Geborgenheit an der Brust sucht. Das Abstillen jetzt mit aller Macht "durchziehen" zu wollen, wird viel Kraft und Tränen bei allen Beteiligten fordern. Vielleicht können Sie sich noch ein wenig gedulden und erst einmal wieder etwas Ruhe einkehren lassen. Ein paar Tage einfach nur Stillen nach Bedarf und das Anbieten von Beikost auf der einen Seite und viel Erholung und Entspannung für Sie selbst auf der anderen Seite. Sobald sich dann die Situation etwas entspannt hat, bieten Sie Ihrer Tochter zunehmend mehr Beikost an und ersetzen so das Stillen immer mehr durch feste Nahrung. Zusätzliche Flüssigkeit bieten Sie aus dem Becher an und im Laufe der nächsten Monate wird Ihr Kind dann allmählich immer mehr feste Nahrung essen und immer seltener gestillt. Sie können sich sn Frau SCHEBESCH Margarete, Tel.: 02509 994151 wenden. LLL Stillberaterinnen arbeiten ehrenamtlich. La Leche Liga trägt sich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und dem Erlös aus dem Verkauf von Infomaterial. Ihnen fallen also keine Kosten an, doch wir freuen uns über eine Spende und bei einem Hausbesuch über eine Benzinkostenbeteiligung. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Tatjana, ich bin mal so frei und antworte Dir auch :-) Meine Tochter und ich waren in der selben Situation wie Du, ich wollte eigentlich auch mit 6 Monaten abstillen. Nach fast 11 Monaten hatten wir dann das stillen tagsüber "abgeschafft", das hat allerdings ca. 2 Monate gedauert, da Livia alles trinkbare verweigerte was nicht aus der Originalverpackung kam. Ich bot ihr immer wieder und wieder die Trinklernflasche von Nuk und einen normalen Becher mit Wasser an. Irgendwann trank sie dann genügend daraus. Ich wollte auch nicht die Hauruck-aktion durchführen. Das allerwichtigste, was ich in der Zeit gelernt habe: Nimm den Druck von Dir und Deinem Kind! Das führt wirklich nur zu unnötigem Stress, glaub mir, es ergibt sich alles von ganz alleine. Ich bin derzeit dabei ihr die verbliebenen 3 Nachtmahlzeiten abzugewöhnen - und stehe wieder wie ein "Ochs vorm Berg" weil ich wieder nicht weiss, wie ich es am besten machen soll. Dabei sollte ich aus den vergangenen Monate wirklich gelernt haben, dass sich alles von selbst löst :-) Liebe Grüße, Petra
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Wir haben auch Probleme: unsere Annika ist 9 Monate. Zu Beginn hat das Stillen nicht gut geklappt, aber wir haben voll zu stillen dann doch schl. geschafft. Ab dem 7. Monat habe ich ihr Beikost gegeben, zunächst Mittags. Es hat volle 4 Wochen gedauert bis dies klappte, dann kamen morgens, abends und am nachmittag, immer selbergekochter Brei. Nun war Annika vor zwei Wochen krank und wollte überhaupt nichts mehr von Beikost wissen. Leider hat sie mich angesteckt und ich wurde richtig krank der Arzt meinte, in dem Alter sollte ich das Kind langsam abstillen, auch wegen der Medikamente. Nun ist sie seit zwei Tagen wenigstens wieder ein paar Löffel, aber ich hab keine Ahnung, wie ich sie im Moment Abstillen soll. Sie schreit sehr, wenn ich ihr keine Brust gebe. Was kann/soll ich tun? Wer ist die nächste Stillberaterin in unserer Nähe? PLZ 78737 Grüsse sendet Silke
Liebe Silke, gerade WEIL dein Kind krank war, ist Muttermilch die beste Nahrung! Muttermilch ist die beste Heilnahrung, die es gibt und gleichzeitig bekommt dein Kind Antikörper, die ihm helfen schneller gesund zu werden. Nach sechs Monaten enthält die Muttermilch noch die gleichen Inhaltsstoffe wie vorher. Die Milch wird ab sechs Monaten keineswegs plötzlich "schlechter" oder "weniger gehaltvoll". Der Kaloriengehalt der reifen Muttermilch liegt bei etwa 68 kcal/100 ml. Reife Muttermilch enthält etwa 7,3 g/100 ml Laktose sowie kleinere Mengen anderer Kohlenhydrate (Oligo und Polysacharide, Glykoproteine, Glukosamine usw.). Der Fettgehalt der reifen Muttermilch beträgt 4,2 g/100 ml, wobei der größte Teil davon auf die Triglyceride entfällt. 57 % der Fettsäuren der Muttermilch sind ungesättigt. Der Fettanteil der Muttermilch beinhaltet auch die fettlöslichen Vitamine, Phospolipide und Cholesterin. Reife Muttermilch enthält 0,9 g/100 ml Eiweiß. Zu den Molkeneiweißen gehören die Immunglobuline, Lysozym, Laktoferrin und Alphalaktalbumin. Außerdem enthält Muttermilch Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Weitere Bestandteile sind Hormone, Enzyme und Wachstumsfaktoren. Reife Muttermilch bleibt in Bezug auf Kaloriengehalt, Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate usw. in ihrer Zusammensetzung während der gesamten Stillzeit gleich, lediglich bei den Antikörpern und bei einigen Vitaminen und ergeben sich Veränderungen. So steigt der Antikörpergehalt mit etwa einem halben Jahr und dann nochmals im zweiten Lebensjahr (jeweils dann, wenn das Kind mobiler wird und mehr Kontakt mit der Außenwelt aufnimmt) an. In der Abstillphase kommt in Bezug auf den Salzgehalt zu Veränderungen. Während des gesamten ersten Lebensjahres sollte die Muttermilch das Hauptnahrungsmittel für das Baby sein. Dr. Gonzales, ein spanischer Kinderarzt, hat im Sommer auf der Europakonferenz der La Leche Liga in Nottingham einen Vortrag mit dem Titel "Mein Kind will nicht essen" gehalten. Dabei hat er eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Ohnehin sind die Empfehlungen dazu, wie viel ein Babybenötigt meist zu hoch. Die Empfehlungen beruhen beispielsweise darauf, dass untersucht wird, welche Mengen gesunde, reif geborene Babys im Durchschnitt essen. Daraus werden Richtwerte berechnet, die sich immer an den Höchstmengen orientieren und zusätzlich noch Sicherheitszuschläge enthalten. Mach dich also nicht verrückt. Auch Medikamente können so ausgewählt werden, dass Du problemlos weiterstillen kanst. Wende dich doch einmal an Frau KESSLER Gudrun, Tel.: 07732 942112, sie kann dich sicherlich auch beruhigen. LLLiebe Grüße Biggi
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