Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ich will eigentlich nicht abstillen, aber.....

Frage: Ich will eigentlich nicht abstillen, aber.....

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe folgendes Problem: Wegen einer genetisch bedingten Gerinnungsstörung habe ich während der gesamten Schwangerschaft und 4 Wochen nach der Geburt täglich niedermolekulares Heparin (Fraxiparin) spritzen müssen. Eine Nebenwirkung dieses Mittels ist leider, dass es den Knochen Calcium entzieht. Unsere Tochter ist jetzt 16 Wochen alt und ich habe sie bislang voll gestillt. Das Stillen hat von Anfang an prima geklappt und ich finde es auch einfach schön. Weil ich selber schon als Kind Allergien hatte (Heuschnupen, Nüsse / mein Mann Hausstauballergie) gilt unser Baby nun auch als stark allergiegefährdet und ich wollte deswegen eigentlich 6 Monate voll stillen und dann langsam auf diverse Breichen umstellen. Vor der Geburt musste ich wegen vorzeitiger Wehen 6 Wochen im Krankenhaus liegen (eingeschränkte Bettruhe, also im Prinzip null Bewegung). Das Ergebnis war ein rapider Muskelabbau. Ca. 2 Wochen nach der Geburt stellten sich bis heute anhaltende Beschwerden ein: ziemliche Schmerzen am Rücken, Knien !!!, Füßen und Händen (eben überall, wo Knochen sind). Vor allem morgens bin ich total steif und komme nur unter Schmerzen aus dem Bett. Mein Fa und mein Hausarzt meinen, das käme von der Liegezeit und der ungewohnten Belastung mit dem Kind (Tragen, Heben), die aufgrund der mangelnden Muskulatur direkt auf die Gelenke wirke. Eine Osteopenie (Knochenausdünnung) bzw. Osteoperose aufgrund des Heparins läge "wahrscheinlich" nicht vor. Von einer DXA-Messung, die endgültig Klarheit gebracht hätte, hat man mir wegen der Strahlenbelastung abgeraten. Vorsorglich nehme ich aber zur Zeit ein Calcium/Vitamin D-Präparat. Da das Stillen ja auch ein "Calciumräuber" ist, meint nun mein Kinderarzt, ich soll ab sofort auf die "Hypoallergene Folgenahrung HA2" von Aletemil oder, falls sie die nicht trinkt, auf die ganz normale "Anfangsmilchnahrung 1" von Aletemil umstellen. Wenn ich noch länger warten würde, hätte sie sich so an die Brust gewöhnt, dass sie dann die Flaschennahrung gar nicht mehr nehmen würde und ich müsste ihr dann noch mit 12 Monaten die Brust geben, weil das Umstellen auf Breie ja viel länger dauert. Jetzt bin ich zum einen traurig, weil ich das Stillen sehr vermissen würde (man muss schon wieder ein Stück loslassen und das kann ich sowieso ganz schlecht) und zum anderen auch sehr verunsichert, was die Flaschennahrung betrifft (unter anderem auch durch eine Bericht von Ökotest). Ich will ihr natürlich das Beste mitgeben, damit sie hoffentlich von Allergien verschont bleibt und das scheint ja nach aller Munde 6 Monate Muttermilch zu sein. Andererseits muss ich ja aber auch an meine Gesundheit denken. Meine Frage nun: wie wirkt sich das Stillen auf meinen Körper speziell Calciumhaushalt aus?? Könnte ich nicht 6 Monate voll stillen und dann auf Flaschennahrung umsteigen?


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Mary, ich könnte mich aufregen ohne Ende, wie leicht Ärzte immer wieder zum Abstillen raten, obwohl es absolut nicht stimmt, dass Du jetzt oder mit sechs Monaten oder sonst wann (bevor DU es magst) abstillen musst. Wenn Du magst, leite ich deine Anfrage gerne weiter an den medizinischen Beirat der LLL, gebe dir aber vorab schon einmal meine Infos. Stillen schützt vor Osteoporose!!! Die komplexen Einflüsse des Stillens auf den Knochenstoffwechsel wirken sich darauf aus, dass es trotz des niedrigeren Östrogengehaltes insgesamt eine Stabilisierung zu kommen scheint und dadurch langfristig das Risiko von Knochenbrüchen verringert wird. Interessant ist in diesem Zusammenhang das folgende Ergebnis einer Studie: Eine vermehrte Kalziumaufnahme aus dem Darm ist eine physiologische Anpassung der Mutter, um den Kalziumbedarf während der Stillperiode zu decken. Diese Fähigkeit wird aber erst nach dem Abstillen oder dem Wiedereinsetzen der Menstruation deutlich. Die vermehrte partielle Kalziumsaufnahme nach dem Abstillen kann einen Zusammenhang mit einer Zunahme der Knochendichte der Lendenwirbelsäule innerhalb von sechs Monaten nach dem Abstillen haben. Kalkwarf, H.J. et al. Intestinal calcium absorption of women during lactation and after weaning. Wie gesagt, ich leite deine Anfrage gerne weiter, wenn Du das möchtest, dann bist Du völlig beruhigt :-) und kannst das Stillen genießen. Ganz llliebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Vielen lieben Dank für Deine schnelle Antwort. Nehme gerne Dein Angebot an, meine Anfrage an den medizinischen Beirat der LLL weiterzuleiten. Es ist ja im Grunde keinesfalls erwiesen, ob bei mir eine Osteoperose vorliegt. Mein FA hat eine Ultraschallmessung an der Ferse gemacht zwecks Knochendichte. Das Ergebnis war grenzwertig, daraufhin soll ich ja jetzt das Calciumpräparat nehmen. Von dieser Untersuchung halte ich allerdings nicht allzuviel. Was könnten denn meine Beschwerden sonst für einen Hintergrund haben?? Kannst Du mir sagen, an welchen von Euren Experten ich mich diesbezüglich mal wenden könnte? Ich stille jetzt erstmal auf jeden Fall weiter und freu mich dran. LG Mary


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Mary, Du kannst jederzeit Kontakt mit einer LLL-Stillberaterin in deiner Nähe aufnehmen oder mir ein Mail den Einzelheiten und Fragen schicken (Biggi.Welter@lalecheliga.de). Die Beraterin wird dann die Anfrage an die Kontaktstelle zum Medizinischen Beirat weiterleiten. LLLiebe Grüße Biggi


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