S.B.K.
Hallo Frau Welter, Hallo Frau Wrede, ich habe eine lange Odyssee von Problemen rund um das stillen hinter mir. Ich habe hier auch schon alle Fragen durchgelesen um Hilfe zu finden aber alle Tipps, Tricks und Kniffe haben nix gebracht. Leider gibt es in Halle an der Saale nur eine LLL Stillberaterin die 1x im Monat eine Gruppe leitet. Ich denke aber das ich individuelle Beratung benötige. Da meine Hebamme gleich nach der Geburt Urlaub hatte und somit 2 andere Hebammen kamen ging das mit dem stillen auch etwas unter. Die kleine ist 3 Monate alt. Sie ist laut U4 auch sehr gut entwickelt. Die Milchproblematik bei mir wundert mich auch da ich schon zu Beginn des 2. Trimenon Milch hatte. Ich beginne mal von ganz vorn falls alle Details wichtig sind. Ich hatte in der 40 SSW einen einen vorzeitigen Blasensprung. Die Wehen hatten auch gleich eingesetzt aber der MuMu öffnete sich nicht. Somit dauerte die Geburt 3 Tage, auf natürlichem Weg. Dies war natürlich für mich als auch die kleine extrem anstrengend. Da es im Geburtsvorbereitungskurs empfohlen wurde gleich nach der Geburt anzulegen tat ich das auch. Aber die kleine nahm nur den Nippel in den Mund und schlief sofort ein. Sie saugte nicht. Als ich dann auf Station verlegt wurde fragte die Hebamme die gerade ihre Schicht übernommen hatte ob das Anlegen klappte. Ich sagte nein und das ich denke sie sei zu müde und kaputt von der Geburt. Ich hatte auch in den 3 Tagen allerlei Dinge gespritzt bekommen, unter anderem ein BTM und hatte auch ne PDA. Das wirkte sich natürlich alles auch auf die kleine aus. Die Hebamme zeigte mir das Anlegen und die kleine trank auch. In den 2 Tagen im KH legte ich die kleine 2 stündlich an und es gab keine Probleme. Dann begann sie aber „durchzuschreien“ und da es draußen sehr warm war meinte die Kinderschwester das Baby würde Tee benötigen. Dann bekam sie Fencheltee und war danach ruhig. Da sie dann aber begann schlechter an der Brust zu trinken bzw gar nicht, gab die Schwester ihr Premilch. Im Nachhinein ärgere ich mich darüber aber ich war einfach auch zu schwach nach der Geburt. Als ich das Thema „Saugverwirrung“ ansprach meinten Sie das sei eine Erfindung der Hebammen und das es das gar nicht gibt. Zu Hause legte ich immer wieder an und es klappte auch wieder. Leider hatte ich das Gefühl das ich zu wenig Milch hatte. Sie nahm zwar immer an Gewicht zu aber nicht genug. Auch ihr Geburtsgewicht hatte sie viel zu spät erreicht. Somit erhielt sie auf Anraten 1-2x am Tag premilch. Trotzdem klappte der Wechsel zwischen Sauger, Nuckel und Brust problemlos. Nur die Milchmenge machte mir eben sorgen. Die kleine schlief auch mehr an der Brust als das sie Trank. Die hatte auch immer einen ganz anderen Stand der Befriedigung durch die Flasche als an meiner Brust. Bei der Flasche verdrehte sie sofort die Augen und machte zufriedene Geräusche. Ich war auch nur noch mit Stillen beschäftigt da die kleine um satt zu werde bis zu 2h trank. Dann so zu Beginn des 2. Lebensmonats begann sie mit Ausschlag, Röcheln und Wechsel von Durchfall und Verstopfung. Wir landeten in der Klinik mit Vd. auf Magen Darm Infekt. Wir wurden entlassen ohne das es wirklich besser wurde. In der Sonographie des Magen Darm Traktes gab es auch kein Ergebnis. Dort wurde mir gesagt das sie zu wenig zunimmt und das 2 Stunden stillen nicht normal sei und ich Stillprobleme hätte. Das es am Kind lag wie z.B. Saugschwäche wurde ausgeschlossen. Ich sollte ein paar Tage eine Stillprobe machen und nach Begutachtung des Stillvorgangs wurde mir ein Stillhütchen verpasst. Damit trank sie auch besser und kürzer. Ich sollte sie immer nur 10min an jeder Brust trinken lassen. Bei der Stillprobe kam tatsächlich heraus das sie nicht mal 50g mehr wog. Nachdem ich die Premilch zu Hause auf 1x tgl reduzieren konnte bekam sie im KH wieder mehr davon. Ich bekam dafür eine Medela Symphonie ins Zimmer und sollte so oft Pumpen wie ich es schaffe. Nach der Entlassung bekam ich auch eine solche Pumpe von meiner Hebamme. Damit konnte ich die Menge auf 70ml pro Seite steigern. Aber die kleine war damit auch noch unzufrieden. Kurze Zeit später landeten wir wieder im KH. Gleiche Symptomatik. Nun gab es den Verdacht der Kuhmilcheiweißallergie. Sie erhielt ab da Neocate Infant und ich sollte nicht weiter stillen. Leider konnte ich mich im KH nicht Milchfrei ernähren so dass ich dort weiter abpumpte. Mit dem Neocate ging es ihr gleich besser und die Symptome verschwanden ganz. Da war es natürlich kein Wunder das dass Stillen problematisch ist denn sie hatte auch gemerkt das es ihr immer danach schlecht ging. Zu Hause begann ich mit der Eliminationsdiät. Dort stellte ich fest das die kleine auch bei Ziege, Schaf und Soja reagierte. Ich legte weiterhin häufig an da ich mich ja Allergen frei ernährte. Zusätzlich bekam sie Neocate. Damit das sie beides bekam konnte ich leben. Sie war agil und vital. Meine Milchmenge war natürlich nicht gut. Dann kam die 1. Brustprotestphase. 14 Tage lang war sie nicht an die Brust zu bekommen. Sobald sie sie sah schreien wie am Spieß, weg Boxen der Brust. Ich Pumpte weiter ab. Am Ende war ich nur noch bei 10ml pro Seite. Danach als sie die Brust wieder nahm war die Menge natürlich eine Katastrophe. Ich war extrem unzufrieden da ich nur noch mit Füttern, Pumpen und Stillversuchen beschäftigt war. Ich bestellte mir im Internet eine Medela Swing Maxi damit ich bei der Hausarbeit nebenbei Pumpen konnte. Die Menge blieb bei 10ml pro Seite. Beim Anlegen ist sie sehr hektisch und immer am zappeln während des gesamten Stillens. Die Milch lief ihr teilweise aus dem Mund und das Stillhütchen stand voll mit Milch. Ich konnte mir das nicht erklären aber da schien mehr zu kommen als beim Pumpen. Ich berücksichtige schon jeden Tipp. Brustmassage, Wärme Wickel, Ruhe gönnen, Bockshornklee Kapseln, spezielle Ernährung, Kuschel, Augenkontakt beim Füttern/Stillen. Nun mit dem 3. Wachstumsschub hat sie wieder Brustärger. Aber sie muss an die Brust da kommt einfach mehr Milch als beim Pumpen. Mittlerweile Pumpe ich und streiche davor und danach aus da komme ich auf 30ml insgesamt. Die Milch schießt auch im Strahl heraus. Im Moment ist es so das sie schon schreit wenn ich sie in Stillposition bringe. Manchmal kann ich sie verarschen und wechsel schell vom Nuckel zur Brust und dann trinkt sie auch 5min. Aber wenn sie es dann merkt habe ich das Gefühl sie hat richtig Panik vor der Brust. Ich verstehe das alles nich. Ich will es für sie damit sie nicht noch mehr Allergien bekommt. Aus der Flasche nimmt sie die MuMi anstandslos. Aber da muss ich mir für 60ml stundenlang einen abbrechen. Alle sagen ich soll abstillen auch weil die Milchfreie Ernährung sehr einschneidend ist. Wir haben ein sehr temperamentvolles Baby was seinen Willen schon eindeutig zeigt. Auch wenn sie von der Flasche befriedigt wird trinkt sie auch da sehr hektisch und schmeißt sich dabei hin und her und dockt oft ab und heult dazwischen. Was raten Sie mir? Wie bekomme ich sie wieder an die Brust? Kann das Baby Angst/Ekel/Panik vor der Brust haben? Soll ich doch abstillen weil mein Baby nicht an die Brust will? Vielen Dank! LG
Kristina Wrede
Liebe S.B.K., von hier aus ist echte individuelle Unterstützung auch nicht wirklich möglich... Deine LLL-Beraterin steht dir zwischen den Gruppentreffen nicht auch telefonisch zur Verfügung, bzw. du könntest nicht mal zu ihr fahren? Frag sie doch mal - ich habe selbst mit so vielen Themen zu kämpfen gehabt und dachte damals, meine Beraterin sei nur während der Treffen ansprechbar. Ich hatte sie nie gefragt... und als sie mir dann mal sagte, ich könne mich gern auch zwischendurch bei ihr melden, wurde mir klar, dass ich mir viel hätte ersparen können. Also ruf doch einfach mal bei ihr an ;-) Eure Probleme sind wirklich komplex und ich hoffe, dass ich die einzelnen Aspekte jetzt korrekt aufgreifen kann. Zunächst einmal: Das Pumpen erlaubt keinen Rückschluss auf die tatsächlich vorhandene Milchmenge. Ein Baby, das eine komplett andere Saugtechnik hat, kann viel mehr aus der Brust herausholen als die beste Pumpe. Das hast du selbst ja schon gemerkt, und so bleibt es wirklich dabei, dass häufigeres Anlegen das sinnvollste ist. Du hast bereits eine Eliminationsdiät gemacht, das ist super, denn trotz Unverträglichkeiten ist Stillen das Beste für dein Baby. Ich vermute, dass deine Kleine einfach komplett durch den Wind ist aufgrund der vielen Veränderungen. Ekel oder Panik an der Brust sind nichts natürliches! Und wenn du es noch durchhältst, wäre es doch gut, wenn du es weiter mit dem Stillen probierst. Eine Saugverwirrung gibt es, und auch wenn deine Maus eine Weile lang problemlos mit dem Wechsel klar kam wäre es möglich, dass sie jetzt überfordert ist. Eine Möglichkeit wäre, dass du das Brusternährungsset verwendest, mit dem sie an der Brust zusätzliche (Mutter-)Milch erhalten kann. Das vermeidet es, dass sie weiterhin parallel die Flasche bekommt. Löffel- oder Becherfütterung sind weitere gute Alternativen. Es macht in jedem Fall Sinn, dass du dir von einer erfahrenen Person zeigen lässt, wie das gemacht wird - vor allem beim Brusternährungsset. Vielleicht kannst du dir bei deiner LLL-Gruppe sogar eines ausleihen? Wenn es eine Zeit gibt, z.B. in der Nacht, in der die Maus besser trinkt, dann ist das ein gutes Zeichen. Du kannst dann versuchen, sie auch tagsüber im Halbschlaf zu stillen, bzw. den Raum abzudunkeln in dem ihr stillt. Unerschiedliches Stillpositionen könnten helfen, dass sie nicht gleich in Abwehrhaltung geht, wenn du sie stillen möchtest. Dieses Infoblatt kann dir vielleicht hilfreiche Anregungen geben: https://www.lalecheliga.de/images/Infoblaetter/LLL_Anlegen_und_Stillpositionen.pdf Nun hoffe ich, dass meine Antwort euch weiterhelfen wird. Lieben Gruß, Kristina
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