Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Hunger mit 6 Monaten

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Hunger mit 6 Monaten

Mitglied inaktiv

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Ich habe meine Tochter bisher voll gestillt. Sie wird am 15.09. 6 Monate alt und stellt sich auf einmal total an, wenn sie trinken soll. Sie trinkt 5 Minuten, dann schreit sie wie am Spieß. Ich habe Zahnschmerzen vermutet und Dentinox auf den Kiefer massiert, hat aber auch nichts geholfen. Ich habe im Laufe von zwei Wochen jetzt drei Gläschen Karotten gefüttert, die hat sie sehr gut gegessen. Ich vermute, daß sie einfach "keinen Bock" mehr auf Milch hat. Wie soll ich sie jetzt satt kriegen? Ich kann ja nicht nur Karotten geben, soll ich jetzt nach der langen Zeit doch noch auf Flasche umstellen? Sie hat ab 3 Monate durchgeschlafen, kommt jetzt aber auch wieder zweimal nachts. Das kann so nicht weitergehen! W A S K A N N I C H T U N ? ? ? Herzlichen Dank!


Biggi Welter

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Liebe Ulla, Du schreibst, dass dein Baby erst fünf Minuten trinkt und sich dann an der Brust wehrt. Kann es sein, dass dein Baby einfach satt ist nach dieser Zeit? Es gibt so kleine Schluckspecht, die nicht länger brauchen :-). Um mir ein genaueres Bild machen zu können, brauche ich einige Angaben von dir. Hat deine Tochter abgenommen? Wie oft in 24 Std. stillst Du sie? Wie viele nasse Windeln hat sie am Tag? Bekommt sie zusätzlich Wasser, Tee oder Milch? Gibst Du ihr einen Schnuller? Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ich kann leider erst heute antworten, da wir ein paar Tage weg waren. Ich stille Carina nach Bedarf, d. h. letzte Woche nachts alle 3 - 4 stunden, tagsüber ca. jede 2. Stunde. Wie viele nasse Windeln sie genau hat, kann ich nicht sagen - ich habe leider zur Zeit mit Depressionen wegen Schlafmangels zu kämpfen und habe sie nicht so oft gewickelt. Aber die Windeln waren schon ganz schön schwer, an der Menge dürfte sich nichts geändert haben. Sie hat auch wie gewohnt ihren Stuhlgang. Inzwischen hat sich die Lage entspannt, heute Nacht hat sie nur um 2.00 Uhr zu trinken verlangt, danach erst wieder um 8.30 Uhr. Kann sein, daß ich sie letzte Woche überfordert habe: Um die Milchproduktion zu steigern, habe ich sie ständig angelegt, ob sie wollte oder nicht. Wahrscheinlich hast Du recht, daß sie einfach satt war. Aber trotzdem vielen Dank für Deine Bemühungen! Einen Schnuller gebe ich ihr übrigens entgegen allen Ratschlägen. Sie kriegt ihn von ihrer 2. Lebenswoche an und hat bisher nie Schwierigkeiten damit gehabt. Der hat sich bei uns eigentlich sehr gut bewährt. Nochmals Danke! Ulla


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