Sternengucker
Hallo Zusammen, habe meine Tochter vor ca. 3 Monaten zur Welt gebracht und ca. 1 Woche voll gestillt. Dann ca. 1 Woche abgestillt und nur Flasche gegeben. Danach habe ich wieder mit dem Stillen angefangen. Seitdem stille ich zuerst und gebe anschließend noch ein Fläschchen. Im Großen und Ganzen funktioniert das alles auch ganz gut, allerdings habe ich die letzten 3 Monate immer nur jeweils bis zu 15 Minuten pro Brust gestillt und die Kleine dann "entfernt". Dies weil ich die Aussage bekam, dass man nicht länger stillen soll, sondern sich die Milch entsprechend anpassen und verändern würde. Jetzt habe ich aber schon mehrfach gelesen, dass auch länger gestillt werden kann und soll. Habe irgendwie ein schlechtes Gewissen, dass ich meine Kleine immer "die Brust abgenommen" habe, obwohl sie noch trinken wollte. Hat das irgendwelche Auswirkungen? Mittlerweile lasse ich sie dann auch länger trinken. Wollte bis ca. 6 Monate weiterstillen. Danke für die Info :-) LG Sternengucker
Kristina Wrede
Liebe Sternengucker, beim ersten Kind ist man sich oft soooo unsicher, was nun richtig ist und was nicht. Oder ob man alles richtig macht... Da können wir alle ein Lied von singen. Fakt ist, du bist falsch beraten worden, denn ein Kind sollte so oft uns so lang an die Brust, wie es mag. Einschränkungen führen nur dazu, dass die Brust nicht weiß, wieviel Milch deine Maus tatsächlich braucht. Ein schlechtes Gewissen brauchst du nicht zu haben, warum auch? Du hast doch in bestem Glauben gehandelt. Und die gute Nachricht ist: Du kannst jederzeit alles über den Haufen werfen und ganz anders machen. Anders machen bedeutet in diesem Fall: Je nachdem, wie gut deine Kleine bisher zugenommen hat lässt du die zusätzlichen Fläschchen komplett weg oder reduzierst auf die Hälfte. Dann legst du deine Tochter wirklich so oft und so lange an, wie sie mag. Das kann stündlich sein, und auch völlig unterschiedlich von den Abständen her. Und kann 15 Minuten dauern oder 50. Das ist völlig egal... Wenn du dir unsicher bist, ob sie genug Milch bekommt, machst du die Windelprobe. Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder besser nich die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhalten wir über die Ausscheidungen grob Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt. Für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte: Urin: 1. + 2. Tag: 15 - 60 ml pro Tag 3. - 10. Tag: 50 - 300 ml pro Tag 2. Monat: 250 - 400 ml pro Tag 3. - 12. Monat: 400 - 500 ml pro Tag Liegt das Ergebnis bei euch in etwa bei 300 Gramm, dann ist mehr als Stillen wohl nicht erforderlich. Wenn sie dann nach einer Woche weiter gut zugenommen hat, kannst du sicher sein, dass du genug Milch für sie bildest (was zu erwarten ist). Zum Schluss möchte ich dir noch empfehlen, eine Stillgruppe in deiner Nähe zu suchen, denn in der Stillgruppe findest du viele hilfreiche Erfahrungen anderer Mütter, sowie Trost und Rat für diese sicher sehr schwere Zeit, wenn man unsicher ist, ob man das "richtige" macht. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina
Sternengucker
Liebe Kristina, vielen Dank für die ausführliche Antwort, die ich mit kleinen Tränen in den Augen gelesen habe, weil sie meine Vermutungen bestätigt haben. Aber leider lässt sich die Zeit ja nicht zurückdrehen und jetzt muss man das beste daraus machen. Eine Frage hätte ich dann noch. Wie erkennt man denn, ob die Muttermilch auch nahrhaft genug ist? Könnte ja sein, dass zwar genug Milch von der Menge her da ist, aber diese nicht nahrhaft genug ist, oder stimmt diese Vermutung nicht? Hinsichtlich der Stillgruppen werde ich mal googlen ... Danke :-) Beste Grüße Sternengucker
Mitglied inaktiv
Hallo! Will Dir auch Mut machen! Man wird am Anfang so von vermeintlichen Experten mit schlechten Ratschlägen bombardiert, dass es schwer ist, ein Gefühl fürs Stillen und die gegenseitigen Vorgänge dabei zu entwickeln. Aber es ist möglich, das Kind ganz lange zu stillen, und es ist gut so, wenn frau das tut. Es hat keine Nachteile, es verursacht keine Schäden, es bekommt Kind und Mutter gut, wenn wir nicht durch Strom von außen kirre gemacht werden. Ich habe das auch so erlebt, weshalb mein Kind mit 3 Monaten damals eine Gedeihstörung entwickelte und kurze Zeit zu wenig zunahm. Ich habe dann einfach nur gestillt, gestillt, gestillt, alles andere liegen gelassen, und so haben wir zu einer wunderbaren Stillbeziehung gefunden, die wir noch immer (mit fast 33 Monaten) genießen. Natürlich wird mittlerweile auch kräftig gegessen :-). Lass Dich nicht unterkriegen und verunsichern! Und sobald Dir wieder jemand RatSCHLÄGE gibt, die Dich aus der Mitte bringen, schreib einfach Biggi und Kristina oder geh zum Stillcafé. Da findest Du dann auch Gleichgesinnte und wirst feststellen, dass die Probleme sich wiederholen. Alles Gute für Euch! LG Sileick
Sternengucker
Hallo Sileick Danke das ist lieb von Dir ... ja ist natürlich nicht förderlich, wenn man falsche bzw. schlechte oder auch gar keine Informationen erhält. Aber der eigene Instinkt zeigt einem doch schon den richtigen Weg. LG Sternengucker
Kristina Wrede
Liebe Sternengucker, deine Milch IST nahrhaft genug, das ist sie von Natur aus. Gäbe es die Möglichkeit, das dem nicht so wäre, dann wäre die Menschheit vermutlich schon ausgestorben. :-) Sorge dich nicht... und ich hoffe, du findest eine Stillgruppe in der Nähe. Ganz lieben Gruß, Kristina
Sternengucker
Hallo Kristina, danke für die Antwort - leider kenne ich das auch anders, deshalb meine Frage :-( Leider ist bei mir in der Nähe keine Stillgruppe bzw. habe jedenfalls keine gefunden. Die nächste wäre erst einen Ort weiter, aber ohne Auto ist das einfach zu aufwendig und kommt daher auch nicht in Frage. Ich bin froh, dass meine Maus trotz Zufütterung noch die Brust weiter genommen hat, auch wenn sie diese in letzter Zeit häufiger verweigert. Habe weitere Beiträge hier gelesen, dass dies eine Saugverwirrung zu sein scheint. :-( Ich werde wohl einfach öffters anlegen ... Sollte ich die Kleine dann eigentlich auch aus dem Schlaf holen um zu stillen, oder erst wenn sie wach wird? Habe sie bisher einmal geweckt und da hat sie nur sehr wenig getrunken, weshalb ich das auch nicht mehr gemacht habe. Besten Dank und viele liebe Grüße Sternengucker
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