Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ich möchte ABSTILLEN aber WIE ??? Schwieriger Fall

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Ich möchte ABSTILLEN aber WIE ??? Schwieriger Fall

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Mein Sohn wird in den nächsten Tagen 8 Mon. alt und so langsam möchte ich aus verschiedenen Gründen abstillen. Es soll nicht sofort sein aber so nach und nach innerhalb der nächsten 2 Mon. (Fange ihm Feb. wieder an zu arbeiten und möchte dann einfach nicht mehr stillen)! Mir ist aber überhaupt nicht klar wie das funktionieren soll. Zum einen trinkt mein Schatz nachts mind. alle 3 Std. und bisher habe ich es auch nicht geschafft ihn davon abzubringen, denn er schreit bis er "seine" Brust bekommt. Und zum Zweiten trinkt er nicht aus Flasche o.ä.! Ich habe alles versucht was mir eingefallen ist: Trinklernbecher, Glas, von mir oder vom Papa, vom Löffel, mit uns gleichzeitig wenn wir auch was trinken,.... Er will einfach nicht!!! Nicht mal Muttermilch trinkt er aus der Flasche, also auch die Getränkeauswahl war bei unseren Versuchen groß genug (Tee, Saft, Wasser, Milch). Und jetzt sag mir doch bitte, wie es schaffen soll dieses Baby abzustillen :-) Mittags und abends bekommt er Brei, demnächst soll auch nachmittags einer dazu. Brei essen klappt super aber ich frag mich echt wie er auf ausreichend Flüssigkeit kommen soll! Ich frag mich auch ob ich es erst schaffen muss ihn nachts abzustillen, damit er nicht nachts alles aufholen will was wir dann tagsüber evtl. weniger stillen oder wie man das am besten angeht. Ich hoffe Du kannst mir sagen wie es am besten klappen könnte! DANKE! Maya


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Liebe Maya, jede Familie muss für sich selbst ausprobieren, was am besten funktioniert, doch nach meiner Erfahrung ist es wenig sinnvoll zuerst das nächtliche Stillen ausfallen zu lassen. Günstiger ist es in den meisten Fällen zuerst das mittägliche Stillen einzuschränken und schließlich wegzulassen, dann das abendliche Stillen und zuletzt das Stillen in der Nacht. Ein radikaler Brustentzug wird für dein Kind sicher sehr schwierig sein und mit vielen Tränen verbunden. Vielleicht kannst Du statt von jetzt auf gleich nicht mehr zu stillen, die Zeit an der Brust schrittweise immer weiter verkürzen, so dass der Übergang fließend ist. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du allmählich und mit viel Liebe vorgehst und nicht zu schnell die Geduld verlierst. Denke daran, dass das Stillen für dein Kind viel mehr ist, als nur Ernährung. Außerdem möchte ich dir das Buch "Wir stillen noch über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen, das bei La Leche Liga und jeder La Leche Liga Stillberaterin (also auch bei uns) und im Buchhandel erhältlich ist. Warum soll denn das Kind aus der Flasche trinken, wenn im Alter von 7,5 Monaten langsam ans Abstillen gedacht wird? Es geht doch ganz problemlos auch ohne Flasche. Ihr könnt euer Kind an das Trinken aus dem Becher heranführen und gleichzeitig jeden Monat eine weitere Beikostmahlzeit einführen und dabei das Stillen langsam reduzieren. Auf diese Weise wird das Stillen langsam und unkompliziert beendet und niemand muss sich damit plagen, dass zunächst eine Flasche eingeführt und später wieder abgewöhnt werden muss. Dein Kind wird das Trinken aus dem Becher lernen, Geduld heißt hier das Zauberwort. Lass das Kind mit dem (leeren) Becher spielen, setze auf seinen Nachahmungstrieb und versuche es nicht mit Druck. Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Biete deinem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Hab Geduld, dein Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und solltest Du den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und dein Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann mache aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. LLLiebe Grüße Biggi


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