Mitglied inaktiv
Mein Sohn Lucas ist 5 1/2 Monate alt und hat angeblich eine Milcheiweißallergie. Da ich selbst Lebensmittelallergien habe und diverses nicht essen darf, jetzt auch noch laut Artzt der Verzicht auf jede Art von Milchprodukten dazukommt, möchte ich anfangen mit Abstillen. (Milcheiweißfreie Flaschennahrung oder Sojamilch ? ) Lucas möchte ausserdem immer öfter gestillt werden. Er verweigert jedoch jede Art von Fläschchen oder Schnuller. Laut Artzt sollte ich mit Karotten anfangen. Er isst dann höchstens 5 Löffel und will dann wieder gestillt werden. Außerdem werden die Abstände seit den Karotten vor allem Nachts immer kürzer. Ich stille Nachts mittlerweile bis zu 7x. Tagsüber bis zu 6 x.
? Liebe Heidi, abstillen von jetzt auf gleich oder doch möglichst schnell ist fast immer schwierig. Da ja offensichtlich nur der Verdacht auf eine Milcheiweißallergie besteht, wäre ich zurückhaltend mit dem möglichst schnellen Abstillen. Günstiger wäre, wenn Sie sich mit einer Ernährungsberaterin (mit Erfahrung auf diesem Gebiet) zusammensetzen könnten und zunächst einmal einen Plan ausarbeiten, wie Sie sich selbst ausgewogen und ausreichend ernähren können und gleichzeitig sowohl auf die Kuhmilch als auch auf alle anderen Dinge, die sie nicht essen dürfen, verzichten. Diese „Diät" können Sie für mindestens zwei Wochen durchführen und schauen, ob sich etwas bei Ihrem Kind verändert. Wenn ja, stehen Sie vor der Frage „weiterstillen und Diät oder abstillen und Diät für das Kind". Die Antwort darauf können nur Sie selbst geben. Wenn sich die Milcheiweißallergie bei Ihrem Kind bestätigt, sprechen Sie unbedingt mit einer erfahrenen Kinderärztin/arzt darüber, wie Sie Ihr Kind ernähren sollen. Soja-Nahrung ist nicht immer eine Alternative, da etwa 25 Prozent der Menschen mit Kuhmilchunverträglichkeit auch eine Unverträglichkeit gegen Soja entwickeln. Es ist vollkommen normal, dass Ihr Sohn nur kleine Mengen an Beikost ist. BEI-Kost ist ja auch - wie der Name schon sagt - eine ergänzende Kost zur Muttermilch und nicht ein Ersatz und außerdem muss sich der Organismus des Kindes erst an diese neue Nahrung und die neue Art zu essen gewöhnen. Dazu kommt, dass Karotten deutlich weniger Kalorien als Muttermilch haben und es so nicht erstaunlich ist, dass das Kind davon nicht so satt wird. Doch selbst wenn das Kind durch die Beikost pappsatt wird, so ist dies keine Garantie für ruhigere Nächte. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung besonders lange „vorhalten" und Kinder dann länger schlafen, der hat vielleicht ein Ausnahmekind gehabt oder eventuell sogar gar keines. Ich will nicht behaupten, dass es nicht manchmal tatsächlich so ist, dass ein Baby länger schläft, wenn es am Abend einen Brei oder eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung bekommt, aber es ist keinesfalls die Regel (und vielleicht sogar einfach nur Zufall) und nicht wenige Kinder schlafen nach einer „Reichhaltigen Abendmahlzeit" sogar noch schlechter. Die Fähigkeit länger zu schlafen, hängt nicht von der Art der Nahrung und auch nicht von der Menge der Nahrung ab. Das wurde inzwischen in Studien hinlänglich festgestellt und haben auch schon viele Eltern erkennen und erleben müssen. Es ist ein Reifungsprozess beim Kind, der von Kind zu Kind unterschiedlich schnell verläuft. Ein Kind schläft - ob gestillt oder nicht - so wie es seine Reife, seine Entwicklungs- und Gesundheitszustand und noch ein paar andere Faktoren zulassen. Und so gibt es gestillte Kinder, die zehn Stunden am Stück schlafen und nicht gestillte Kinder, die alle zwei Stunden aufwachen. Es ist jedoch geradezu klassisch, dass ein Baby in diesem Alter anfängt nachts (wieder) häufiger aufzuwachen und auch wieder häufiger nach der Brust zu verlangen. Das liegt jedoch nicht daran, dass die Milch nicht mehr ausreicht, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass ein Baby am Abend nur ausreichend „abgefüllt" werden müsse, um ruhigere Nächte zu erreichen. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Vielleicht sprechen Sie nicht nur mit einer Ernährungsberaterin, sondern auch mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe. In einem direkten Gespräch lassen sich alle Ihre Fragen sehr viel konkreter beantworten und Sie können mit der Kollegin gemeinsam überlegen, wie sie - wenn dies ihr Weg ist - Ihr Kind langsam und schonend abstillen können. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die nette ausführliche Antwort. Gerne würde ich mich persönlich an eine Stillberaterin wenden. Ich wohne in 85221 Dachau. Vielen Dank für Ihre Hilfe im Voraus
Liebe Heidi, bitte wenden Sie sich an Frau BIEFANG, Petra, Tel.: 0844182351, sie kann Ihnen sagen, welche Beraterin für Sie die Nächste ist. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Vielen Dank mache ich gerne.
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