Hilfe - Wunde Brustwarzen, muß ganz schnell Abstillen!!

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Hilfe - Wunde Brustwarzen, muß ganz schnell Abstillen!!

Hallo Biggi, ich habe meinen Sohn (6 Monate) bisher nur gestillt und ihm ab und zu etwas Tee oder Wasser aus dem Fläschen gegeben. Seit ein paar Tagen hat er seinen ersten Zahn bekommen und der zweite folgt auch schon. Nun habe ich total wunde Brustwarzen, er beisst an ihnen obwohl ich immer versuche aufzuhören sobald er das macht. Bis zum ersten Zahn hat alles super geklappt. Nun möchte ich ganz schnell abstillen bevor noch mehr "kaputt geht". Mit Beikost habe ich erst gestern das erste Mal angefangen. Soll ich liebe auf Flasche umsteigen und die Beikost später einführen. Wenn ja, wie gehe ich dann vor damit die Brust weniger bzw. keine Milch mehr bildet. Welche Babynahrung würdest Du empfehlen? Ich schwanke (lt. Empfehlungen Hebamme und Kinderarzt) zwischen Aptamil und Beba. Und welche Stufe soll ich ihm geben? Er braucht recht viel, hat also auch Mumi alle 3-4 Stunden gewollt. Bitte schreib mir was ich machen soll. Ich habe nämlich starke Schmerzen an den Brustwarzen. Danke und liebe Grüße aus dem "Schwabenländle" Zoki + David

Mitglied inaktiv - 11.08.2004, 09:46



Antwort auf: Hilfe - Wunde Brustwarzen, muß ganz schnell Abstillen!!

? Liebe Zoki, würdest Du auch abstillen wollen, wenn dein Kind nicht mehr beißen würde? Abruptes Abstillen ist jetzt trotz aller Schmerzen an den Brustwarzen nicht unbedingt ratsam, weder für die Mutter noch für das Kind. Ein Baby beißt nicht aus böser Absicht, sondern meist aus Versehen, weil es noch nicht weiß, was es mit diesen neuen „Dingern" in seinem Mund tun soll. Die folgenden Tipps haben sich bei „bissigen" Babys bewährt: - das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. - etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe-Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. - das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. - einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. - mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Sobald dein Baby zubeißt, reiß es bitte nicht von der Brust weg, sondern ziehe es nahe an dich heran. Wenn Du es nahe an dich heranziehst, muss es los lassen, weil es sonst nicht mehr atmen kann. Es ist besser für deine Brust, wenn das Baby loslässt, als wenn Du es von der Brust wegreißt. Beim Abstillen gehst Du am besten so vor, dass Du dein Kind zunächst anlegst, aber es sich nicht vollständig satt trinken lässt, sondern anschließend noch die Flasche bzw. Beikost anbietest. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Beikost oder Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das musst Du ausprobieren. Allmählich steigerst Du die Menge der Beikost bzw. Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche kannst Du dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung oder Beikost beginnen, empfehlenswert ist allerdings ein längerer Abstand von etwa vier Wochen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpst Du gerade so viel Milch ab oder streichst von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Wenn Du langsam genug vorgehst, muss es nicht zu Stauungen kommen und es ist auch keine Milchpumpe notwendig, um abzustillen. Abstillen ist ein natürlicher Prozess und braucht im Normalfall weder mechanische noch medikamentöse Unterstützung. Stauungen sind ein Anzeichen dafür, dass zu schnell abgestillt wird. Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums. Auch solltest Du keinesfalls die Brust hochbinden. Was hilfreich sein kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die zum Abstillen eingesetzt werden können. Wenn Du dich hierfür interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme. Generell kann eine Pre-Nahrung, die der Muttermilch am ehesten angeglichen ist, das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden. Folgemilchen sind ernährungsphysiologisch nicht notwendig und 2er Nahrungen sollten - wenn überhaupt - nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden, da sie nicht auf eine alleinige Ernährung nur mit dieser Nahrung ausgerichtet sind. Falls dein Kind ein erhöhtes Allergierisiko hat, solltest Du mit der Kinderärztin/arzt darüber sprechen, ob eine HA-Nahrung empfehlenswert ist. Allerdings ist es umstritten, ob HA-Nahrung nach der Einführung der Beikost überhaupt noch sinn macht. Eine bestimmte Marke kann ich nicht empfehlen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 12.08.2004



Antwort auf: Hilfe - Wunde Brustwarzen, muß ganz schnell Abstillen!!

Hallo zoki, du musst nicht gleich abstillen, "nur" weil dein sohn dich beisst. das hat meine tochter auch mit mir gemacht. jetzt ist sie 22 monate alt, hat fast alle zähne und ich stille sie noch. sie hatte mich schon ganz schön traktiert damals. lege deine sohn immer mal wieder anders an, damit er nicht immer die gleiche stelle trifft. bei mir hats geholfen. und wenn die kleine zugebissen hat, hab ich immer eine meiner finger zwischen ihre zähne geschoben und ihr den nuckel geklaut. dann war zwar geschrei aber sie wusste schnell warum. also wenn du es nicht unbedingt abstillen willst, das beissen deines sohnes braucht sicher kein grund sein. Liebe grüße Anni

Mitglied inaktiv - 11.08.2004, 22:32



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