Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ist das eine Mastitis, wie soll ich vorgehen?

Frage: Ist das eine Mastitis, wie soll ich vorgehen?

miezmarie

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Liebe Biggi, liebe Stillberaterinnen, mein Sohn ist jetzt 10 Monate alt und wird noch gestillt. Tagsüber hat sich das auf 2 – 3 x eingependelt, je nachdem, wieviel er isst. Nachts will er häufiger trinken, er wird bis zu 4 x wach. Vor drei Tagen bekam er Durchfall, es ging ihm aber super, kein Fieber und er ist topfit und quirlig. Er hat auch nicht erbrochen. Dennoch hatte ich Angst, er könnte zu wenig Flüssigkeit bekommen, da er ja 7 x am Tag gekackert hat. Da er kaum Wasser trinkt, habe ich ihm verstärkt die Brust angeboten (wollte er aber gar nicht, er hat nur angesaugt und dann ziemlich schnell wieder aufgehört). Das Resultat war, dass ich meine Milchmenge wieder gesteigert habe und dann vor zwei Tagen bemerkte, wie sich ein Milchstau anbahnte. Gestern ging es mir dann nicht so gut, die Brust schmerzte und ich konnte verhärtete Stränge ertasten. Das hatte ich schon öfters. Zudem hat mein Sohn mich beim Wickeln auch noch schön in besagte Brust getreten, was das Ganze nicht besser machte. Es ist immer dieselbe Brust, an der ich auch schon ein paar Mal Milchbläschen hatte. Dort sind einige Milchausführungsgänge verengt, jedenfalls kommt dort der Milchstrahl viel dünner raus und man sieht richtig, dass sie verhornt/stärker epithelisiert sind, sie erscheinen ziemlich weiß. Nun habe ich heute früh bemerkt , dass ich aus einem solchen Ganz gelblich-cremiges Sekret ausstreichen kann. Habe die Brust wegen des Staus immer unter der Dusche ausgestrichen. Es sah auch wie Vanillesoße. Ist das nun eitriges Sekret und das Anzeichen einer Mastitis? Mir geht es aber gar nicht schlecht, heute viel besser als noch vor zwei Tagen und ich hatte auch kein Fieber oder Schüttelfrost oder ähnliches. Habe aufgrund der „Milch“beschaffenheit jetzt überlegt, ob ich meine Frauenärztin aufsuche und eine Probe zur Untersuchung abgebe? Habe meinen Sohn auch auf der betroffenen Seite weiter gestillt, da ich gelesen habe, dass selbst infektiöse Milch kein Problem wäre. Er trinkt dort auch ganz normal. Wie soll ich nun am besten weiter vorgehen? Es ist etwas komisch, das veränderte Sekret lässt sich nur schwer herausbringen, es scheint ein ganz kleiner Drüsenbereich zu sein, der dies produziert. Bin dankbar für Euren Rat. Liebe Grüße, Ines


Biggi Welter

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Liebe Ines, entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem sollten Sie auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Sie sollten warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen oder ausstreichen und pumpen. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys oder der Pumpe in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen. LLLiebe Grüße Biggi


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