Frage: Hilfe...Brustentzündung????

Ich hoffe, Ihr könnt meine Frage schnell beantworten. Ich habe meinen 8 Monate alten Sohn bisher noch viermal täglich gestillt.Gestern morgen hat er mir jedoch die Brustwarze blutig gebissen (ich habe geschrien und er gat sich furchtbar erschrocken). Seitdem habe ich mich nicht mehr getraut ihn anzulegen. Dafür sind meine Brüste jetzt aber ziemlich angeschwollen und schmerzen. Ich darf sie gar nicht berühren.Eigentlich möchte ich auch noch gar nicht abstillen.Haben Sie einen Rat für mich ????? Danke im Voraus!!!

Mitglied inaktiv - 18.02.2002, 20:20



Antwort auf: Hilfe...Brustentzündung????

? Liebe Tina, von jetzt auf gleich das Kind nicht mehr anlegen und die Brust auch nicht anderweitig zu entleeren führt dazu, dass es zu Stauungen und eventuell auch zu einer Brustentzündung kommt. Es ist daher jetzt ganz wichtig, dass Sie als erstes dafür Sorgen, dass Ihre Brust entleert wird. Am besten geht dies durch Ihr Kind. Auch wenn Sie Angst haben, weil er gebissen hat, so muss dies erstens nicht wieder passieren und zweitens können Sie einen Finger in der Nähe seines Mundes so platzieren, dass sie ihn schnell zwischen die Kiefer schieben können, sobald Ihr Sohn aufhört zu trinken. Ein Kind kann nicht gleichzeitig saugen und beißen. Falls Sie nicht anlegen wollen, bleibt Ihnen die Brust entweder abzupumpen (falls Sie eine gute Pumpe zur Hand haben, bitte keinesfalls eine Handpumpe mit Gummiball verwenden) oder von Hand auszustreichen. Streichen Sie mindestens so viel Milch aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Außerdem sollten Sie sich in jedem Fall soviel Ruhe wie Möglich gönnen. Das Beste ist jedem Fall, dass Sie jetzt zunächst einmal weiterstillen und - falls Sie sich doch zum Abstillen entschließen sollten - das Abstillen dann langsam angehen. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Sie können die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollten Sie jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Sie sollten alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Häufiges Stillen rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Außerdem sollte beim Auftreten von Fieber und Schüttelfrost oder grippeähnlichen Symptomen ein Arzt aufgesucht werden, da unter Umständen Medikamente erforderlich sind. Und nochmals: Wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Sie können Ihrem Kind durchaus vermitteln, dass Ihnen das Beißen weh tut. Ein Baby verbindet das Gefühl der Beruhigung und der Sicherheit ebenso wie das Stillen des Hungers mit seiner Mutter. Es versteht nicht, dass es der Mutter Schmerzen verursacht, wenn es seine Zähne auf ihre Brustwarze drückt. Babys beißen nicht aus Boshaftigkeit. Ein Baby muß lernen, was es beim Stillen mit neuen Zähnen tun muß. Oft lernt es durch Ausprobieren und dem, was darauf folgt. Daher kann ein plötzliches Aufschreien der Mutter dazu führen, dass das Baby entweder so erschrickt, dass es anschließend die Brust verweigert oder aber, dass es das Aufschreien sehr interessant findet und deshalb probiert, ob es diese Reaktion noch einmal hervorrufen kann. Die folgenden Strategien haben sich in dieser Situation als erfolgreich erwiesen: • das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. • etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe-Biss kommt, bieten Sie dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. • das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. • einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. • mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Sie das Beißen nicht lustig finden (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Widerstehen Sie der Versuchung das Baby beim Zubeißen sofort von der Brust zu reißen, sondern ziehen Sie es nahe an sich heran. Dann lässt es los, weil es sonst nicht mehr atmen kann. Es ist besser für Ihre Brust, wenn Sie das Baby loslassen, als es von der Brust wegzureißen. In jedem Fall ist es jetzt wichtig, dass Ihre Brust entleert wird und Sie sich Ruhe gönnen. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 18.02.2002



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