Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Immer wieder Brustentzündung...

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Immer wieder Brustentzündung...

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Hallo liebe Frau Welter Jona meine Tochter ist mittlerweile 12 Monate alt, wir stillen immer noch mit Freude 4-5x täglich, nachts 2-3x. Leider plage ich mich momentan wieder fast jeden Monat mit einer Brustentzündung, die bei mir jeweils sofort Fieber auslöst. Ein Milchstau, zu volle Brüste können nicht der Grund sein, ebensowenig zuviel Stress. Ich habe zwar insgesamt drei Kinder, die mich auf Trab halten, doch die Belastung deswegen war nach der Geburt von Jona um einiges grösser. Heute Nacht begann meine rechte Brust plötzlich an zu schmerzen, jetzt habe ich bereits wieder über 38 Fieber. Gestern habe ich ausreichend getrunken, jedoch keinen Fenchel-/Stilltee. Schon die letzte Brustentzündung bekam ich nachdem ich zwei Tage lang keinen Fencheltee getrunken hatte (bekomme davon öfters Blähungen). Dies kann doch keinen Einfluss haben, wäre nach meiner Meinung unlogisch!? Momentan kühle ich die Brust, habe im Gefrierschrank noch gefrorene Kohlblätter - habe mir schon einen Vorrat angelegt...;-)! Wissen Sie, ob es ein homöopathisches Mittel gibt, einen speziellen Tee, ein Öl das mir etwas helfen könnte? Ich traue mich schon gar nicht mehr meinem Umfeld von diesen Entzündungen zu erzählen, raten mir doch generell alle gleich zum Abstillen. Leider versteht kaum mehr einer, dass ich Jona nach wie vor stille, dies auch noch lange tun möchte - ein so grosses Kind noch an der Brust, das wirke anstössig...so eine Bekannte:-(! So, werde meine ganze Bande jetzt packen und mit Bilderbüchern mit ins Bett nehmen, dass ich noch etwas ausspannen kann. Danke Ihnen für die Hilfe und liebe Grüsse Liv Göldi


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Liebe Liv, die neuesten Richtlinien der Amerikanischen Akademie der Kinderärzte (AAP) empfehlen eine Stillzeit von mindestens einem Jahr. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine Stillzeit von mindestens zwei Jahren (auch für Länder mit westlichem Standard). Von einer Begrenzung der Stillzeit wegen der Schadstoffe sind die Experten inzwischen wieder weggekommen, nicht zuletzt deshalb, weil die Schadstoffbelastung der Muttermilch in den letzten Jahren erfreulicherweise wieder rückläufig ist. Ich bin überzeugt, dass AAP und WHO über die neuesten und aktuellsten Forschungen verfügen und diese weisen auf die Vorteile einer langen Stillzeit hin. Wenn Sie gerne weiterstillen wollen, dann spricht NICHTS dagegen und wenn Ihre Bekannte langes Stillen als anstössig empfindet, ist das IHR Problem :-) Sie können die gestaute (ev. schmerzende) Stelle vor dem Stillen wärmen (z.B. in einer Schüssel mit warmen Wasser oder in der Badewanne). Sie können auch ein warmes feuchtes Tuch um die Brust legen. Manche Frauen empfinden es als angenehm, wenn sie zwischen den Stillmahlzeiten ein Heizkissen oder eine Wärmflasche über die Brüste legen. Andere wiederum finden Quarkwickel (bitte die Brustwarze und den Warzenhof aussparen und nicht bei bekannter Allergie gegen Kuhmilch anwenden) als hilfreich. Mit Ihren Kohlblättern haben Sie genau das Richtige gemacht! Um die gestaute Stelle zu entleeren, sollten sie jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Sie sollten alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. In manchen Fällen kommt es auch zu chronisch gestauten Milchgängen, was bei Ihnen evtl. der Fall sein könnte. Viele Mütter haben dann die Erfahrung gemacht, dass sich diese Milchstaus lösen, wenn sie alle Fette die sie zu sich nehmen, durch hochungesättigte Fette ersetzen und zusätzlich pro Tag einen Esslöffel flüssiges Lecithin einnehmen. Die Einnahme von Vitamin C kann ebenfalls helfen. Außerdem sollten Sie sich möglichst viel Ruhe und Entspannung gönnen. Die Brust einer stillenden Frau reagiert nicht selten auf Stress und Belastung, auch wenn Sie es im Moment vielleicht gar nicht so empfinden. Es gibt auch homöopathische und naturheilkundliche Mittel, die in diesem Fall eingesetzt werden können, wenn Sie sich dafür interessiersen, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme, ich darf keine med. Ratschläge erteilen (vielleicht aber Frau Höfel, die Hebamme vom Nachbarforum!) Ich hoffe, dass es Ihnen ganz bald besser geht! LLLiebe Grüße Biggi


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liebe Frau Welter für die ausführliche Antwort! Ich lese oft still mit in diesem Forum, Ihr Engagement hier ist bewundernswert - ich konnte für mich aus Ihren Antworten schon viel entnehmen! Ich werde mich an Frau Höfel wenden, vielleicht kann Sie einen Tipp bzgl. homöopathisches Mittel geben. Einen schönen Abend und ganz liebe Grüsse aus der Schweiz Liv Göldi


Biggi Welter

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Liebe Liv, ganz herzlichen Dank für Ihre nette Zeilen! Frau Höfel kann Ihnen sicherlich helfen! Ganz llliebe Grüße Biggi


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