Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich bin mal wieder hier. Vielleicht erinnerst Du Dich an mich: Matthias ist 29 monate Tobias inzwischen 9 Monate und ich habe immer noch Milch und will doch so gerne abstillen. Aber meinem kleinen Schleckermaul schmeckt es wohl so gut bei mir, daß er gerade wieder von den beiden Obstbreien, die ich ihm vormittags und nachmittags gab, nichts mehr wissen will. Mittagsbrei versuch ich hin und wieder mal, aber egal was auf dem teller ist, er ißt es mittags nicht. Jetzt stille ich seit ein paar tagen wieder voll, er lehnt gerade Brei total ab und ich nehme täglich etwas ab, was ja ein netter Nebeneffekt ist, aber ich entkräfte immer mehr, da Tobias ja auch nachts noch dreimal gestillt wird. Mit einer Saugerflasche haben wir es probiert, die lehnt er - natürlich - auch ab. Er kann ja auch schon aus der offenen Tasse trinken. Dennoch - Silvester will ich nach vielen Jahren Verzicht Sekt pur!!! Und insgesamt will ich nicht mehr so viel stillen, zweimal am tag, morgens und abends oder so, wär noch okay für mich. Muß ich eine radikale Entwöhnung durchführen? Jeder sagt mir, daß es nicht normal ist, was ich da derzeit mache. Leider bin ich insgesamt derzeit so entkräftet, daß ich im Grunde gar nicht die Kraft habe, große Neuerungen (Brei oder nichts statt Brei oder Brust) einzuführen, Aber das ist dann ja ein Kreislauf. Gibt es Hoffnung, daß dieses Kind noch von selber auf die Idee kommt, mal von mir abzulassen? Gestern war ich beim Kinderarzt mit ihm, da Tobias in der Grobmotorik etwas hinterhängt. ich bekam auch gesagt, was ich erwartet hatte: Tobias wirkt wie ein sechsmonatiges Kind, ist aber nicht krank, sondern gedeiht halt langsamer. Fast alles durch meine Milch - das macht mich stolz. Dennoch: ich bin nicht der Typ, der noch ein dreijähriges Kind stillen will. Bis Weihnachten oder wenigstens bis zu seinem ersten Geburtstag im Januar sollte das Stillen doch vorüber sein. Zähne hat er noch nicht, wie gesagt, alles etwas langsamer. Gibt es eine Entwöhnungsmethode, die möglichst sanft für ihn ist? Ich komme hier kaum nach mit trinken von Flüssigkeit, meine Teeuhr ruft gerade, Gruß, LisaHE
Liebe Lisa, Du wirst deinen Sohn nicht ohne Tränen und Schmerz von der Brust bekommen und eigentlich ist es völlig normal, dass dein Kind noch sooft an die Brust möchte, auch wenn andere das Gegenteil behaupten. Leider wird immer wieder gesagt, stillen lauge die Mutter aus oder führe zu Erschöpfungszuständen usw. . Wenn das Stillen so anstrengend und für die Mutter belastend wäre, würden anerkannte Organisationen wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation) nicht eine mindestens zweijährige Stillzeit für ALLE Kinder empfehlen (nicht nur für die, die in Entwicklungsländern leben, wie diese Empfehlung fälschlicherweise immer wieder ausgelegt wird). Die WHO setzt sich auch das Wohl der Frauen ein. Das Stillen laugt die Mütter nicht aus und schwächt auch nicht ihr Immunsystem, auch wenn dies immer wieder behauptet wird. Die Tatsache, dass Muttersein einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet, führt dazu, dass Mütter von kleinen Kindern oft anfälliger sind als kinderlose Frauen oder Frauen mit älteren Kindern. Es stellt sich außerdem die Frage, ob das Abstillen und das damit verbundene Mehr an Arbeit (dann müssen Flaschen vorbereitet und gereinigt werden, Flaschennahrung eingekauft werden, nachts muss die Mutter aufstehen, um die Teeflasche zu geben, statt sich einfach nur umzudrehen und ihr Kind im Halbschlaf anzulegen und weiterzuschlafen usw.) die Frauen nicht um ein Vielfaches MEHR belastet als weiterzustillen, bis die Mutter und ihr Kind bereit sind, die Stillbeziehung zu beenden. Wie oft (oder selten) ein Baby an der Brust trinken will hat überhaupt keine Aussagekraft darüber, wie lange es dauern wird, bis ein Kind sich selbst abstillt. Es gibt Kinder, die mit zehn Monaten nur noch ein oder zweimal täglich stillen aber diese ein bis zwei Stillzeiten noch jahrelang beibehalten und andere trinken mit einem Jahr noch zehn Mal täglich an der Brust und drei Monate später hören sie von ganz alleine völlig mit dem Stillen auf. Das Stillverhalten von Kindern und auch der persönliche Abstillzeitpunkt (wenn er dem Kind überlassen wird) sind beides so individuell wie jedes einzelne Kind. Es ist absolut normal (und auch gesund), dass dein Kind jetzt auf dich bezogen ist. Diese Bindung ist die Grundlage für die Bindungsfähigkeit des Kindes überhaupt. Dein Sohn ist jetzt wohl in der klassischen „Fremdelphase". Das ist eine anstrengende Zeit für alle Beteiligten und ein riesiger Sprung in der Entwicklung deines Kindes. Dein Sohn vollbringt eine große Leistung. Er lernt fremd von bekannt zu unterscheiden und zu werten „muss ich da vorsichtig sein". Das ist für ihn oft verwirrend und beängstigend. Selbstverständlich spiegeln sich diese Verwirrung und auch die Ängste auch im Schlafverhalten wider. Das Abgleiten in den Schlaf geschieht nun nicht mehr automatisch wie beim ganz jungen Säugling, sondern dein Kind entwickelt ein Bewusstsein dafür, dass sich da etwas verändert und dass es keine Macht darüber hat, was passiert, wenn es schläft. Das Stillen bietet in diesem Alter der ersten Ablösung wichtige emotionale Hilfe - dein Kind kann immer wieder den "Heimathafen " ansteuern, wenn etwas beängstigend ist. So anstrengend es auch sein mag, die Geduld, die Du jetzt aufbringst zahlt sich aus. Bei manchen Kindern dauert es länger, bis sie selbstbewusst und forsch ins „fremde" Außenleben gehen, bei anderen geht es schneller und wie bei allen anderen Entwicklungsschritten kannst Du dein Kind liebevoll begleiten, aber Du kannst das Reifen des Kindes nicht beschleunigen oder erzwingen. Nutze jede Möglichkeit der Entlastung für dich. Nimm jede Hilfe, die Du für den Haushalt, das Einkaufen, die Gartenpflege (falls ihr einen habt) usw. bekommen kannst. Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn deine Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem. Vielleicht gibt es jedoch in der Nachbarschaft einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen ein nicht all zu hohes Entgelt bereit ist, mit den Kindern ab und zu für eine Stunde zu spielen oder sie spazieren zu fahren, so dass Du in dieser Zeit schlafen kannst oder dir etwas nur für dich gönnst. Eine weitere Entlastung könnte (falls finanzierbar) eine Haushaltshilfe für einige Stunden in der Woche oder im Monat sein. Wenn gelegentlich jemand anders sämtliche Fußböden wischt, dann kann dies schon eine große Hilfe sein. Das Kochen lässt sich durch geschicktes Vorkochen ebenfalls weniger arbeitsintensiv gestalten. Wenn Du statt einer Portion Spaghettisauce gleich die dreifache Menge kochst, kannst Du zwei Portionen einfrieren. Nudeln sind schnell gekocht und die Sauce ist dann für zwei weitere Mahlzeiten fertig im Tiefkühlschrank. Es gibt eine ganze Menge Gerichte, die sich ohne wesentlich höheren Aufwand in doppelter oder dreifacher Menge zubereiten und dann portionsweise einfrieren lassen. Nicht alles muss gebügelt werden. Mach den Tragetest. Bügele etwas und trage es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügele es nicht und trage es für zehn Minuten. Dann vergleiche: ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene“ Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Mutter sein ist einer der härtesten Berufe, die es gibt. Du bist 24 Stunden am Tage, sieben Tage die Woche und das das ganze Jahr im Einsatz. Es ist überlebensnotwendig sich in dieser Situation das (Alltags)Leben so einfach wie möglich zu machen. Ich kann dir leider keine andere Antwort geben, denn Du kannst kein Kind zum Essen zwingen. So schwer es auch fällt, versuche die Geduld zu bewahren und mach bitte keinen Kampf ums essen. Wenn es erst einmal so ist, dass das Essen Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften Machtkampf ums Essen im Baby- und Kleinkindalter. Vielleicht hilft es euch, wenn Du dich einmal so weit wie möglich von dem Thema Essen fernhältst und das Füttern jemandem anderen überlässt. Möglicherweise will dein Kind auch nicht gefüttert werden, sondern selber essen, probiere es mit fingergerechter Nahrung. Und wie gesagt, versuche deinen Gleichmut zu bewahren. Wenn für dich aber der Zeitpunkt nun gekommen ist und Du wirklich abstillen möchtest, solltest Du versuchen, deinen Sohn an die Flasche zu gewöhnen und ihm weiterhin Beikost zusätzlich anbieten. Viele Stillkinder verweigern die Flasche und zwar erstens, weil sie mit dem ungewohnten Gefühl des künstlichen Saugers nichts anfangen können und zweitens weil sie nicht wissen, wie sie aus einer Flasche trinken müssen, denn die Technik zwischen Sauger und Brust unterscheidet sich ganz erheblich. Ein Baby muss erst lernen, was sie mit dem Sauger tun soll und mit welcher Technik es aus der Flasche trinken muss. Dazu kommt, dass es sich denkt „Was soll ich denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt“. Daher funktioniert es oft besser, wenn nicht die Mutter die Flasche gibt, sondern der Vater, die Oma, ein Babysitter usw. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Du kannst versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken mag. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Manchmal hilft es auch, dem Baby den Sauger nicht in den Mund zu stecken, sondern so wie beim Stillen durch Berührung mit der Brustwarze der Suchreflex ausgelöst wird, mit dem Sauger die Unterlippe des Babys zu berühren und zu warten, bis es den Sauger selbst nimmt. Es kann auch helfen, den Sauger mit Hilfe von warmem Wasser auf Körpertemperatur zu bringen. Weitere Tipps sind: • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Ich hoffe, Du bist nicht zu sehr von meiner Antwort enttäuscht. LLLiebe Grüße Biggi
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