Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

ich kann langsam nicht mehr....

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: ich kann langsam nicht mehr....

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mein sohn raubt mir so langsam die kraft. nach jetzt insgesamt vier jahren mama sein (ab Dez. 04 schwanger, geburt 09.05. gestillt bis 1.1.07- ab 11.06. schwanger und seit 08.07.mama) stille ich nun immer noch nachts. am tage haben wir es nun so gut wie geschafft, aber abends und nachts haut er noch einmal so richtig rein. wenn wir ihn um halb acht hinlegen, kommt er um 22 uhr, 24 uhr und dann meist stündlich bis zweistündlich. ich habe in den letzten jahren nicht eine nacht bzw. länger als (selten!!!) vier stunden geschlafen und brauche dringend tipps zum abstillen. ich nehme überhaupt nicht mehr am gesellschaftlichen leben teil, da es mir nicht möglich ist mal mit freunden oder gar mit dem partner weg zu gehen, weil mein sohn sich so inr rage schreit, dass niemand ihn hüten möchte! bitte gebt mir sinnvolle tipps! wir haben schon sooooo viel probiert und alle zahn- und andere krankheiten druch bzw. meist vollgestillt. er niemmt leider auch nicht die flasche und tagsüber essen klappt auch erst seit gut einem monat! bitte helft uns! der zustand belastet uns vier hier alle echt enorm!! lieben gruß melle


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Liebe Melle, viele Frauen erleben zwischendurch eine Phase der Stillmüdigkeit. Sie wünschen sich wieder mehr Freiraum für sich und auch wieder mehr Verfügungsrecht über ihren Körper. Dieses Gefühl kennt vermutlich jede Frau, die längere Zeit stillt. Ich habe jetzt kein Rezept für dich, wie Du deine Gefühle und die Bedürfnisse deines Kindes miteinander in Einklang bringen kannst. Ich kann dir nur an Herz legen, in einer stillen Stunde (oder vielleicht eher Minute, bei einem kleinen Kind dürfte diese Zeit eher knapp sein) für dich selbst zunächst einmal eine Bestandsaufnahme zu machen und für dich selbst in Reine kommen, was DU für dich als wichtig und richtig erkennst. Wenn Du es erst einmal geschafft hast, deine eigene Position gründlich zu bestimmen, dann wird es dir auch leichter fallen, zu erkennen, was für deinen Sohn absolut wichtig ist und wo er vielleicht Einschränkungen verkraften kann. Ein radikaler Brustentzug wird für dein Kind sicher sehr schwierig sein und mit vielen Tränen verbunden. Vielleicht kannst Du statt von jetzt auf gleich nicht mehr zu stillen, die Zeit an der Brust schrittweise immer weiter verkürzen, so dass der Übergang fließend ist. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du allmählich und mit viel Liebe vorgehst und nicht zu schnell die Geduld verlierst. Denke daran, dass das Stillen für dein Kind viel mehr ist, als nur Ernährung. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Kennst Du das Buch "Wir stillen noch" von Norma J. Bumgarner? Vielleicht gibt dir der Inhalt dieses Buches Kraft und Tipps deine Entscheidung und auch die Durchführung, gleich wie Du dich entscheidest. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass es Euch allen bald wieder richtig gut geht und deine Kleine bald soweit ist, dass sie auf die Brust verzichten kann. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo, habe gerade deinen Text gelesen und kann soooooo nachvollziehen, wie es dir geht. Habe bis vor einem Monat das Gleiche ein Jahr lang mitgemacht. Dann war ich so fertig, dass ich bereit war wirklich druchzugreifen, da ich sonst echt krank geworden wäre durch die Belastung. Ich habe meinen Süßen dann nur noch ohne Stillen einschlafen lassen und ihm nur noch alle 4 Stunden gestillt. Ich habe mich mit ihm in mein Bett gelegt und ihn weinen lassen. Habe ihn dabei in meinem Arm genommen und ihm gut zugeredet. Das war super hart und er hat die erste Nacht auch echt lange geweint. Habe ihm auch immer wieder eine Milchfalsche angeboten, und auf einmal, hat er sie mitten in der Nacht vor lauter Hunger doch genommen (er hatte ein Jahr lang die Flasche auch verweigert) Seit dem kappt es mit dem vier Stunden. Das war wirklich hart, und ich habe mich lange dagegen gewehrt, aber es wir dir und auch deinem Kind danach viel besser gehen, da du dann entspannter bist und somit auch deinem Kind mehr geben kannst. Wünsche dir alles Gute STEFFI


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