Mitglied inaktiv
Meine Kleine (7 1/2 Wochen alt) ist nach 10 - 15 Minuten an der Brust immer total unruhig und schlaeft auch sehr schlecht. Gestillt wird sie alle 2 - 3 Stunden, auch nachts. Gestern abend war meine Brust total leer und sie hatte noch Hunger, also hab ich ihr vor lauter Verzweiflung ein Flaeschchen gemacht und sie hat tatsaechlich noch 60 ml getrunken - und danach 5 Stunden geschlafen, was bei ihr sonst praktisch nie vorkommt. Jetzt mache ich mir natuerlich Gedanken, ob ich ueberhaupt noch genug Milch fuer sie habe (das Wiegen heute morgen vor und nach dem Stillen ergab, dass sie 90 g getrunken hat - danach lag sie, wie immer, erstmal glockenwach auf meinem Schoss und ich frage mich, ob sie deshalb immer so schlecht einschlaeft, weil sie noch Hunger hat). Weiss jemand Rat? Ich sollte wohl noch erwaehnen, dass sie bisher eigentlich gut zugenommen hat. Sie wog bei der Entlassung 2.690 g und jetzt 3.900 g.
Liebe Sinnie, die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Mit knapp acht Wochen ist deine Tochter im typischen Alter für einen Wachstumsschub. Bei einem Wachstumsschub ist es sinnvoll häufiger anzulegen, damit sich dein Körper an den gestiegenen Bedarf deines Babys anpassen kann. Zusätzlich kannst Du Entspannungsübungen (z.B. die, die Du im Geburtsvorbereitungskurs gelernt hast) machen, um deinen Milchspendereflex leichter einsetzen zu lassen. Eine angespannte und verkrampfte Mutter hat häufig Probleme mit dem Milchspendereflex (s.o.). Denk auch daran, dich ausreichend zu ernähren, deinem Durstgefühl entsprechend zu trinken und dich oft genug auszuruhen. In vielen Fällen ist es hilfreich ein paar „Baby- und Stilltage“ einzulegen. Das heißt Du legst dich mit dem Baby ins Bett, ruhst dich aus und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby, stillst es alle zwei Stunden und lässt den Haushalt von jemandem anders versorgen. Nur keine Angst, dein Kind wird an deiner Brust nicht verhungern, schon gar nicht, wenn es so hervorragend zunimmt. Wenn Du noch weitere Fragen hast, melde dich wieder. LLLiebe Grüße Biggi
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